NDR-Magazin berichtet: Giftstoff Benzol in Erfrischungsgetränken entdeckt
Gerade hat Deutschland den Pferdefleischskandal überstanden, da steht scheinbar schon der nächste Skandal vor der Tür – diesmal im Segment der Erfrischungsgetränke. Wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) gestern Abend in seinem Magazin „Markt“ berichtete, haben Laboruntersuchungen ergeben, dass mehrere Erfrischungsgetränke den giftigen Stoff Benzol enthalten.
Bei der Studie, die das Magazin „Markt“ in Auftrag gab, stellte sich heraus, dass in vielen dieser Getränken 2 bis 6,8 Mikrogramm des Giftstoffes pro Liter gefunden wurden – der hierzulande geltende Höchstwert für Trinkwasser beträgt nur 1 Mikrogramm pro Liter. Zwar gebe es bei Erfrischungsgetränken keinen Grenzwert, dennoch solle man sich an der Verordnung für Trinkwasser orientieren, hieß es.
Benzol könne schon ab geringen Mengen Krebs verursachen und auf die Keimzellen im menschlichen Körper wirken, so der Toxikologe Dr. Hans-Wolfgang Hoppe vom Medizinischen Labor Bremen im dem NDR-Magazin. Weiter sagte er, dass es ihn überrasche und erschrecke, dass man Werte weit oberhalb der Trinkwasserverordnung finde.
Bei den Untersuchungen waren es vor allem namhafte Markenhersteller, deren Getränke negativ auffielen. Neben den „Moment“-Getränken der Marke Gerolsteiner wurde auch im Multivitaminsaft der Firma Christinen Brunnen der Giftstoff entdeckt. Christinen Brunnen kündigte nach Angaben des NDR bereits an, den Multivitaminsaft vorsorglich vom Markt nehmen zu wollen. Benzol kann entstehen, wenn Getränke Benzosäure enthalten, zum Beispiel im Stoff Natriumbenzonat, der zur Konservierung genutzt wird. Auch durch Ascorbinsäure (Vitamin C) kann sich Benzol im Getränk bilden.