Bierflaschen Mehrweg Braun
Studie

Umweltbundesamtes untersucht Optimierungspotenziale bei Verpackungssystemen für Getränke

Im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) wurden Optimierungsmöglichkeiten verschiedener Getränkeverpackungssysteme untersucht. Ergebnis: Bis 2045 können mindestens 90 Prozent der Treibhausgasemissionen und 97 Prozent des kumulierten fossilen Energieaufwands eingespart werden. Die Umstellung auf erneuerbare Energien bei Herstellung, Abfüllung und Transport hat dabei die größte Umweltwirkung.

Die ökobilanzielle Studie sollte zukunftsgewandt die Perspektiven unterschiedlicher Verpackungssysteme bei absehbaren Veränderungen der Rahmenbedingungen sowie bei Ausschöpfen möglicher Optimierungspotenziale der Verpackungssysteme ermitteln. Der zeitliche Fokus lag dabei auf bis 2030 absehbaren Entwicklungen, ergänzend wurde das Jahr 2045 betrachtet.

Konkret sollte die Studie die Frage beantworten, wie sich die Umweltwirkungen verschiedener Getränkeverpackungssysteme zukünftig darstellen

  1. unter Veränderungen der Rahmenbedingungen (externe Potenziale) und
  2. bei Ausschöpfen möglicher Optimierungspotenziale der Verpackungssysteme (interne Potenziale).

Ein Vergleich unterschiedlicher Verpackungssysteme miteinander gehörte nicht zu den intendierten Zielen der Studie.

Zwischenergebnisse der Untersuchung und getroffene Annahmen wurden fortlaufend dem Begleitkreis, in dem über 30 Akteur*innen aus verschiedenen Stakeholdergruppen vertreten waren, vorgestellt und dort diskutiert.

Ergebnisse der Studie:

  • Die prinzipielle Richtung der Ergebnisse ist für alle untersuchten Verpackungssysteme ähnlich. Unter den gesetzten Annahmen erreichen alle in der Studie untersuchten Verpackungssysteme bis 2045 mindestens eine 90-prozentige Minderung der Emissionen bei den Treibhausgasen (THG) und mindestens eine 97-prozentige Minderung des kumulierten fossilen Energieaufwands (⁠KEA⁠ fossil).
  • Die Auswertung der übrigen im Rahmen der Ökobilanz untersuchten Umweltwirkungskategorien zeigt, dass die starken Reduktionen der THG-Emissionen und des KEA fossil keinen allgemeinen Trend für alle bilanzierbaren Umweltwirkungen darstellen.

Da die Befüllung und die Reinigung für Mehrweggebinde wichtige Lebenswegabschnitte sind, bietet die Umstellung der Energieträger von Öl und Gas auf Strom ein hohes Optimierungspotenzial.

Die Ergebnisse der Einweggebinde werden im Wesentlichen durch das Primärverpackungsgewicht und den Sekundärmaterialanteil bestimmt. Gewichtsreduktion, Erhöhung des Sekundärmaterialanteils und ein optimiertes Verhältnis von Füllgut zu Packmittelmenge sind daher wichtige interne Stellschrauben für Verbesserungen.

In der Zusammenschau der Ergebnisse wird deutlich, dass es zu Verlagerungseffekten kommt – weg von den luftgetragenen Schadstoffen inkl. THG hin zu Flächennutzungskonkurrenzen und einer Erhöhung des Naturfernepotenzials.

Die Optimierungen, die für alle Verpackungsgruppen in ähnlichem Maß wirksam sind, können wie folgt zusammengefasst werden:

  1. Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien, Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz
  2. Energieeffiziente Prozesse in Herstellung und Abfüllung der Gebinde
  3. Vermehrter Einsatz von Sekundärmaterial (Primärkörper, auch im Bereich Verschluss und Etikett)
  4. Maximaler Rücklauf der Verpackung in das werkstoffliche Recycling
  5. Geringere Distributionsdistanzen, insbesondere bei Mehrwegverpackungen
  6. Elektrifizierte Verkehrsmittel
  7. Einsatz von Kunststoffen, die auf Basis erneuerbarer Energien hergestellt werden, insbesondere bei Kunststoffanteilen der Primärverpackung (PET-Flaschen, Getränkekarton)

Die für 2045 angesetzten Verbesserungen im Hintergrundsystem sind noch nicht Realität. Diese politischen Vorgaben für Veränderungen müssen von den Akteuren noch angestoßen und langfristig umgesetzt werden. Ohne diese Veränderungen sind die Optimierungen der Verpackungssysteme nicht in dem berechneten Maße möglich.

Die Studie finden Sie hier.

Weitere Informationen auf der Website des Umweltbundesamtes unter www.umweltbundesamt.de.

Quelle: Umweltbundesamt
Bildquelle: © iStockphoto | Stockah

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