Tequila: Die erste abholzungsfreie Spirituose der Welt
Weltweit erstmalig wird beim Anbau der Tequila-Agaven aktiv eine Abholzung der Wälder vermieden. Der Regelungsausschuss für Tequila (CRT) und die Nationale Industriekammer für Tequila (CNIT) in Mexiko haben dafür das Gütesiegel “Agave Responsable Ambiental” präsentiert. Der Verbraucher kann sich auf einen abholzungsfreien Anbau verlassen und die Umweltbelastung durch Agavenplantagen wird reduziert. ARA ist ein wichtiger Fortschritt bei der Erfüllung der Verpflichtung aus der Teilnahme an der COP25 im Jahr 2019. Auch für die COP26 in Glasgow im November 2021 ist eine Teilnahme geplant.
Der Regelungsausschuss für Tequila (CRT) und die Nationale Industriekammer für Tequila (CNIT) haben gemeinsam mit der Regierung des Bundesstaates Jalisco und dem Sekretariat für Umwelt und territoriale Entwicklung (Semadet) das Gütesiegel “Agave Responsable Ambiental” (ARA; umweltfreundliche Agave) präsentiert. Ziel dieser Zertifizierung ist es, die Nachverfolgung des gesamten Produktionsprozesses von Tequila zu ermöglichen und die Umweltbelastung durch Agavenplantagen merklich zu reduzieren. Der Verbraucher kann sich darauf verlassen, dass für die Herstellung von Tequila kein Baum abgeholzt wird.
Gütesiegel “Agave Responsable Ambiental”
Das Ziel ist, bis zum Jahr 2027 die Versorgung mit der blauen Weber-Agave, die für die Tequila-Produktion genutzt wird, im Bundesstaat Jalisco zu garantieren, ohne dass dafür Wälder abgeholzt werden. Ab dem Jahr 2021 können deshalb keine neuen Agavenplantagen mehr auf abgeholztem Land registriert werden. Damit erfüllt Tequila die Anforderungen aus der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und die Verpflichtung der Europäischen Union, die nachhaltige Entwicklung in allen Mitgliedsstaaten durch das Erreichen der gesetzten Ziele zu fördern. Konkret kann Tequila durch die ARA-Zertifizierung Ziel 15 der Agenda erreichen: Wüstenbildung bekämpfen, Landdegradierung stoppen und den Verlust der biologischen Vielfalt umkehren.
„Die Verpflichtung, die wir 2019 im Rahmen der COP25 in Madrid gemeinsam eingegangen sind, trägt heute Früchte und belegt das Engagement des CRT und der Industriekammer, die gesetzten Umweltziele zu erreichen. Tequila wird das erste als entwaldungsfrei zertifizierte alkoholische Getränk weltweit sein. Ich bin sicher, dass wir bei der COP26 in Glasgow im November dieses Jahres mit Stolz vollständige Ergebnisse vorlegen können”, erklärte Alfaro Ramirez, Gouverneur von Jalisco.
„Diese Zertifizierung ergänzt die bestehenden nachhaltigen Maßnahmen der Tequila-Industrie, die in Zusammenarbeit mit dem Mario-Molina-Center für 2030 festgelegt wurden, darunter Investitionen in Aufbereitungsanlagen für Vinasse, die Kompostierung von Bagasse, die Verwendung von Biogasen und Verpflichtungen zur Reduzierung von Kohlenstoffemissionen, Elektrizität sowie Maßnahmen zur Wasseraufbereitung”, so der Präsident des CRT, Miguel Angel Dominguez Morales.
Grundlage des ARA-Gütesiegels ist eine Landkarte, die für den Anbau von Agaven geeignete Bodenflächen ausweist. Insgesamt umfasst die Karte ein Gebiet von 3 Millionen Hektar in Jalisco, mindestens seit 2016 bewaldete Flächen werden direkt ausgeschlossen. So soll eine weitere Abholzung im Bundesstaat Jalisco verhindert werden. Die Karte wird veröffentlicht und gilt dann als eine der Grundlagen der Anforderungen des CRT für die Registrierung neuer Plantagen. Nach Angaben des CRT wurden im Jahr 2020 1,047 Millionen Tonnen Agave für die Produktion von 374 Millionen Litern Tequila verbraucht. 73% der Agavenplantagen im Gebiet der Herkunftsbezeichnung Tequila befinden sich in Jalisco, wo eine Gesamtfläche von 210.000 Hektar mit Agaven bepflanzt ist.
Das Projekt gewährleistet die Kontinuität der zwischen der Regierung des Bundesstaates Jalisco und dem CRT im Rahmen der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen im Dezember 2019 unterzeichneten Vereinbarung und umfasst weiterhin technische Tabellen für Innovationen und Lösungen für die Verwertung von Vinasse und Bagasse sowie Best Practices für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Dies ist nur ein Beispiel für das Engagement für die Umwelt eines jeden Glieds der Agaven-Tequila-Produktionskette sowie der Regierung. In Zusammenarbeit mit dem Mario-Molina-Center wurden bereits der Kohlenstoff- und Wasser-Fußabdruck der Tequila-Industrie gemessen und konkrete Ziele zur Verringerung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe, von Strom und von Wasser sowie zur Wasseraufbereitung bis 2030 festgelegt.
ARA wurde vor dem mexikanischen Institut für industrielles Eigentum (IMPI) in Miteigentümerschaft mit der Landesregierung und dem CRT als erste offizielle Zertifizierung gegen Abholzung für die Herstellung von alkoholischen Getränken weltweit registriert.
Quelle/Bildquelle: Regelungsausschuss für Tequila (CRT)