SELVA NEGRA: Wie ist das erste Jahr am Markt gelaufen, Sebastian Dresel?
Vor einem Jahr haben wir mit Sebastian Dresel im Interview über die Marke SELVA NEGRA gesprochen. Gegründet hat er sie gemeinsam mit Laurin Lehmann und Florian Faude. Mit der ersten deutschen Agavenspirituose haben die drei sich bewusst auf ein sehr erklärungsbedürftiges und vorurteilsbehaftetes Terrain begeben. Dennoch oder vielleicht genau deswegen konnte SELVA NEGRA in den ersten zwölf Monaten schon beachtliche Erfolge feiern. Zu nennen sind hier vor allem die Listungen bei den beiden Handelsschwergewichten Hellwege und Winkels sowie die Abwicklung des internationalen Geschäfts über die Firma Haromex.
Wir wollten wissen, wir das erste Jahr am Markt ansonsten gelaufen ist, und haben erneut mit Gründer und Marketingleiter Sebastian Dresel gesprochen.
Das erste Jahr SELVA NEGRA ist rum. Kurzum: Wie war der Start?
Sebastian Dresel: Total verrückt! Das erste Geschäftsjahr war gespickt mit spannenden Momenten und ist an uns wie im Zeitraffer vorbeigeflogen. Alles hat sich unheimlich schnell entwickelt und wir haben so viele spannende Gespräche führen dürfen, so dass es zwischenzeitlich sogar schwer war, einmal in sich zu gehen und durchzuatmen, um alles zu reflektieren. In den Sommermonaten war es aber dann etwas ruhiger und wir konnten Kraft tanken für die kommende Zeit.
Wie schwierig war es, mit einer deutschen Agavenspirituose Fuß zu fassen?
Sebastian Dresel: Uns war von Anfang an bewusst, dass wir uns auf ein sehr erklärungsbedürftiges und vorurteilsbehaftetes Terrain begeben. Trotzdem wurden wir positiv überrascht. Der Markt hat uns mit Begeisterung und großem Interesse aufgenommen. Von einer wirklichen Etablierung wollen wir noch nicht sprechen, aber wir sind auf einem sehr guten Weg und das freut uns immens.
Wie kam das Produkt bei den Kunden an – gibt es Stimmen, an die man sich gerne erinnert?
Sebastian Dresel: Speziell die Gin-Fans da draußen konnten nicht nur mit sehr gutem Wissen glänzen, sondern sind auch noch begeistert von unserem SELVA NEGRA. Das macht uns sehr stolz. Wir hatten das große Glück unsere „SELVA NEGRA Paloma“ auf der „GinaFair“ in Stuttgart vorstellen zu dürfen und wer einmal probiert hat, kam meist auch ein zweites und drittes Mal zu uns. Die Paloma ist auch einfach ein toller Longdrink und unserer Meinung nach war es längst überfällig, dass die Gin-Tonic-Fans diesen Drink kennen und lieben lernen.
Was waren die bisherigen Meilensteine in der Markengeschichte?
Sebastian Dresel: Wie gesagt, es ist so viel tolles passiert, womit man als Marke eigentlich erst nach drei bis vier Jahren rechnen darf, weswegen es schwer fällt einen besonderen Meilenstein herauszudestillieren.
Wir konnten Top Bars in Deutschland von uns überzeugen, wir sind in Sternehäusern und an Flughäfen vertreten, großartige Groß- und Fachhändler führen unser Produkt in ihrem Sortiment. Viel mehr kann man sich als Marke kaum wünschen. Das Ganze wurde zuletzt durch die Listung bei Haromex gekrönt. Dass wir schon nach zehn Monaten über Schritte in Richtung Internationalisierung sprechen dürfen, ist einfach verrückt.
Wie kam es nun zu der Listung bei Haromex?
Sebastian Dresel: Wir hatten bereits in den ersten Monaten Anfragen aus dem Ausland und führten schon sehr früh einige Gespräche in diese Richtung. Tequila und Mezcal sind ein weltweiter Trend und uns war von Anfang an klar, dass wir unser Produkt ebenfalls weltweit verfügbar machen wollen. Doch für eine ernsthafte Expansionsstrategie braucht es einen Partner, dessen Expertise es ist, internationale Märkte zu erschließen. Haromex ist nicht nur die logische Konsequenz, sondern auch ein Unternehmen, dessen Geschäftsleitung sofort verstanden hat, welches Potential in diesem Projekt steckt.
Wir dürfen nicht vergessen, dass SELVA NEGRA nicht nur die erste deutsche Agavenspirituose darstellt, sondern eben auch die erste Mezcal Style Spirituose Europas. Das schafft ein großes weltweites Interesse und damit auch Potenzial für die globale Expansion. Auch bei Haromex merkt man den Anstieg der Zahlen in dieser Kategorie und wir sind sehr stolz, dass dieser Global Player sein Portfolio durch uns erweitert.
Also könnte es SELVA NEGRA dank Haromex bald auch z.B. in Asien geben?
Sebastian Dresel: Theoretisch ja. Allerdings werden wir uns erst einmal auf die DACH-Region konzentrieren und sehen, wo die Reise hinführt. Verschließen werden wir uns aber natürlich nicht vor weiteren Ländern. Durch die Listung bei Haromex wird für uns das Thema Messe natürlich jetzt viel interessanter. Bisher konnten und wollten wir uns den Besuch internationaler Messen nicht leisten, da eine nachhaltige Vorbereitung bzgl. der Warenverfügbarkeit die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Messebesuch darstellt. Die Begeisterung und das Interesse können noch so groß sein, ohne vernünftige Infrastruktur verlaufen sie meist im Sande.
Da diese Struktur nun geschaffen ist, steht den Messebesuchen im nächsten Jahr theoretisch nichts mehr im Wege. Wir werden dennoch nichts überstürzen und weiterhin Sorge tragen, dass wir einer wachsenden Nachfrage auch zukünftig in allen Belangen gerecht werden können.
Wenn irgendwann ein neues Produkt an den Start gehen sollte: Auch Agave oder vielleicht etwas anderes?
Sebastian Dresel: Zunächst bündeln wir unsere Energie und Kapazitäten in den Ausbau des Core-Produkts. Sobald wir hier gut aufgestellt sind, werden wir unsere Range mit Sicherheit stimmig erweitern. Manche Dinge brauchen auch einfach Zeit … und das war vielleicht schon ein kleiner Tipp.
Ich kann aber schon einmal sagen, dass wir uns sicherlich weiter im Bereich Agave bewegen werden. Andere Spirituosen oder gar Liköre können wir aus heutiger Sicht, im wahrsten Sinne des Wortes, kategorisch ausschließen.
Jahresendspurt: Was steht 2022 noch an?
Sebastian Dresel: Wir freuen uns jetzt erstmal auf ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft und auf die spannenden Dinge und Herausforderungen, die auf uns warten – in diesem und im kommenden Jahr.
SELVA NEGRA | selvanegraspirits.com | instagram.com/selvanegraspirits | facebook.com/selvanegraspirits
+++ Wir bedanken uns bei Sebastian Dresel für das offene und sehr interessante Interview und wünschen weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++