Westerwald-Brauerei wächst deutlich gegen den Trend
Die Westerwald-Brauerei aus Hachenburg hat ihr Absatzniveau im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich um 5,5% verbessert, daneben steht eine Umsatzsteigerung von mehr als 10 Prozent zu Buche. Damit brauen die Westerwälder gegen den Trend im gesamtdeutschen Biermarkt, der 2024 per Ende November im Inland um 2,1% absackte.
Woran liegt das? Den nachhaltigen Erfolg sichern in Hachenburg vor allem gutes Teamwork sowie eine strikte, selbst hoch gesteckte Qualitätsphilosophie. Die Westerwald Brauerei braut all ihre Biere mit ausschließlich 100% Aromahopfen aus Spalt und der Hallertau und lässt sie für 6 Wochen bei -1 Grad Celsius reifen. Die Hachenburger Braugerste stammte in 2024 bereits zu rund 34% aus dem Direktanbau von Landwirten aus dem heimischen Westerwald. Ein Aufwand, der mit hohen Kosten verbunden ist.
Obwohl 2024 bei den Aufwendungen für Energie leicht gespart werden konnte, rangieren die Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe weiterhin auf allerhöchstem Niveau. Den hohen Kosten steht in Hachenburg erfreulicherweise eine sehr gute Absatzentwicklung auch vieler einzelner Sorten gegenüber. 2024 verzeichneten vor allem die Kernsorte Hachenburger Pils sowie Hachenburger Hell (+17,5%) Zuwachs. Darüber hinaus wuchsen die alkoholfreien Hachenburger Biere und Hachenburger Kalter Kaffee um mehr als 20%, sodass mittlerweile jede 7. in der Westerwald-Brauerei abgefüllte Flasche Alkoholfreies enthält.
„Gesundheitsbewusstsein wird mehr und mehr zu einem zentralen Kauffaktor“, so Benny Walkenbach, Vertriebsleiter Gastronomie & Handel bei Hachenburger. In eben diese Richtung war die Familienbrauerei bereits im ersten Quartal 2024 mit den Hachenburger Brauer-Brausen Kräuter und Wildbeere vorgestoßen. Diese fliegen jetzt jedoch aus dem Sortiment.
Brauer-Brausen konnten nicht überzeugen – Ablöse schon in Sicht
Die Markteinführung der Brauer-Brausen in diesen Geschmacksrichtungen sei „eine Fehlentscheidung“ gewesen, gibt Jens Geimer, Inhaber und Geschäftsführer der Familienbrauerei, selbstkritisch zu Protokoll. Die Sorten seien trotz umfangreicher Tests zu exotisch und geschmacklich nicht mehrheitsfähig gewesen. Als Konsequenz führt die Westerwald-Brauerei zur Ablöse im ersten Halbjahr 2025 zwei gänzlich neue Limonaden in etablierten Geschmacksrichtungen ein. Neben diesen Neuentwicklungen wird pünktlich zur Festsaison in alter Bekannter vorübergehend ins Sortiment zurückkehren.
„Mit dem Bier-Cola Mix Hachenburger Frischling lässt sich gut feiern – aber nur, solange der Vorrat reicht“, so Klaus Strüder, Vertriebsleiter Feste & Vereine bei Hachenburger, zur temporären Wiedereinführung des Biermischgetränks.
Zukunftspreis der europäischen Braubranche geht nach Hachenburg
Diese Flexibilität, auf aktuelle Gegebenheiten zu reagieren sowie ein konsequenter Blick nach vorn prägen die Westerwald-Brauerei. Unter anderem für eben diese Denkweise wurde die Traditionsbrauerei 2024 auch ausgezeichnet. Nach 2022 erhielt die Westerwald-Brauerei erneut den Zukunftspreis der europäischen Braubranche, den European Beer Star Future Award. Dass die Westerwald-Brauerei aus ihrer nachhaltigen Philosophie kein Geheimnis macht, können Gäste der Hachenburger Erlebnis-Brauerei täglich selbst erfahren. „2024 haben wir rund 30.000 Gäste in Hachenburg begrüßt“, bilanziert Sarah Schorge, Leitung der Hachenburger Erlebnis-Brauerei.
Sie und ihr Team stellen fest, dass sich das Einzugsgebiet stetig vergrößert. Gäste aus dem Rheingau, von der Mosel und der gesamten Rheinschiene sind heute mehr denn je die Regel. Nicht in diese Zahl mit eingeflossen ist der Tag der offensten Brauerei 2024. Zum Familienfest bei freiem Eintritt pilgerten im September 2024 mehr als 10.000 Besucher nach Hachenburg, darunter sogar Gäste aus Dänemark, Belgien und den Niederlanden.
Rekordinvestition in neue Abfüll-Technik
„Letztlich bleiben wir vorrangig aber immer eine Brauerei und keine Event-Location. Unser Fokus wird auch in Zukunft auf dem Brauen hochwertiger Brauspezialitäten aus besten Rohstoffen liegen“, macht Brauereichef Jens Geimer deutlich. So strebt die Westerwald-Brauerei für 2025 weiterhin ein geringes, nachhaltiges Wachstum an. Um dieses auch für die kommenden Jahre abzusichern, investiert die Familienbrauerei regelmäßig in Prozessoptimierung und Technik.
Im zurückliegenden Geschäftsjahr markierten die Inbetriebnahme einer neuen Fassabfüllung, einer neuen Kleinfassabfüllung sowie einer CO2-Rückgewinnungsanlage die Schwerpunkte zur Zukunftssicherung. Auch 2025 und 2026 investieren die Westerwälder in Millionenhöhe. Der Umbau und die Modernisierung ihrer Logistik und Flaschenfüllerei markieren eine der größten Investitionen der Brauerei-Geschichte. KI soll hier künftig unter anderem Ressourcen sparen, Prozesse besser steuern und Mitarbeitende entlasten. „Ein weiteres Beispiel sind autonome Staplersysteme“, wagt Florian Wisser, Leiter der Abfüll-Technik bei Hachenburger, bereits einen Ausblick.
„Auf ein Bier mit dem Brauerei-Chef“ wird auch 2025 fortgesetzt
Fragen hierzu beantwortet Brauerei-Chef Jens Geimer gern wieder persönlich im Rahmen der Reihe „Auf ein Bier mit dem Brauerei-Chef“. Hier ist wie immer auch Platz für kritische Nachfragen, Ideen, Anregungen und im Zweifel auch Beschwerden. Der erste Termin für 2025 ist für Mittwoch, 15. Januar, angesetzt. „Neben unserem digitalen Reklamationsmanagement nach DIN ISO 9001 ist dieses Event nun schon seit mehreren Jahren fester Bestandteil unserer Feedbackkultur. Denn wir lernen aus jeder Rückmeldung – und vor allen Dingen aus jeder Beschwerde“, erklärt Geimer, dem es da nicht anders geht als seinem Team. Auch seine gut 100 Mitarbeitenden haben regelmäßig Kundenkontakt.
Hachenburger Team ist Basis des Erfolges
Denn in 2024 stand für die Westerwald-Brauerei Kundenservice noch mehr denn je im Fokus. Montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 18 Uhr sind stets Ansprechpartner persönlich vor Ort zu erreichen. Für den Notdienst des Hachenburger Fest- und Mietservices sogar rund um die Uhr. „Dieser enge Kontakt ist wichtig, damit jeder aus dem Hachenburger-Team ein gutes Gespür für die Sorgen und Anliegen unserer Hachenburger Bier-Freunde entwickelt“, ist Geimer überzeugt.
Die Einsatzbereitschaft seines Teams weiß der Brauereichef sehr zu schätzen: „Sie ist die Basis unseres Erfolgs.“ Stellvertretend für die erfolgreichen Ausbildungsabschlüsse, bestandenen Studiengänge, Fortbildungen zum Meister oder Fachwirt sowie die gelebte Digitalisierung und vor allen Dingen das Miteinander im Team, bedankte sich Geimer deshalb 2024 auch gebührend. Im April stand eine gemeinsame 3-tägige Reise in die Biernation Belgien an. Dort besuchte das Hachenburger-Team insgesamt 5 Braustätten.
Anmeldungen zu „Auf ein Bier mit dem Brauerei-Chef“ sind möglich unter hachenburger.de/aufeinbier. Hier finden Sie auch regelmäßig neue Termine zur Reihe.
Über die Westerwald-Brauerei
Die Westerwald-Brauerei ist eine inhabergeführte Familienbrauerei und wird in der 5. Generation von Jens Geimer geleitet. Die vielfach ausgezeichneten Biere werden schwerpunktmäßig im geographischen Westerwald sowie den angrenzen Regionen in der gepflegten Gastronomie und im gut geführten Fach- und Lebensmitteleinzelhandel verkauft. Berühmt ist der Mittelständler mit gut 90 Mitarbeitern sowie 13 Auszubildenden für das Brauen mit 100% Aromahopfen und die 6 Wochen lange Reifezeit. Daher wurde die Westerwald-Brauerei in den Werteverband der Slow-Brewer aufgenommen, welcher sie jährlich streng zertifiziert.
Darüber hinaus darf die Familienbrauerei sich zu einer der ersten deutschen Brauereien zählen, die im Rahmen der Gemeinwohl Ökonomie eine Gemeinwohlbilanz vorlegt und damit den Grundstein für die strategische Ausrichtung des Unternehmens hinsichtlich eines nachhaltigen und ethischen Wirtschaftens legt.
Seit Oktober 2021 ist die mittelständische Brauerei außerdem zu 100% klimaneutral durch Kompensation mit einem zertifiziertem Klimaschutzprojekt nach Scope 1, 2 und 3. Die gesamte „Erlebnis-Brauerei“ mit angeschlossenem Bier-Park kann jederzeit besichtigt werden – auch alle Produktionsräume – denn Transparenz ist ein Herzensanliegen.
Quelle/Bildquelle: Westerwald-Brauerei