Lind & Lime Gin Interview
Neu bei Sierra Madre

Nachhaltiger Bio-Gin in besonderer Flasche: Guido Klaumann über den Lind & Lime Gin

Der Lind & Lime Gin aus Schottland macht ordentlich was her: Schon die Flasche ist ein echter Hingucker, der in jeder Umgebung auffällt. Und auch der Inhalt kann sich sehen und schmecken lassen: nachhaltiger Bio-Gin, hergestellt aus sieben Botanicals. Der Name der Marke hat eine ebenso besondere Bedeutung: Er erzählt von der Geschichte des nahezu unbekannten schottischen Arztes Dr. James Lind. Der Pionier der Bordhygiene war bekannt für seine Behandlung von Skorbut. Diese lag im Wesentlichen in der Verwendung von Zitronen, den „Limes“.

about-drinks sprach im Interview mit Guido Klaumann, einem der Geschäftsführer der Sierra Madre GmbH, der bei Lind & Lime Gin gleichzeitig als Brand Manager fungiert, über den Namen, den Gin, dessen Herstellung und Flaschendesign sowie das Thema Nachhaltigkeit.

Für alle, die Sierra Madre noch nicht kennen: Erzählen Sie uns kurz ein bisschen über das Unternehmen!

Guido Klaumann: Sierra Madre ist damals entstanden als Lieferant für mexikanische Lebensmittel. Mit der Zeit hat sich ein Wandel vollzogen – vom Großhandel hin zum Importeur und Markendistributeur. Begonnen hat der Wandel mit dem Import von Tequila, mittlerweile umfasst unser Portfolio viele verschiedene Spirituosenkategorien.

Nach welchen Kriterien werden die Produkte ausgewählt, die in den Vertrieb aufgenommen werden?

Guido Klaumann: Uns ist wichtig, dass es vorrangig Premium-Produkte sind, die ein Alleinstellungsmerkmal haben und unser vorhandenes Portfolio sinnvoll ergänzen. Zudem muss auch der Kontakt zu den Markeninhabern stimmen, da wir lange Partnerschaften pflegen – und die sollten von Vertrauen, Professionalität, guter Zusammenarbeit und Spaß an der Arbeit geprägt sein.

Was waren die ausschlaggebenden Kriterien für die Übernahme des Vertriebs von Lind & Lime Gin?

Guido Klaumann: Lind & Lime hat eine gute Story, legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und Bio-Zutaten. Zudem besticht der Gin durch die außergewöhnliche Optik, den Geschmack und ist die perfekte Ergänzung zu unserem Gin-Portfolio. Zu guter letzt sind auch die tollen Menschen, die hinter der Marke stehen, ein Kriterium.

Woher stammt der Gin? Wie sind die Marke und das Produkt entstanden?

Guido Klaumann: Die Marke wie auch der Gin stammen aus Edingburgh in Schottland. Die Marke Lind & Lime entstand im Zuge des Bauvorhabens einer Whisky-Destille – der Tower Street Brennerei. Um bestehende Ressourcen optimal zu nutzen, hat man wie so viele andere in Schottland ebenfalls mit der Produktion von Gin begonnen.

Für den Namen der Marke hat man die Geschichte des nahezu unbekannten schottischen Arztes Dr. James Lind herangezogen. Er war Pionier der Bordhygiene und Entwickler der Behandlung von Skorbut. Diese lag im Wesentlichen in der Verwendung von Zitronen. Daher kommt der Name Lind & Lime.

Wie wird der Gin herstellt?

Guido Klaumann: Bei der Produktion des Lind & Lime Gins verlassen sich die Brenner auf einen Genio Still mit 500 l Fassungsvermögen – ein Hightech-Brennapparat, der via zentralem Computer eine präzise Kontrolle der Temperatur und der Destillations-Geschwindigkeit ermöglicht. Der Brennapparat wird per Strom beheizt, den das Unternehmen aus sauberer Energie von erneuerbaren Quellen bezieht. Um den CO2-Verbrauch so gering wie möglich zu halten und so maximal nachhaltig zu handeln.

Der eigentliche Produktionsvorgang für eine Charge Gin läuft in aller Ruhe ab und dauert vier Tage. Die Schritte sehen wie folgt aus:

1. Als Basis für den Lind & Lime kaufen die Hersteller einen reinen Getreidealkohol (NGA) aus der Schweiz. Er besitzt einen Alkoholgehalt von 96 % Vol.

2. Am ersten Tag befüllen sie den Brennapparat mit dem NGA, der mit gefiltertem Wasser auf 60 % herabgesetzt wird.

3. Nun kommen bestimmte Mengen an Wacholderbeeren, rosa Pfeffer, Iriswurzel, Angelikawurzel, Lakritzwurzel und Koriandersamen hinzu.

4. Diese Mischung darf bei geringer Hitze 24 Stunden lang mazerieren, um den Alkohol mit den Aromen der Botanicals anzureichern.

5. An Tag 2 werden Limetten aus biologischem Anbau geschält. Die Schalen kommen anschließend zur Flüssigkeit in den Brennapparat. Dann geht es an die Destillation, die sich über den Tag hinzieht. Der Vorlauf und der Nachlauf werden mittels sensorischer Analyse vom Destillateur getrennt durchgeführt. Er überprüft in regelmäßigen Abständen die Aromen und die Qualität des Destillats, das aus dem Brennapparat herausläuft.

6. Das Destillat verlässt den Brennapparat mit einem durchschnittlichen Alkoholgehalt von 80 % Vol. Es wird in einen Tank gefüllt und mit gefiltertem Wasser auf die gewünschte Trinkstärke von 44 % Vol. heruntergebracht.

7. Der frisch-milde Gin darf sich 48 Stunden lang setzen und ausreichend ruhen.

8. Am vierten Tag trifft sich das gesamte Team, um die Musikanlage in der Brennerei voll aufzudrehen, Kekse zu essen und dabei von Hand den Gin abzufüllen und die Flaschen zu etikettieren.

Nachhaltigkeit ist also ein sehr großes und wichtiges Thema?

Guido Klaumann: Auf jeden Fall! Die gesamte Destillation ist nachhaltig und speist sich nur aus grüner Energie. Man verzichtet auf Plastik in der Produktion, benutzt nur Bio-Zutaten. Die Bio-Zertifizierung zieht sich aufgrund von Corona etwas, sie wird aber in diesem Jahr auf jeden Fall noch kommen.

Wenn man das Produkt sieht, fällt natürlich direkt die Flasche auf. Was hat es mit dieser – für Gin ungewöhnlichen Form – auf sich?

Guido Klaumann: So wie die Geschichte des Lind & Lime Gins unzertrennbar vom Wirken Dr. James Linds zu betrachten ist, so tief ist der Gin auch mit dem Viertel verwurzelt, in dem er heute produziert wird. Der historische Stadtteil Leith war lange das Tor zur Stadt, der Bezirk das Handelszentrum.

Nach Wein aus Frankreich, Weinbrand, Sherry aus Spanien und Portwein aus Portugal wandelte sich die Stadt im 18. und 19. Jahrhundert allmählich zu Schottlands nationaler Hochburg für die Lagerung und den Export. Weine und Spirituosen wurden in Fässern transportiert und nach der Ankunft im Hafen in Flaschen abgefüllt. Dies setzte eine hohe Anzahl an Glasflaschen voraus. Die wichtigen Hauptmaterialien für die Fertigung von Glas waren vor Ort in großen Mengen vorhanden: Sand und Kelp (großer Seetang). Ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Flaschenfertigung so richtig etabliert. Sieben Kegel mit Brennöfen wurden entlang der Küste errichtet.

Das Geschäft florierte nicht zuletzt deshalb, weil es eine immer höhere Nachfrage nach Glasbehältnissen für die medizinische Kommune in Edinburgh gab. Hinzu kam der gute Ruf der Stadt als Lieferant von „feinem Kristall und Fensterglas“ gegen Ende des Jahrhunderts. Eben jenes bemerkenswerte historische Erbe eines lokalen Industriezweiges hat das Team hinter dem Lind & Lime dazu inspiriert, für ihren Gin die Form einer Weinflasche zu wählen. Zwar werden in Leith keine Weinflaschen mehr gefertigt, aber nun zollen die Flaschen einen Tribut an die bedeutende Vergangenheit. Davon zeugt heute die Prägung auf dem Flaschenboden: „Leith Glass Works“. Dieser Name wird auch in Zukunft auf allen Spirituosenflaschen des Hauses Lind & Lime prangen.

Über welche Distributionswege wird der Gin in Deutschland vermarktet? Wo ist er erhältlich?

Guido Klaumann: Wir arbeiten gerade am Aufbau der Distribution über den Fach- und Einzelhandel sowie Online-Shops. Wir sind aktuell sehr zügig unterwegs und haben jetzt die ersten regionalen Listungen im Handel umsetzten können. Ein super Instrument für unsere Vertriebs-Mannschaft ist die Lind & Lime-Zeitung, die „Edinburgh-News“.

Was machen Sie im Bereich Social Media?

Guido Klaumann: Wir nutzen bereits die Kanäle Facebook und Instagram, arbeiten mit den ersten Influencern zusammen und werden in den nächsten sechs bis acht Wochen anfangen, die Kanäle Pinterest und Twitter zu bespielen. Hier geht es vorrangig darum, zu zeigen, wofür Lind & Lime steht, die Geschichte zu erzählen. Das Zuhause spielt eine zentrale Rolle – dort, wo man sich wohlfühlt und die Zeit mit Familie und Freunden genießt.

Was steht in diesem Jahr sonst noch an?

Guido Klaumann: In acht bis zehnWochen wird es eine 5cl-Miniatur in gleicher Flaschenform geben. Wir werden für den Sommer ein Italian 75 Cocktail On-Pack mit Prosecco kreieren. Dazu kommt eine maritime Geschenkbox mit Halstuch – falls einem an der Küste mal eine frische Brise um die Nase weht. Zudem wird es noch ein bis zwei weitere Maßnahmen geben, die wir jetzt aber noch nicht verraten wollen.

Wie trinkt man den Gin am besten – gibt es DEN Signatur Drink?

Guido Klaumann: Es gibt nicht DEN Signature Drink. Neben dem Klassiker mit Tonic Water, geht der Lind & Lime Gin super als Fizzz- und Italian 75-Cocktail, der als spritzig-prickelnder Sommer-Drink seine Fans finden sollte – daher auch das oben angesprochene On-Pack. Man merkt auch in den Gin-Foren, dass die Leute immer experimentierfreudiger werden und sich an eigenen Kreationen versuchen.

Lind & Lime Gin | lindandlime.com | facebook.com/lindandlimede | instagram.com/lindandlime_de
Sierra Madre | sierra-madre.de | facebook.com/SierraMadreGmbH | instagram.com/sierramadregmbh

+++ Wir bedanken uns bei Guido Klaumann für das offene und sehr interessante Interview und wünschen weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++

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