Stute Nahrungsmittelwerke meldet Insolvenz für drei Gesellschaften an
Das Familienunternehmen Stute mit Sitz in Paderborn hat für drei seiner operativen Gesellschaften Insolvenzanträge in Eigenverwaltung gestellt. Bei den betroffenen produzierenden Unternehmen handelt es sich um Stute Nahrungsmittelwerke, Paderborner Kühlhaus und K-S-K Technische Betriebswerkstätte.
Neben Konfitüren und Brotaufstrichen produziert Stute alkoholfreie Getränke, darunter z.B. Fruchtsäfte, Fruchtsaftschorlen, Limonaden, Eistees, Sport- und Energygetränke sowie Sirupe. Die Produkte werden hauptsächlich für Handelsmarken und für Kunden in ganz Europa, Nordamerika und Australien hergestellt.
Sanierung und Fortbestand des Unternehmens
Das Ziel seien die Sanierung und der Fortbestand des Unternehmens, wie mitgeteilt wurde. In den drei Eigenverwaltungsverfahren sind rund 600 Mitarbeitende betroffen. Der Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht Stefan Meyer von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH wurde mit Beschluss vom 17. April 2024 vom Amtsgericht Paderborn zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Er ist mit der Überwachung der Verfahren im Sinne der Gläubiger beauftragt und wird dabei auch den Restrukturierungsprozess mit seinem PLUTA-Team aktiv begleiten und fördern.
Bei der Restrukturierung wird die Geschäftsleitung unterstützt von einem Team von RSM Ebner Stolz. Als Generalbevollmächtigter ist Jan Hendrik Groß, Partner bei RSM Ebner Stolz, bestellt, um die Sanierung des Unternehmens voranzutreiben. In den kommenden Monaten wird die Stute-Gruppe ein in seiner Struktur bereits bestehendes Sanierungskonzept verfeinern und ausarbeiten, um die Zukunftsfähigkeit nachhaltig zu sichern. Der Geschäftsbetrieb soll währenddessen im Normalbetrieb weiterlaufen.
Stark gestiegene Rohstoff-, Energie- und Personalkosten
Als Gründe für die Insolvenz gab Stute u.a. das sich verändernde Marktumfeld sowie die stark gestiegenen Rohstoff-, Energie- und Personalkosten an. Die Geschäftsleitung sei jedoch zuversichtlich, dass die Restrukturierung positiv verlaufe und insbesondere die Arbeitsplätze in Paderborn erhalten werden könnten.
Laut Bundesanzeiger war das Geschäft der Markus Stute Holding GmbH & Co. KG, Konzernobergesellschaft der Stute-Gruppe, in den letzten Jahren stark rückläufig. Während Stute im Geschäftsjahr 2011 noch einen Umsatz von 466 Mio Euro verzeichnete, waren es 2021 nur noch 234 Mio. Zudem verbuchte das Unternehmen in dem Jahr einen Verlust von 23 Mio. Euro.
Quelle: STUTE / PLUTA Rechtsanwalts GmbH
Bildquelle: STUTE Nahrungsmittelwerke GmbH & Co. KG