Nikka Whisky
Interview

Whiskys, so facettenreich wie ihre Heimat – Naoki Tomoyoshi über Nikka Whisky

Die japanische Whiskymarke Nikka gehört zu den besten und erfolgreichsten der Welt. 1934 wurde die erste Brennerei in Yoichi, Hokkaido, von Whisky-Pionier Masataka Taketsuru gegründet. Damit war er einer der Ersten, die in Japan Whisky auf schottischem Niveau herstellten. Im Jahr 1967 folgte eine Abfüllanlage in Kashiwa; zwei Jahre später die Miyagikyo-Destillerie und 1977 eine weitere Anlage in Tochigi. Heute ist Nikka Whisky aus der Landschaft japanischer Whiskys nicht mehr wegzudenken.

Wir haben mit Naoki Tomoyoshi, Nikka Whisky Global Marketing & Sales Department Representative, über die Marke und die Besonderheiten der Produkte gesprochen. Zudem erzählt er über die Partnerschaft mit dem Familienunternehmen Kirsch Import, das kürzlich die Einfuhr, den Vertrieb und das Marketing für die renommierte Whiskymarke übernommen hat.

Wie lange arbeiten Sie schon bei Nikka? Wie verlief Ihre Karriere in der Spirituosenbranche bis jetzt?

Naoki Tomoyoshi: Ich arbeite seit 2009 für das Unternehmen (Asahi-Nikka) und seit 2014 im globalen Nikka-Geschäft. Das letzte Jahrzehnt war voller Höhen und Tiefen, angefangen von den Anfängen des japanischen Whisky-Booms über schwere Lagerknappheit bis hin zu einer Ära, in der die Zahl der japanischen Marken explosionsartig anstieg.

Welche Rolle spielte und spielt Whisky in Japan?

Naoki Tomoyoshi: Nikka hatte und wird immer eine äußerst wichtige Rolle in Japan als “Ausgangspunkt” der Branche spielen. Wir sind zwar nicht die älteste Whisky-Brennerei, aber ohne den Gründer von Nikka, Masataka Taketsuru, und seine Frau Rita würde die japanische Whisky-Industrie ganz anders aussehen. Ich betrachte die Geschichte unseres Gründers als den Prolog oder das Kapitel 0 der japanischen Whiskyindustrie. Sein Geist und seine Leidenschaft leben in Nikka weiter, und deshalb wird Nikka immer eine einzigartige und wichtige Rolle in Japan spielen.

©Nikka Whisky

Welche Rolle spielt Nikka auf dem japanischen Whiskymarkt?

Naoki Tomoyoshi: Ich würde sagen, Nikka ist in ganz Japan sehr beliebt und gehört zu den Marken, die im täglichen Leben der Menschen verwurzelt sind. Was das Volumen angeht, sind wir jedoch der zweitgrößte Hersteller mit einem großen Abstand zu den ersten.

Wie lange gibt es die Brennerei schon? Wie kam es zu ihrer Gründung?

Naoki Tomoyoshi: Seit der Gründung im Jahr 1934. Nachdem der Gründer Masataka Taketsuru seine Zeit bei Kotobukiya (heute Suntory) beendet hatte, wo er die Planung und den Betrieb der ersten Whisky-Brennerei leitete, machte er sich selbstständig, um seinen eigenen Whisky-Stil zu entwickeln.

Nikka Whisky Gründer Masataka Taketsuru mit seiner Frau, der Schottin Roberta Cowan, kurz Rita.

Was ist seither geschehen? Welche Meilensteine hat Nikka erreicht?

Naoki Tomoyoshi: Abgesehen von den verschiedenen Auszeichnungen, die Nikka im Laufe der Jahre erhalten hat, würde ich sagen, dass das bahnbrechendste Ereignis die Auszeichnung “Best of the Best” des Whisky Magazine im Jahr 2001 war. Das war das allererste Mal in der Geschichte, dass eine japanische Marke mit der höchsten Auszeichnung der Welt geehrt wurde, und seither haben sich kleine Veränderungen ergeben.

Wie viele und welche Produkte umfasst das Portfolio?

Naoki Tomoyoshi: Aufgrund der unterschiedlichen Gesetze und Vorschriften variiert unser Angebot von Land zu Land. Die Seite “Sortiment” auf nikkawhisky.eu veranschaulicht am besten unser Portfolio in Europa. Unser Sortiment variiert auch innerhalb Europas.

©Nikka Whisky

Was macht die Nikka-Whiskys so besonders?

Naoki Tomoyoshi: Meine Antworten auf die vorherigen Fragen sind definitiv das Wichtigste, wenn es darum geht, was Nikka so besonders macht. Das liegt daran, dass Nikka das bietet, wonach Whiskyliebhaber suchen – die Geschichte und die Geschichte, die man im Glas hat. Darüber hinaus sind es auch die intensive Aufmerksamkeit und die Hingabe für die Qualität des Geschmacks, die unsere Whiskys so besonders machen.

©Nikka Whisky

Wie unterscheiden sie sich von Whiskys aus Schottland zum Beispiel?

Naoki Tomoyoshi: Die grundlegenden Methoden, die wir bei Nikka anwenden, sind nicht allzu weit von denen in Schottland entfernt. Wir sind den Traditionen sehr treu. Allerdings basiert unser Fundament auf den schottischen Traditionen von 1920. Zum Beispiel war die direkte kohlebefeuerte Destillation in der Yoichi Distillery damals nichts Ungewöhnliches, aber wir haben die Tradition beibehalten und gleichzeitig unsere eigenen neuen Methoden angewandt. Ich sehe es so, dass wir eine Kultur von einem Ort in ein weit entferntes Land bringen und dann sehen, was in 100 Jahren passiert.

©Nikka Whisky

Sie arbeiten seit kurzem mit Kirsch Import im Bereich Vertrieb und Marketing in Deutschland zusammen. Was versprechen Sie sich von dieser Partnerschaft?

Naoki Tomoyoshi: Deutschland ist ein äußerst wichtiges Land, nicht nur wegen seines großen Verbrauchs, sondern auch kulturell und geografisch. Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft mit gleichgesinnten und leidenschaftlichen Menschen bei Kirsch und hoffen, dass wir die Spirituose mit immer mehr Whisky- und Cocktail-Liebhabern in Deutschland teilen können.

Welche Pläne haben Sie für Nikka – sowohl international als auch speziell in Deutschland?

Naoki Tomoyoshi: Wir sind noch nicht so weit, unsere Pläne bekannt zu geben, aber wir hoffen, dass wir weiterhin Faszination in die Welt bringen und enger mit dem deutschen Markt zusammenarbeiten werden.

Nikka Whisky | Website | Instagram | Facebook

+++ Wir bedanken uns bei Naoki Tomoyoshi für das offene und sehr interessante Interview! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++

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