Bilanz 2023

Radeberger Gruppe erreicht Umsatzplus im Rahmen der Erwartungen

Die Umsatzerlöse der Radeberger Gruppe beliefen sich im Geschäftsjahr 2023 auf über 2 Mrd. Euro und konnten im Rahmen der Erwartungen um 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Angesichts der herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist diese Entwicklung umso erfreulicher, wobei der Geschäftsverlauf innerhalb der einzelnen Unternehmensbereiche im Jahr 2023 unterschiedlich ausgeprägt war.

Die Bierbranche war weiterhin durch das hohe Niveau der Preise für Energie, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Personaldienstleistungen belastet. Darüber hinaus führten höhere Tarifabschlüsse sowie die Anhebung des Mindestlohns zu weiteren Kostenbelastungen für die Radeberger Gruppe. Um dem entgegenzuwirken, wurden unternehmensweit Preiserhöhungen sowie Effizienz- und Kostenmaßnahmen umgesetzt.

Darunter fällt auch die im Vorjahr beschlossene Schließung des Brauereistandorts Frankfurt am Main zum Ende des dritten Quartals 2023; Produktions- und Abfüllmengen der Binding-Brauerei wurden auf andere Brauereistandorte der Radeberger Gruppe verlagert. Da im Jahr 2023 die letzten Corona-bedingt geliehenen Absätze aus dem Handel wieder in die Gastronomie zurückgeflossen sind, konnte der Out-of-Home-Kanal im ersten Halbjahr noch spürbare Zuwächse verzeichnen. Im zweiten Halbjahr belasteten sowohl die schlechte Wetterlage in den für die Branche wichtigen Sommermonaten als auch im weiteren Jahresverlauf eine inflationsbedingt zunehmend spürbare Konsumzurückhaltung die Geschäftsentwicklung im Handel und im Out-of-Home-Bereich.

Erfolgreiche Umsetzung der Preiserhöhung im Jahr 2023

Im Brauereigeschäft führten vor allem die Entwicklung im zweiten Halbjahr 2023 sowie eine bewusste Sortimentsbereinigung zu einem leichten Absatzverlust gegenüber dem Vorjahr. Zur Kompensation der signifikant gestiegenen Beschaffungs- und Transportkosten wurde die ab Dezember 2022 geltende Preiserhöhung im Jahr 2023 erfolgreich umgesetzt.

Nach den Corona-bedingten Rekordjahren musste die Getränkefachmarktkette Getränke Hoffmann einen Teil der Absätze erwartungsgemäß wieder an den Out-of-Home-Kanal abgeben. Im Jahr 2023 führten insbesondere die höheren Einstandspreise sowie gestiegene Personalkosten zu einer merklichen Ergebnisbelastung. Bei den auf die Belieferung der Gastronomie spezialisierten DrinkPort-Betrieben wirkten sich die insgesamt erfreuliche Absatzentwicklung im Außer-Haus-Konsum und die in den Vorjahren umgesetzten Maßnahmen zur Verbesserung der Kostenstruktur deutlich positiv auf die Ergebnisentwicklung des Unternehmensbereiches aus.

Die Streckenlogistik, die die Radeberger Gruppe gemeinsam mit der Brauerei C. & A. Veltins über das Joint Venture Deutsche Getränke Logistik (DGL) betreibt, konnte ihre Kostenstrukturen optimieren und notwendige Preiserhöhungen umsetzen. Dies führte in der Summe zu einer Steigerung des Ergebnisses im Jahr 2023.

Die H. Leiter GmbH, Komplettdienstleister für Leergutlogistik, war im Jahr 2023 wieder eine entscheidende Stütze für die Absicherung der Lieferfähigkeit der Radeberger Gruppe.

Markenportfolio entwickelte sich besser als der allgemeine Markttrend

Das Markenportfolio der Radeberger Gruppe entwickelte sich im abgelaufenen Berichtsjahr in der Summe besser als der allgemeine Markttrend. Allerdings konnte sich die Radeberger Gruppe der rückläufigen Absatzentwicklung des Gesamtmarktes nicht völlig entziehen. So verzeichneten die nationalen Marken insgesamt einen moderaten Absatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Dabei entwickelte sich der Absatz der alkoholfreien Varianten Radeberger Alkoholfrei und Jever Fun positiv.

Bei den nationalen Spezialitäten hat die Marke Allgäuer Büble Bier ihren erfolgreichen Wachstumstrend fortsetzen können. Auch die junge Marke Oberdorfer Helles überzeugte mit einem erfreulichen Wachstum gegenüber dem Jahr 2022. Das Segment der regionalen Premiummarken war durch die positive Entwicklung der stärksten Marke des Segments, Ur-Krostitzer, sowie der Marke Freiberger geprägt. Beide Marken erreichten im abgelaufenen Geschäftsjahr deutliche Absatzsteigerungen. Die alkoholfreien Getränke konnten sich im Kerngeschäft gut entwickeln. Durch eine bewusste Sortimentsstraffung verzeichnete das Segment in der Summe jedoch einen moderaten Absatzrückgang.

Investitionen summierten sich auf 71 Mio. Euro

Die Investitionen der Radeberger Gruppe summierten sich auf 71 Mio. Euro und lagen damit um 9,9 Prozent über dem Vorjahreswert von 65 Mio. Euro. Ein Großteil der technischen Investitionen betraf den Standort Radeberg. Zur Kapazitätserweiterung investierte auch der Standort Freiberg in zusätzliche Tanks und erhöhte damit sein Drucktankvolumen. Darüber hinaus gab es weitere standortspezifische Veränderungen zur Optimierung von Produktions- und Logistikprozessen sowie notwendige Investitionen in den Leergutpool der Wachstumsmarken. Im Vertrieb investierte die Gruppe zielgerichtet in die Bereiche Gastronomie und Eventgeschäft sowie in den weiteren Ausbau der Commerce-Cloud. Die Modernisierung von Filialen bei Getränke Hoffmann bildete den Schwerpunkt der Investitionen im vertikalen Geschäft.

Im Jahr 2023 lag die in Vollzeitäquivalenten angegebene Anzahl der Beschäftigten mit 6.385 über dem Niveau des Vorjahres (6.122).

Quelle/Bildquelle: Dr. August Oetker KG

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