Reh Kendermann Umsatzplus

Reh Kendermann erneut mit Umsatzplus

Die Reh Kendermann Weinkellerei schließt das zurückliegende Geschäftsjahr, das am 30. Juni 2018 endete, erfolgreich ab und setzt die positive Entwicklung damit fort: Der Umsatz der Gruppe stieg um 5,7 Prozent auf knapp 80 Millionen Euro an. Insbesondere wachsende Umsätze im Inland sowie die international ansässigen Tochterunternehmen tragen zum Unternehmenserfolg bei. Im Export sind die Auswirkungen der Brexit-Entscheidung hingegen weiterhin spürbar.

Reh Kendermann hat den turbulenten Herbst 2017 gut gemeistert: Die Binger Weinkellerei konnte ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Millionen Euro auf 79,5 Millionen (+5,7 Prozent) weiter steigern. Gleichzeitig wuchs das Absatzvolumen auf 38,3 Millionen Liter (+3,2 Prozent) an. „Der Herbst 2017 stellte uns als Kellerei mit verknappten Mengen und steigenden Preisen vor zahlreiche Herausforderungen, die Kraft gekostet haben. Es freut mich, dass wir uns der Situation dennoch besser als erwartet gestellt haben“, zeigt sich Geschäftsführer Alexander Rittlinger zufrieden. „Der positive Geschäftsjahresabschluss verdeutlicht, dass wir mit unserer Strategie, eigene Marken- und exklusive Handelskonzepte für den Import und Export zu kombinieren, auch für schwierigere Zeiten bestens aufgestellt sind. Gleichzeitig stellen unsere Tochtergesellschaften mittlerweile einen wichtigen Baustein unseres Erfolgs dar.“ Zur Unternehmensgruppe gehören neben der Reh Kendermann GmbH mit Sitz in Bingen das Weingut Napier Vineyards in Südafrika, der britische Premiumhändler YAPP Brothers und die Carl Reh Winery in Rumänien. Die Tochtergesellschaften zeichneten im Geschäftsjahr 2017/18 verantwortlich für Umsätze in Höhe von rund 10 Millionen Euro. Mit Napier Vineyards verpasste Reh Kendermann in Wellington im ersten Jahr nach übernahme operativ aufgrund von Sonder-Abschreibungen und Währungseffekten nur knapp die schwarze Null. „In Zeiten, in denen das Markengeschäft sich immer schwieriger gestaltet und Own-Label-Produkte wichtiger werden, möchten wir auch unsere Tochterunternehmen weiter stärken“, ergänzt Alexander Rittlinger. „Hierdurch diversifizieren wir unser Portfolio und streuen das Risiko breiter.“

überzeugend mit Premium-Own-Label
Vor allem die Geschäfte im Inland, wo Reh Kendermann rund 55 Prozent seines Absatzes generiert, entwickelten sich im zurückliegenden Geschäftsjahr positiv. Die Umsätze der Reh Kendermann GmbH stiegen in Deutschland um 9 Prozent an. Treiber des Erfolgs sind insbesondere Exklusiv-Konzepte, die Reh Kendermann für seine Kunden umsetzt. Damit bedienen die Binger mehr und mehr die allgemeine Nachfrage im Lebensmitteleinzelhandel nach Individualkonzepten, insbesondere im Premiumbereich. „Unsere große Stärke ist, dass wir für unsere Kunden ein 360-Grad-Fullservice-Provider sind. Wir gehen flexibel auf die jeweiligen Bedürfnisse ein und entwickeln passgenaue Konzepte. Gleichzeitig begleiten wir den gesamten Prozess als Ansprechpartner – vom Category Management bis zur Abfüllung auf unseren modernen Anlagen“, betont Alexander Rittlinger. „Unsere Exklusiv- und Terroir-Konzepte waren viele Jahre vor allem für den deutschen Markt interessant. Nun merken wir ebenfalls eine gesteigerte Nachfrage im Export.“

Brexit-Entscheidung hemmt Export
Der Export von Reh Kendermann machte im abgelaufenen Geschäftsjahr 45 Prozent des Absatzes aus. Die Binger liefern ihre Weine derzeit in 34 Länder weltweit. Mit rund 45 Prozent Anteil an der gesamten Ausfuhrmenge ist das Vereinigte Königreich Zielland Nummer eins. Dahinter folgen Schweden und Finnland. Im skandinavischen Raum konnte Reh Kendermann zuletzt seinen Absatz um 1 Prozent steigern; weiteres Wachstum wurde vor allem durch Weinsteuer-Erhöhungen in Schweden gehemmt. Einen Absatzrückgang von rund 12 Prozent musste Reh Kendermann hingegen auf den Britischen Inseln verbuchen. Andauernde Umstrukturierungen des dortigen Lebensmittelhandels, Unsicherheiten rund um den Brexit und das mangelnde Interesse an Deutschweinen trugen hierzu bei. Insgesamt ging der Umsatz in Folge dessen im Export leicht zurück (-4 Prozent). „Für uns nicht zu beeinflussende Faktoren wie der Brexit in Großbritannien und das generell schwindende Interesse an Weinen aus Deutschland erschweren derzeit unsere Situation im Export“, sagt Alison Flemming, Exportdirektorin von Reh Kendermann. „Inwiefern eine Umorientierung vom Stammmarkt UK/Irland in Richtung anderer Länder notwendig wird, müssen wir erwägen. In Anbetracht des großen Absatzvolumens geht dies jedoch sicher nicht von heute auf morgen.“

Black Tower weiterhin Nummer eins
Unmittelbar von den verschiedenen Einflussfaktoren betroffen ist auch die Marke Black Tower. Als wichtigste Marke im Markenweinportfolio von Reh Kendermann ist sie mit gut 13 Millionen verkaufter Flaschen weiterhin die erfolgreichste deutsche Weinmarke weltweit. Trotz konstant hoher Nachfrage aus dem skandinavischen Raum sank der Absatz im Geschäftsjahr 2017/18 leicht (-4,2 Prozent). Alison Flemming kennt die Gründe dafür: „Die Umstrukturierung des britischen Handels ist eine stetige Herausforderung. Discounter gewinnen an Bedeutung, etablierte Händler wechseln ihre Strategien beinahe wöchentlich. Hinzu kommt der anhaltende Druck auf den Währungskurs. Die Ungewissheit über den Ausgang der Brexit-Verhandlungen und die Folgen ab April erschwert unsere Planungen.“

Immer wieder greift Reh Kendermann mit Black Tower Trendthemen auf. Im Frühjahr 2018 erfolgte die Einführung von „Black Tower Low Alcohol“. Die neue Range umfasst Weine mit 0,5 Prozent Alkoholgehalt. „Mit ,B by Black Tower 5.5% abv‘ sind wir in Großbritannien schon lange Zeit erfolgreich im Segment der alkoholreduzierten Weine. Den Trend hin zu bewussterem Konsum und alkoholreduzierten Getränken beobachten wir jedoch global. Mit ,Black Tower Low Alcohol‘ tragen wir dieser Entwicklung Rechnung“, sagt Alison Flemming. „Im Export ist der Bereich alkoholfrei/-reduziert eines der Wachstumssegmente. Ziel ist, durch die Erweiterung der Range eine moderne, junge und weinaffine Zielgruppe zu erschließen.“

Markensegment durchwachsen
Die 2015 eingeführte Weinschorle Strandgut verzeichnete im Geschäftsjahr 2017/18 einen konstant guten Absatz. Vor allem die 2017 gelaunchte 0,275-Milliliter-Longneck- Flasche für den Genuss unterwegs ist beliebt. Mit „Terroir by Reh Kendermann“ konnten die Binger die Absätze um 60 Prozent steigern; nicht zuletzt durch die öffnung der Linie für den Export. Auch der Vertrieb der italienischen Wein- und Sektmarke Canti ist gut angelaufen. Ebenfalls erfreuliche Nachrichten gibt es aus Südafrika: Mit stetigen Sortimentserweiterungen schärfen die Binger das Profil des südafrikanischen Premiumweinguts. Besonders erwähnenswert ist das neue Projekt „14 Homes“, das Reh Kendermann gemeinsam mit REWE umsetzt: Das Produkt, aus dessen Erlös ein Teil zur Unterstützung der Mitarbeiter und Familien bei Napier Vineyards eingesetzt wird, ist für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert.

Die Marke Kendermanns musste im Inland und Export durch Auslistungen und Sortimentsanpassungen Einbußen hinnehmen. Espiritu de Chile und Val Duna verloren durch Preiserhöhungen ebenfalls an Absatz. Die australische Marke Lindeman’s bewegte sich auf Vorjahresniveau. Für Alexander Rittlinger ist die Entwicklung wenig überraschend: „Markenprodukte im Allgemeinen und Markenweine im Besonderen, die nicht unter den Top-Brands rangieren, haben es zunehmend schwer. Die Nachfrage von Lebensmitteleinzelhandel und Konsumenten geht hin zu exklusiven Eigenmarken. Die Marktsituation ist zunehmend durch aggressive Preispromotions geprägt.“

Herbst 2018 stimmt positiv
Gute Voraussetzungen für die Fortsetzung des Unternehmenserfolgs im laufenden Geschäftsjahr bieten indes die Erträge aus der aktuellen Ernte. „Menge und Qualität der Trauben haben uns nach einer schwierigen Beschaffungssituation 2017 überzeugt. Die Preise haben sich etwas entspannt, allerdings nicht in dem Maße, wie man es aufgrund der Menge hätte erwarten können“, zieht Alexander Rittlinger eine erste Bilanz. Ein Unsicherheitsfaktor bleibe nach wie vor die Kontingentregelung. Erst Mitte Januar 2019 sei mit finalen Angaben zu Qualitätsweinmengen in Rheinland-Pfalz zu rechnen. Insbesondere bei Rotwein könne es zu einer Knappheit kommen. „Gleichzeitig erwartet der Handel bei steigenden Mengen Preissenkungen der Kellereien. Die Preisforderungen sind fast noch gravierender als im vergangenen Jahr. Das gibt die derzeitige Situation einfach nicht her.“ Steigende Trockenmaterialpreise für Glas und Papier sowie anhaltende Umstrukturierungen im Lebensmitteleinzelhandel im In- und Ausland sorgen darüber hinaus im laufenden Geschäftsjahr für spannende Monate.

Bekenntnis zu Bingen
Spannend bleibt es auch an den Standorten der Reh Kendermann Gruppe. über die Jahre hinweg investierte die Weinkellerei immer wieder in ihren Standort Bingen: Ende 2017 wurde eine der modernsten Abfüllanlagen am Markt in Betrieb genommen. Im Sommer 2018 flossen rund 1 Million Euro in eine neue Tankumhausung, die bisherige Außentanks über das ganze Jahr hinweg nutzbar macht. Dadurch konnte die ganzjährige Tankkapazität in Bingen um 3 Millionen auf 15 Millionen Liter gesteigert werden. Insgesamt verfügt die Gruppe weltweit über eine Gesamttankkapazität von 48 Millionen Litern. Weitere 400.000 Euro wurden für eine optimierte Steuerung der Füllanlage in Bingen aufgewendet. Durch stetige Investitionen in sämtliche Bereiche bekennt sich Reh Kendermann zum Standort Bingen. Mit 250 Mitarbeitern weltweit und 130 in Bingen ist die Weinkellerei ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern. „Unser Standort in Bingen bietet uns derzeit beste Voraussetzungen, um auch weiterhin national und international erfolgreich zu sein“, betont Alexander Rittlinger. „Damit wir unsere Potenziale in Zukunft jedoch noch besser ausschöpfen können, stehen natürlich immer wieder überlegungen zur Standortentwicklung und – vergrößerung im Raum.“ Auch im Ausland investierte das Unternehmen: Rund 400.000 Euro flossen bei der Carl Reh Winery im rumänischen Oprisor in neue Erntemaschinen, Rotweintanks, Traubenannahme und Neupflanzungen. Im südafrikanischen Wellington wurden 250.000 Euro in eine neue Presse und Traubenannahme investiert.

über Reh Kendermann
Die Reh Kendermann GmbH Weinkellerei, gegründet im Jahre 1920 und bereits in der dritten Generation im Familienbesitz, ist eine der modernsten Weinkellereien Deutschlands und führend in der Konzeption und Produktion von Markenweinen und Premium-Own-Label-Produkten. Zudem ist sie der größte Exporteur für Markenweine aus Deutschland. Zu diesen zählt allen voran Black Tower, die weltweit erfolgreichste Weinmarke aus Deutschland. Reh Kendermann vertreibt exklusiv im deutschen Lebensmitteleinzelhandel die Weinmarken Canti (Italien), Espiritu de Chile und Lindeman’s aus Australien. Der Hauptsitz der Reh Kendermann GmbH Weinkellerei mit Geschäftsleitung, Vertrieb, Verwaltung, Kellerei, Abfüllung und Weinlager ist in Bingen. Weitere Standorte befinden sich in Leiwen, Gau-Bickelheim und Böchingen. Internationale Tochtergesellschaften sind die Weingüter Crama Oprisor im Südwesten Rumäniens, Napier Vineyards in Südafrika sowie der britische Premium-Weinhändler Yapp Brothers Limited.

Weitere Informationen über Reh Kendermann finden Sie unter: www.reh-kendermann.de

Quelle/Bildquelle: Reh Kendermann GmbH Weinkellerei

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