Veltins Lokalsport Preis 2023
Auszeichnung

Veltins-Lokalsportpreis 2023 würdigt bereits zum 20. Mal journalistisches Engagement 

Die Gewinner des Veltins-Lokalsportpreises 2023 stehen fest: In der Kategorie „Wort“ überzeugten Heiko Oetjen (Walsroder Zeitung) und Ruwen Möller (Flensborg Avis). Jean-Julien Beer (Weser Kurier) und Thomas Rademacher (Solinger Tageblatt) setzten sich in der Kategorie „Online“ durch. In der Kategorie „Bild“ belegen Markus Weißenfels (WAZ/NRZ) und Julia Rahn (Ludwigsburger Kreiszeitung) die Plätze eins und zwei. Damit würdigte der einzige bundesdeutsche Medienpreis im Lokalsportjournalismus, der vom Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien (VDL) und der Brauerei C. & A. Veltins vergeben wird, inzwischen zum 20. Mal das journalistische Engagement an der Basis.

Die Preisträger, die die Prämienhöhe von 6.750 Euro erhielten, wurden im Rahmen des VDL-Kongresses 2023 geehrt. Für die Bewertung und Auszeichnung sichtete die Jury in diesem Jahr 192 Beiträge von Lokalsportjournalisten aus ganz Deutschland. „Bei der großen Zahl an Einreichungen für die drei Kategorien ist es uns nicht leichtgefallen, die Gewinner zu küren. Wieder einmal beweisen die Redaktionen ein besonderes Gespür für das richtige Thema und den ausdrucksstarken Ton, um bewegende Geschichten aus dem Lokalsport zu erzählen und zu bebildern“, so Ulrich Biene, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Brauerei C. & A. Veltins.

„Die Jury hat es geschafft, Beiträge auszuwählen, die mit journalistischem und persönlichem Engagement wertvolle und kreative Geschichten in den Alltag der Menschen bringen. Einige verlangen besonderen Mut, Empathie und journalistisches Geschick, um Erlebnisse zu transportieren und gleichzeitig zur Leser-Blatt-Bindung beizutragen“, sagt Martin Wieske, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien (VDL).

Ehrengast auf dem Kongress Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien (VDL) war Friedrich Merz, CDU-Parteivorsitzender, der somit auch die diesjährigen Gewinner des Veltins-Lokalsportpreises explizit würdigte. „Ich freue mich sehr, dass ich heute die Autorinnen und Autoren herausragender Berichterstattung in Berlin getroffen habe. Ich selber bin großer Sport-Fan. Für mich gehört der Sportteil meiner Lokalzeitung zur täglichen Lektüre! Sportvereine sind für mich ein wichtiger Anker in der Heimat“, lobte Friedrich Merz das journalistische Engagement der Preisträger.

Vertrauen, Empathie und Mut bringen Menschen dazu, sich zu öffnen

Heiko Oetjen von der Walsroder Zeitung, der den ersten Platz in der Kategorie „Wort“ belegt, offenbart mit seinem Bericht besondere Empathie. Er berichtete von Gitta Schwarz, die als mittlerweile 54-Jährige schon als junges Mädchen von ihrem früheren Reitlehrer sexuell missbraucht wurde. Sie hat viele Jahre geschwiegen, jetzt zieht sie gegen sexualisierte Gewalt zu Felde. Das Thema zieht den Leser in den Bann und ist überdies gesellschaftlich relevant, zumal solch bedrückende Schilderungen auch aus anderen Sportarten bekannt sind. Heiko Oetjen gelingt es, Vertrauen zu seiner Gesprächspartnerin aufzubauen und ihr zum Teil unvorstellbare Dinge zu entlocken. Er schildert diese nicht reißerisch, nicht boulevardesk. Ihm geht es darum, auch anderen Menschen Mut zu machen, die ähnliche Erlebnisse erfahren mussten. Darüber zu sprechen, sich zu öffnen – Gitta Schwarz tut es. Dass andere folgen könnten, wird auch Verdienst des Autors sein.

Ruwen Möller schafft einen lokalsportjournalistischen Kontrast dazu und zeigt damit auch die mögliche Themenbreite. Er belegt den zweiten Platz in der Kategorie „Wort“, weil er in facettenreicher Weise aufzeigt, wie Sport von der Gemeinschaft und vom Miteinander lebt. Das gilt bis hinab in die untersten Ligen. Auch der Amateur-Fußball wird längst nicht nur von den 90 Minuten auf dem Spielfeld geprägt, sondern dazu von vielen Dingen drumherum. Zu denen gehört für viele Besucher auch die Stadionwurst. Lecker? Nicht lecker? Mit Senf? Ohne? Ruwen Möller hat gemeinsam mit einem Kollegen eine Rundreise über die Plätze der Region gemacht und in die unterschiedlichsten Bratwürste gebissen. Es ging nicht darum, eine Rangliste aufzustellen, sondern auf diese Weise einen etwas anderen Blick auf die Clubs zu werfen.

Reporter an der Basis und Gäste im Podcast-Studio

Raus aus dem Büro, rauf auf den Trainingsplatz: Für die crossmediale Serie „Beer an der Basis“ hat Weser Kurier-Chefreporter Jean-Julien Beer die Jugendmannschaften des SC Vahr-Blockdiek über mehrere Wochen als Teil des Trainerteams begleitet und berichtet über das Herzblut und die Nöte an der Fußball-Basis – das Ganze stets in Wort, Bild und Video. Dabei geht es unter anderem um den Jugendfußball als Schule fürs Leben sowie engagierte Trainer, die dem Verein seit ihrer Jugend angehören. Ein Thema, das nicht nur funktioniert, wenn man einen Bundesligisten wie Werder Bremen vor der Haustür hat, sondern diese Geschichten lassen sich überall erzählen, wenn sich Reporterinnen oder Reporter an die Basis begeben. Gerade das persönliche Engagement des Chefreporters überzeugt die Jury, hier den ersten Platz in der Kategorie „Online“ zu vergeben. Mit Podcasts erschließen Zeitungen eine attraktive Zielgruppe.

Das gelingt auch Thomas Rademacher, der den zweiten Platz in der „Online“-Kategorie belegt. In diesem Sinne ergänzt das Solinger Tageblatt seine Berichterstattung über den Handball-Bundesligisten Bergischer HC in Print und Online um einen Podcast unter dem Titel „Löwenzeit“. Dabei handelt es ich um ein Gemeinschaftsprojekt mit Radio RSG (Radio für Remscheid und Solingen), mit dem die Macher ihre inhaltliche Kompetenz auch in der Welt des gesprochenen Wortes ausspielen. Neben tagesaktuellen Themen liegt der Fokus auf dem Kennenlernen der Profis. Regelmäßig sind die Handballer im Studio zu Gast, beantworten ernste und hintergründige, aber auch lustige und ironische Fragen. Ein Höhepunkt des Jahres 2022 war die Folge mit Mannschaftskapitän Linus Arnesson, der offen über seine Alkoholprobleme in der Vergangenheit sprach.

Emotionen und Spannung mit Bildern transportieren

Das Foto „You’ll never walk alone“ von Markus Weißenfels in der WAZ/NRW belegt Platz eins in der Kategorie „Bild“. Dem Fotografen ist es gelungen, in seinem Foto gleich mehrere Emotionen festzuhalten. Zum einen ist es die besondere Lichtstimmung, die durch die Handylichter auf der Zuschauertribüne geschaffen wird, und zum anderen ist es das Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl, das zusätzlich zu dem Lichtermeer durch die sich umarmende Mannschaft des OSC Rheinhausen vermittelt wird. Das Foto entstand beim Benefizspiel zugunsten eines Spielers des OSC, als das Lied „You’ll never walk alone“ in der Halle erschallte. Es transportiert auf emotionale Art und Weise das Engagement und die Empathie von Spielern und Zuschauern für das schwere Schicksal eines Handball-Teammitgliedes.

Spannung transportiert auch das Bild von Julia Rahn in der Ludwigsburger Kreiszeitung, das den zweiten Platz erreicht. Julia Rahn hält in ihrem Foto einen spektakulären Luftspagat des Balinger Handball-Torwarts Mario Ruminsky fest. Der Torwart hält seinen Kasten sauber, als der Spieler des Gastgebers SG BBM Bietigheim, Jonathan Fischer, zur Erhöhung des Spielstandes ausholt. Das Motiv ist eine Sekundenaufnahme, die die Schnelligkeit des Handballsports actionreich festhält. Es ist die Dynamik, die dem Leser des Lokalsports sofort ins Auge springt und dem Foto das gewisse Etwas verleiht.

Seit 20 Jahren ein etablierter Preis für lokalsportlichen Journalismus

Seit nunmehr 20 Jahren zeichnet der Veltins-Lokalsportpreis deutschlandweit Lokalsportredaktionen für herausragende journalistische, fotografische und strategische Arbeiten aus. Um derartige Konzepte, Serien und Beiträge zu unterstützen und das Engagement der Lokalsport-Journalisten zu würdigen, schreibt der Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien (VDL) in Zusammenarbeit mit der Brauerei C. & A. Veltins alljährlich den Veltins-Lokalsportpreis aus. Mehr als 2.500 Einreichungen erhielt die Jury seit der Erstausschreibung im Jahr 2004.

Der Jury des Veltins-Lokalsportpreises 2023 gehören Ralf Leineweber, Chefredakteur Cellesche Zeitung, Alfred Büllesbach, M.A., VISUM Agentur für Bildjournalismus und Fotodesign, Andreas Dach, Ressortleiter Lokalsport des Remscheider General-Anzeigers, Ulrich Biene, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Brauerei C. & A. Veltins, und Professor Christof Seeger, Studiendekan Master Crossmedia Publishing & Management / Vertiefungsrichtung Sportkommunikation von der Hochschule der Medien in Stuttgart, an.

Bildzeile: Friedrich Merz gratulierte im Rahmen des Kongresses Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien den Veltins-Lokalsportpreis Gewinnern und lobte das journalistische Engagement (v.l.): Ralf Leineweber (Cellesche Zeitung, Jury-Mitglied,) Ruwen Möller (Flenburg Avis), Thomas Rademacher (Solinger Tageblatt), Markus Weißenfels (WAZ/NRZ), Heiko Oetjen (Walsroder Zeitung), Julia Rahn (Ludwigsburger Kreiszeitung), Friedrich Merz (CDU-Parteivorsitzender), Jean-Julien Beer (Weser Kurier), Professor Jens Große (ehemaliges Jury-Mitglied und VLSP Moderator) und Ulrich Biene (Brauerei C. & A. Veltins).

Quelle: Brauerei C. & A. VELTINS / Verband Deutscher Lokalzeitungen und Lokalmedien (VDL)
Bild: Frank Nürnberger / VDL

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