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Gesundheitspolitik

wafg lehnt “Zuckersteuer” ab

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert aktuell eine Abgabe auf den Konsum zuckergesüßter Getränke. Die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (wafg) lehnt in einer Pressemitteilung diese Forderung ab. Laut dem Verband könne eine solch einseitige und verengte Diskussion keinen zielführenden Beitrag leisten, um die eigentlichen gesundheitspolitischen bzw. gesellschaftlichen Fragen sinnvoll angehen zu können.

Nach Einschätzung der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) schreite die Zuckerreduktion in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern – insbesondere Großbritannien – zu langsam voran. Außen vor bleibe in der medialen Begleitkommunikation jedoch unter anderem der Hinweis, dass in Großbritannien Süßstoffe als ein wichtiger Teil der Kalorienreduktion in die dortige Abgabe nicht einbezogen seien. Laut wafg will der vzbv nicht nur zuckerhaltige, sondern auch (kalorienfreie und -reduzierte) Süßgetränke über die gleichzeitig erhobene Abgabe auf Süßstoffe in diese Maßnahme einbeziehen, die faktisch wie eine Verbrauchssteuer wirkt. Diese soll „proportional zum Zuckergehalt der Getränke“ ansteigen und „zudem auch Süßstoffe umfassen“.

Das erklärte Ziel des vzbv sei, das geschmackliche Süßlevel der Produkte zu senken. Letztlich gehe es somit um Geschmackssteuerung. Dies sei bereits deshalb nicht nachvollziehbar, da in Deutschland bei Alkoholfreien Getränken eine breite Vielfalt angeboten werde – gerade in der Kategorie Süßgetränke auch von kalorienfreien und -reduzierten Alternativen.

Enttäuschend sei laut wafg zudem, dass der vzbv die Anstrengungen der Branche, die im Rahmen der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie geleistet werden, offenbar ignoriere. In Deutschland gebe es zumindest bei Erfrischungsgetränken einen nachhaltigen und erfolgreichen Trend, der die Ziele der Zuckerreduktion aus der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie bestätige. Dies würden nicht nur die Erhebungen des Max Rubner-Instituts (MRI) zum Produktmonitoring zeigen, sondern auch die Marktdaten des Statistischen Bundesamtes (siehe weiterführend zur Marktentwicklung insbesondere www.wafg.de.de/pkv_2020).

Unzutreffend sei insofern die Einschätzung des vzbv, wonach Selbstverpflichtungen nicht wirksam seien – unabhängig davon, ob die vereinbarten Ziele den Wunschvorstellungen des vzbv entsprechen. Noch stärker irritiere, dass der vzbv ignoriere, dass Süßgetränke nur für einen (geringen) Anteil der gesamten Kalorien- bzw. Zuckeraufnahme stehen würden. Bislang gebe es keinen Beleg, wonach von Seiten der organisierten Verbraucherschaft präferierte diskriminierende Steuern oder Abgaben auf die Kategorie tatsächlich zu einer nachhaltigen und ursächlichen Verbesserung der gesundheitlichen Situation in der Bevölkerung führen würden, so der Verband.

Quelle: Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (wafg)
Titelbild: ©iStockphoto | standret

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