Neue Verbraucherstudie zur Zuckersteuer auf Getränke
Neun Bundesländer haben sich kürzlich für die Einführung einer Zuckersteuer auf stark gesüßte Getränke ausgesprochen. Dadurch sollen Hersteller dazu motiviert werden, den Zuckergehalt ihrer Produkte zu mindern, was wiederum die Fälle von Übergewicht und den damit verbundenen gesundheitlichen Problemen in der Gesellschaft mindern soll.
Eine Zuckersteuer wird global von der Weltgesundheitsorganisation WHO seit Jahren empfohlen, einige Länder haben sie bereits eingeführt. In Deutschland wird die Idee seit Jahren kontrovers diskutiert. Wir haben dies als Anlass für eine Verbraucherstudie genommen.
Wie stehen die Deutschen zur Zuckersteuer auf Getränke? Welche Preissteigerung würden sie akzeptieren? Und würden sie auf Rezepturen mit geringerem Zuckergehalt umsteigen?
Das Hamburger Marktforschungsinstitut Appinio hat 1.001 Personen aus Deutschland national repräsentativ (quotiert nach Alter und Geschlecht) hierzu befragt.
Die Key Insights der Studie:
Zucker und Getränke
- Jeder zweite Deutsche wünscht sich “auf jeden Fall” weniger Zucker in den Getränken (52%)
- 51% geben an, es ist ihnen sehr wichtig, selbst über ihren Zuckerkonsum entscheiden zu können
- Staatliche Regulierung von Zucker: Mehrheit ist eher dafür
- 41% ja
- 34% eher ja
- 12% eher nein
- 13% nein
- Mehr als drei von 4 Personen sehen die Getränkeindustrie in der starken oder sehr starken Verantwortung, den Zuckergehalt in ihren Produkten zu reduzieren (79%)
Steuer
- Nur jeder Vierte gibt an, noch nichts von der Debatte um eine Steuer auf zuckerhaltige Getränke gehört zu haben (24%)
- Bei der möglichen Einführung einer Steuer herrscht Uneinigkeit: 27% bewerten dies als sehr positiv, 22% jedoch auch als sehr negativ
- Auch bei der Frage, ob eine mögliche Steuer dazu beitragen würde, den Zuckerkonsum in der Bevölkerung zu reduzieren, sind sich die Deutschen uneinig: 20% geben hier an”auf jeden Fall”, 18% “auf keinen Fall”
Preis und Kaufverhalten
- Höhere Preise für Getränke mit gleichem Zuckergehalt: Jeder Vierte wäre hierzu nicht bereit (24%).
- Der Großteil würde Getränke mit weniger Zucker und angepasster Rezeptur zum gleichen Preis akzeptieren: 88% stimmen hier eher bis voll und ganz zu.
- 39% geben zudem an, dass eine Preisveränderung das Kaufverhalten von zuckerhaltigen Getränken ändern würde. Aber: 34% geben an, dass sich ihr Kaufverhalten dadurch nicht ändern würde.
- Höhe der Preisunterschiede: Von denjenigen, die ihr Kaufverhalten ändern würden, gibt der Großteil (35%) an, dass bereits eine Erhöhung 10% ihr Kaufverhalten tatsächlich beeinflussen würde.
-> Bei der Einführung einer möglichen Zuckersteuer in Getränken herrscht Uneinigkeit. Aber: knapp 9 von 10 Personen würden Getränke mit weniger Zucker bei gleichem Preis akzeptieren.
Zitation: Die Umfrage wurde vom 03. bis 04. Juli 2024 von Appinio durchgeführt. Befragt wurden 1.001 Personen in Deutschland zwischen 16 und 65 Jahren, national repräsentativ für das Alter und Geschlecht der Bevölkerung.
Die vollständige Umfrage im Appinio Dashboard finden Sie hier.
Quelle: Appinio
Bildquelle: ©iStockphoto | Lemon_tm