Schloß Frankenberg: Alte Mauern – neuer Glanz
Die Revitalisierung und Neuausrichtung des Weingutes Schloß Frankenberg trägt erste Früchte. Nach mehrjährigen intensiven Bodenverbesserungsarbeiten erfolgte der Markteintritt im Jahr 2018. Für den Jahrgang 2019 kündigt das Weingut ein ausgebautes Portfolio an.
Im südwestlichen Steigerwald, inmitten der Weinregion Franken thront das Schloss Frankenberg über einer friedlichen Landschaft auf dem Herrschaftsberg. Mit seinen mittelalterlichen Türmen, flankiert von 21 Hektar steilen Weinbergen, die das Weingut zum größten der Region machen, erhebt sich das Schloss über einer sanft geschwungenen Hügellandschaft. Im Jahr 2014 erwirbt das von Prof. Dr. Dr. Peter Löw gegründete EUROPEAN HERITAGE PROJECT das Anwesen, das sich zu dieser Zeit in besorgniserregendem Zustand befindet, samt dazugehörigem Weingut. In der Folge wird ein umfänglicher Sanierungs- und Restaurierungsprozess initiiert, dessen Ziel es ist, neuen Glanz in das alte Gemäuer zu bringen. Die Bauarbeiten an der Kernburg sind heute bereits zu 70 Prozent abgeschlossen. Neben der Sanierung des Schlosses ist auch die Revitalisierung der Weinberge und damit einhergehend eine autonome Weinherstellung aus autochthonen und klassischen Rebsorten Ziel des Projekts.
Louisenberg, Hölle und Wolfsgrube
Die Weinberge rund um Schloss Frankenberg wurden schon im Mittelalter in amtlichen Schriftstücken verzeichnet. Die Jahrhunderte alten Hang- und Steillagen Louisenberg und Wolfsgrube sind Monopollagen und befinden sich, gemeinsam mit der Lage Hölle, in offenen Hängen mit Süd- und Süd-Westausrichtung. Hier sammeln die Reben viele Sonnenstunden für bestes Lesegut. Die Basis der Lagen sind die skelettreichen und tiefgründigen Keuper-, Gipskeuper- und Mergelverwitterungsböden. Das einzigartige Mikroklima der Region, das sich durch zahlreiche Sonnenstunden, warme Tage und kühle Nächte auszeichnet, ist die perfekte Voraussetzung für ein hochwertiges und physiologisch reifes Traubmaterial und eine optimale Aromaausbildung.
Remineralisierung der Böden
Bis zum Erwerb durch das EUROPEAN HERITAGE PROJECT wurden die auf Schloss Frankenberg angebauten Trauben zum Großteil weiterverkauft und nicht am Schloss verarbeitet. Mit Fokus auf einen maximalen Ernteertrag wurde die Bewirtschaftung der Böden vernachlässigt und nur oberflächlich durchgeführt, wodurch die Bodenqualität stetig abnahm. Direkt nach dem Erwerb durch das EUROPEAN HERITAGE PROJECT wurde die Revitalisierung der Böden in Angriff genommen. Ausgelaugte Böden, die mit aus der Zeit gekommenen Rebsorten bestellt waren, wurden gerodet und mit Rebsorten wie Riesling und weißen Burgundersorten bepflanzt, da diese Reben an den Standort angepasst und auch im Hinblick auf die Klimaveränderung zukunftsträchtig sind. Darüber hinaus wurde ein Begrünungsmanagement etabliert, das Wasserressourcen schont.
Zurück zu nachhaltiger Landwirtschaft, hin zu einem qualitätsorientierten Betrieb
Die Philosophie des Weinguts garantiert einen naturnahen und reduzierten Einsatz an Pflanzenschutz, sowie eine nachhaltige, humusaufbauende Bearbeitung der Böden mit Düngematerial aus eigener Landwirtschaft, die das Bodenleben verbessert und die Fruchtbarkeit der Böden langfristig erhöht. Ein punktgenaues und jahrgangsabhängiges Laubwandmanagement und die Ertragsreduzierung sichern die Gesunderhaltung der Trauben und eine damit einhergehende Qualitätssteigerung. Um eine vollständige Aromaausbildung zu garantieren wird im Hinblick des physiologischen Reifepunkts der ideale Lesetermin für jede einzelne Gewanne ermittelt. Das Keltern der Trauben, der Ausbau des Weins und die Vinifikation finden unter Berücksichtigung bewährter handwerklicher Traditionen und moderner wissenschaftlicher Erkenntnisse des Weinanbaus und der Kellertechnik statt. Ein hochmotiviertes und engagiertes Team mit regionaler und internationaler Erfahrung in den Bereichen Oenologie, Weinbau und Landwirtschaft baut die Weine mit viel Fingerspitzengefühl, enormer Tatkraft und einem kompromisslosen Qualitätsbewusstsein aus.
Das Ergebnis sind prägnante Weine hervorragender Qualität, die nicht nur die Sortentypizität der Reben widerspiegeln, sondern auch die Böden und das Mikroklima. So entstehen harmonische und charakterstarke Weine voller Eleganz und Körper mit einzigartiger Handschrift. Der offizielle Markteintritt des Weinguts fand mit dem Riesling und Silvaner des 2018er Jahrgangs statt, im 2019er Jahrgang überrascht Schloß Frankenberg nun mit einem erweiterten Portfolio, das neben den Sorten des Vorjahres unter anderem auch einen weißen Secco umfassen wird.
Kurzvorstellung Jahrgang 2018
RIESLING
Riesling, feinherb, Schloß Frankenberg, 0,75 Ltr.
Lage: Louisenberg
Der Riesling kommt aus der besten Lage des Louisenbergs. Die markante Säure wird durch die dezente Restsüße des Weines schön balanciert. Ein sehr harmonischer Riesling, mit einem animierenden Säure-Süßespiel, begleitet von Riesling-typischen gelben Fruchteindrücken und Würze.
SILVANER
Silvaner, Schloß Frankenberg, 0,75 Ltr.
Lage: Wolfsgrube
Der „Silvaner“ ist der Klassiker in Franken. Der trifft am Frankenberg auf perfekte Bedingungen mit den Keuper-Verwitterungsböden. Hier zeigt er prägnant, warum kein anderes Terroir als das fränkische besser zu der Rebsorte passt. Kraftvoll, mineralisch und mit den typischen Aromen des Silvaners wie Quitte, Heu und leicht getrockneten Kräutern.
Weitere Informationen:
https://schloss-frankenberg.de
https://europeanheritageproject.com/schloss-frankenberg-2
Quelle: Schlossgut Frankenberg
Bildquelle: THE EUROPEAN HERITAGE PROJECT