Brick Free Interview
Alkoholfrei

„Preissegment bewusst nach unten abrunden“: Benjamin Trommler über den neuen Brick Free

„Auf Alkohol zu verzichten, bedeutet heute längst nicht mehr Kompromisse eingehen zu müssen.“ Aus diesem Grund haben Benjamin Trommler und Sascha Hagemann ihren Brick Gin nun auch alkoholfrei interpretiert. Der Brick Free kommt in gewohnter Qualität daher: BIO, ohne künstliche Aromen, frei von Konservierungsstoffen – und das alles zu einem UVP von 14,95 € für 500 ml. Den haben die beiden gewählt, um das Preissegment bewusst nach unten abzurunden. Im Brick Free wurde die Basis von Wacholder, Zitrone und Kubebenpfeffer um drei weitere natürliche Zutaten ergänzt: Bergamotte, Kardamom und Thymian. Abgefüllt wird er – und auch der Brick Gin – in das neue, mit dem IF-Award ausgezeichnete Flaschendesign.

Über den Brick Free und das Design spricht Benjamin Trommler, einer der beiden Gründer von Brick Gin, im Interview. Zudem erzählt er von der Wichtigkeit des BIO-Siegels und dem Verkaufspreis des Produkts.

Zuerst ein paar Worte zum Brick Gin: Seit wann gibt es ihn, mit welcher Idee ist er damals entstanden?

Benjamin Trommler: Die Markteinführung war Ende 2016, allerdings sind wir bereits seit über 12 Jahren mit anderen Produkten aktiv, kennen somit den Spirituosenmarkt und haben schon so manchen „Trend“ miterlebt.

Die Gin-Welle haben wir also als Beobachter von Anfang an miterlebt, als es noch nicht mal einen regionalen Gin pro Bundesland gab. Mittlerweile hat aber jede Stadt eigene Gins und wir haben erkannt, dass es kein Produkt nach unseren Vorstellungen bzw. mit den für uns wichtigen Attributen gab. Diese Marktlücke wollten wir schließen und haben unseren Brick Gin als „Hauswein unter den Gins“ etablieren können.

Benjamin Trommler (l.) und Sascha Hagemann (r.), die beiden Gründer von Brick Gin.

Wie hat sich der Gin in den vergangenen Monaten entwickelt?

Benjamin Trommler: Die Entwicklung ist sehr gut und es freut uns zu sehen, dass viele Kunden die Marktlücke erkennen und unseren Brick als Antwort sehen. Wir erfahren in sämtlichen Absatzkanälen, dass es an „noch einem Gin“ wirklich gefehlt hat. In der Gastronomie landet unsere Flasche nicht nur als Dekoration im Rückbuffet, sondern es wird mit ihr gearbeitet. Im ausgewählten Handel freuen wir uns über sehr gute Abverkaufs- und Wiederkaufsraten.

Die Entwicklung im Ausland unterstreicht zudem, dass unser Produkt stattfindet und sich Brick auch extrem positiv in unterschiedlichsten Ländern und Märkten entwickelt – ohne Marketing-Blabla. Die vergangenen zwei Corona-Jahre waren allerdings auch für uns besonders, da unser Umsatzanteil in der Gastronomie sehr hoch ist.

Wie wichtig war und ist das BIO-Siegel in dieser Entwicklung?

Benjamin Trommler: Im gesamten Lebensmittelmarkt gibt es verschiedene Kundengruppen, allerdings ist im Alkoholsegment das BIO-Siegel sicher nicht das Wichtigste. Für uns war es allerdings von Anfang fester Bestandteil bei der Produktentwicklung. Mittlerweile gibt deutlich mehr Marken als vor sechs Jahren, aber ein BIO-Logo allein reicht eben nicht aus.

Unsere BIO-Zertifizierung ist also nur ein Teil der eigenen Ansprüche an ein Produkt, neben Qualität und vor allem Preis-Leistung. Brick Gin sollte von Anfang an fair und bezahlbar sein – ohne Kompromisse am Produkt selbst.

Diese Linie fahren Sie auch beim neuesten Produkt: Brick Free. Erzählen Sie uns davon!

Benjamin Trommler: Auch hier hatten wir unsere eigenen Anforderungen und einen klaren Plan, daher hat die Entwicklung deutlich länger gedauert als beim Gin. Eine Markteinführung mit Kompromissen kam auch bei der alkoholfreien Variante nicht in Frage und das hat uns leider extrem viel Zeit gekostet. Die Herausforderung war es, unseren Brick Free ohne Aromen oder künstliche Aromen auskommen zu lassen, aber vor allem ohne Konservierungsstoffe haltbar zu machen.

Wir waren bei der Produktentwicklung teilweise darüber erstaunt, wie es oft gelöst wurde. Unseren Ansprüchen an ein Produkt hat das aber nicht gereicht und „E’s“ auf dem Label kamen nicht in Frage. Ehrlich gesagt hatten wir auch einige Mal in Verzweiflung überlegt, ob wir sogar bei unserer alkoholfreien Variante die BIO-Zertifizierung weglassen und sind nun stolz, dass wir durchgehalten und diese einzigartige Kombination geschaffen haben. Die Extrameile war es auch diesmal wieder Wert.

Wie wird der Brick Free hergestellt?

Benjamin Trommler: Brick Free wird komplett destilliert, in kleinen Chargen, in einer Manufaktur. Das Wort „Manufaktur“ ist also nicht nur ein schicker Marketing-Begriff, sondern ein wichtiger Teil der Gesamtlösung.

Ist ein alkoholfreies Produkt im aktuellen Hype mittlerweile Pflicht im Portfolio?

Benjamin Trommler: Ich bin erstaunt darüber, wenn von einem „Hype“ gesprochen wird, wo es doch eigentlich absolut normal ist – alkoholfreies Bier gibt es doch auch nicht erst seit gestern. Zudem finde ich es nicht Pflicht, ein Produkt in diesem Segment anzubieten, sondern sehe es eher als Pflicht an, ein gutes Produkt zu liefern!

Dennoch hat sich das Konsumenten-Verhalten geändert und die Leute brauchen mehr Auswahl für alkoholfreie Tage. Uns allen ist Genuss wichtig und dieser muss auch alkoholfrei möglich sein. Warum sollten wir dieses Segment nicht mit einem eigenen Produkt besetzen, entsprechend unserer Philosophie zu einem bezahlbaren Preis!?

Also unterscheidet sich der Brick Free preislich von vielen anderen Produkten. Wo liegt er und warum können Sie ihn so „günstig“ anbieten?

Benjamin Trommler: „Können“ ist eher eine Auslegungssache – in unserem Fall eher „wollen“! Das ist unsere Markenphilosophie. Mit unserem UVP von nur 14,95 € wollen wir das Preissegment bewusst nach unten abrunden. Für 500 ml Brick Free in BIO-Qualität und ohne künstliche Konservierungsstoffe ist das schon eine Ansage! Weitere Preisvorteile gibt es für die Gastronomie, die mit unseren Produkten arbeiten soll und auch kann. Es ist also eine bewusste Entscheidung unsererseits, wie auch bei Brick Gin, damit unsere Produkte stattfinden.

Wir vertrauen und erfahren auf unsere Produkte sowie die Mengen, damit es am Ende betriebswirtschaftlich funktioniert. Als Unternehmen gehen wir nur mit ehrlichen und guten Produkten zu fairen Preisen in Vorleistung. Damit fahren wir seit Jahren im In- und Ausland ziemlich gut und haben dadurch loyale Partnerschaften. Wir bauen keine Luftschlösser und irgendwelche Shortcuts in Produktion, welche uns betriebswirtschaftlich sicherlich auch die eigentlich nötige Luft gegeben hätten, kamen für uns nie in Frage und sind nicht unser Anspruch.

Über welche Distributionswege werden die Brick-Produkte vermarktet?

Benjamin Trommler: Den wichtigsten Teil übernimmt Other Guys als nationaler Vertriebspartner für die Gastronomie und ist seit Tag eins für die extrem gute Distribution im On-Trade verantwortlich. Unsere Produkte sind bundesweit bei allen relevanten Getränkefachgroßhändlern erhältlich und wir pflegen eine enge Zusammenarbeit. Im Lebensmitteleinzelhandel haben wir bewusst ausgewählte Zentrallistungen umsetzen und sehr früh Segmente in sämtlichen BIO-Kanälen erfolgreich besetzen können.

Unser starkes Preis-Leistungs-Verhältnis ist sicher auch in der aktuellen Marktlage kein Nachteil, sondern eher von Vorteil. Im Ausland sind wir über unterschiedlichste Importeure aufgestellt und mittlerweile in deutlich mehr als zehn Ländern vertreten. Insgesamt haben all unsere Partner, aufgrund bisheriger Erfahrungen und sehr guter Entwicklung, großes Vertrauen in die Marke Brick. Neben Deutschland bestücken wir also momentan auch unsere Auslandspartner für eine schnelle Verbreitung.

„Das Auge trinkt mit“: Jüngst wurde das Flaschendesign mit dem IF-Award ausgezeichnet. Was ist das Besondere am Design und warum sieht die Flasche so aus, wie sie aussieht?

Benjamin Trommler: In diesem Fall trinkt sogar das kritische Auge mit, denn die Juroren des IF-Award gelten als besonders anspruchsvoll und neutral. Auch Premium- oder Sponsoringpakete lassen sie den kritischen Blick nicht verfehlen und nur die Design-Leistung zählt. Aus diesem Grund sind wir besonders stolz über diese Auszeichnung.

Die eigene Flaschenform ist eine komplette Neuentwicklung, um auch in diesem Bereich eine Extrameile zu laufen und uns nicht in Standard-Formen oder Flaschen einzureihen. Als geborene Weimarer wurde uns sicher auch das Bauhaus in die Wiege gelegt, so dass die Zusammenarbeit mit unseren Freunden von MYKILOS entstand. Das Ergebnis ist mit Absicht wieder anders und ein eigener Weg, aber genau diese Geradlinigkeit mach uns als Marke aus.

Gibt es Pläne für den Rest des Jahres bzw. das kommende Jahr?

Benjamin Trommler: Pläne gibt es immer ausreichend, allerdings sind wir mit unseren Produkte zufrieden und konzentrieren uns auf weitere Zugänge zum Markt und Partnerschaften im Ausland. Brick wird weiter bekannt gemacht und bestehende Strukturen ausgebaut. Es sind zwar turbulente Zeiten, allerdings begreifen wir die Situation als Chance und mit unseren Produkten inklusive sämtlichen Attributen, sind wir optimal gerüstet.

Wir sind in diesem Jahr auch wieder auf dem Bar Convent Berlin vertreten. Wer neugierig geworden ist, kann gern bei uns auf einen Drink vorbeischauen – ob mit oder ohne Alkohol.

Brick Gin | brickgin.com | instagram.com/brick_gin | facebook.com/brickgin

+++ Wir bedanken uns bei Benjamin Trommler für das offene und sehr interessante Interview! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++

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