Wines of Brasil auf der ProWein 2015

„Nach der WM ist vor den Olympischen Spielen“ – das hat sich Brasilien zum Vorsatz gemacht und will auch weiterhin als Weinland auf sich aufmerksam machen und an den Erfolg in 2014 anknüpfen. Neben England, Belgien, den USA und Japan zählt Deutschland immerhin zu den wichtigsten Abnehmerländern.

Brasiliens Weinpalette ist so facettenreich wie das Land selbst und überrascht durch junge, unkomplizierte Weine, die intensive Fruchtaromen und eine ansprechende frische Säure besitzen. Sie spiegeln Temperament und Lebensfreude der Menschen wider. „Moscato“ spielt eine bedeutende Rolle und wird in vielen verschiedenen Stilrichtungen ausgebaut. Über 100 verschiedene Sorten werden kultiviert und, ob als Still- oder Schaumwein ausgebaut, präsentiert sich die Rebsorte modern, vielseitig und charakterreich.

Zu den wichtigsten Rebsorten gehören neben Muskateller außerdem Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Tannat und Merlot. Brasiliens Rotweine unterscheiden sich von anderen aus Südamerika wie z.B. Argentinien oder Chile und zeichnen sich durch eine eigene Stilistik aus. Die Nähe zum atlantischen Ozean und die Tatsache, dass die Weinberge im Durchschnitt auf einer Höhe von 600 Metern liegen (einige sogar bis 1400 Meter), lassen fruchtbetonte Weine mit einem moderaten Alkoholgehalt entstehen.

Einen Überblick über die Vielfalt brasilianischer Wein können sich Besucher der ProWein
in Düsseldorf (15.-17. März 2015) am Gemeinschaftsstand verschaffen. Zehn Produzenten präsentieren ihre neuen Weine und Jahrgänge: Cooperativa Vinicola Aurora, Basso Vinhos e Espumantes, Casa Valduga Vinhos Finos, Cooperativa Vinicola Garibaldi, Lidio Carraro, Miolo Wine Group, Vinicola Perini, Vinicola Pizzato, Vinicola Salton, Vinibrasil Vinhos do Brasil.

Der Weinbau begann im größten Staat Südamerikas bereits mit der Kolonialsierung durch die Portugiesen im 16. Jahrhundert, gewann jedoch erst mit der Ankunft europäischer und vor allem italienischer Einwanderer aus Venetien im Jahr 1875 an Bedeutung. Sie brachten ihre eigenen Reben mit und pflanzten unter anderem Touriga Nacional aus Portugal und Teroldego aus Italien an.

Insgesamt gibt es heute mehr als 1100 Weingüter und sechs verschiedene Weinregionen. Neben einigen großen Kooperativen sind es vor allem zahlreiche Familienbetriebe, die Weinbau auf höchstem Niveau und mit modernster Kellertechnik betreiben.

Wein wird vorwiegend im Süden des Landes, in Küstennähe angebaut (Planalto Catarinense, Campos de Cima de Serra, Serra Gaucha, Serra do Sudeste) sowie im hügeligen Hinterland, an der Grenze zu Uruguay (Campanha) und im Nordosten (Vale do Sao Francisco).

Die Rebfläche beträgt ca. 84.000 Hektar, und die Lese findet im Februar und März statt. Produziert wurden in 2014 insgesamt 3.74 Millionen Hektoliter (davon 41 Mio. Liter Wein/Tafelwein (Vinhos Finos), 191.1 Mio. Liter Landwein (Vinhos de Mesa) sowie 137.6 Mio. Liter Traubensaft (Sucos)). In den Export gelangen ausschließlich die Vinhos Finos.

Gut 40% der Gesamtproduktion entfällt auf die Herstellung von Schaumweinen, die entweder traditionell (Champagner-Methode) oder nach dem Chamat-Verfahren ausgebaut werden. Die klimatischen Bedingungen in der Serra Gaucha und im Besonderen im Vale dos Vinhedos, dem größten Anbaugebiet, erinnern stark an die der Champagne und erweisen sich als ideal für den Anbau von Chardonnay und Pinot Noir.

Quelle: IBRAVIN Wines of Brasil | vinhosdobrasil.com.br

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