Nach der japanischen Sage des Pfirsichjungen: Felix Kaltenthaler über MOMOTARŌ Gin und Ginzero
Die Destille Kaltenthaler gibt es seit über 30 Jahren. Seit 2014 ist auch Felix Kaltenthaler in der Brennerei aktiv und leitet sie seit 2019 in 3. Generation. Er steht wie die gesamte Destille für Tradition und Innovation. Seine Kreationen wie z.B. der Revolte Rum sind bereits erfolgreich im Markt etabliert. Mit seiner neuesten Marke MOMOTARŌ greift er neben dem klassischen Gin auch das Thema der alkoholfreien Gin-Alternativen auf – und ließ bei der Entwicklung seine Liebe zu Asien einfließen.
Im Interview spricht Felix Kaltenthaler über die Brennerei, seine bisherigen Produktentwicklungen und die neue Marke MOMOTARŌ. Zudem gibt er seine Einschätzung zum Segment der „alkoholfreien Spirituosen“.
Beschreiben Sie uns Ihre Brennerei: Was macht die Destille Kaltenthaler aus?
Felix Kaltenthaler: Wir leisten uns Handwerk bis ins allerkleinste Detail – und haben größten Spaß am Experimentieren. Tradition und Innovation gehen bei uns Hand in Hand, das spiegelt sich auch in unserem Produktportfolio wider.
Neben unseren Eigenmarken sind handgefertigte Spirituosen, Liköre und Lohnproduktionen unser Schwerpunkt. Damit haben wir ein ausgewogenes Verhältnis zwischen klassischen Produkten und unseren eigenen Kreationen, bei denen wir etwas mutiger und rebellischer sein können.
Erzählen Sie uns von den Produkten, die Sie bereits federführend entwickelt haben.
Felix Kaltenthaler: Ich persönlich trinke sehr gerne Rum, daher war meine erste Marke, die ich 2015 gegründet habe, Revolte Rum. Sie gehört heute in vielen Bars zur Grundausstattung. Es gibt einerseits einen klassischen „Blanco“ Rum, andererseits spiele ich aber auch mit Pandan-Blättern aus Sri Lanka, die im Rum perfekt zu Tiki-Drinks passen.
Ein weiteres Herzensprojekt ist Kernstein Schnaps. Hier kann ich komplett kreativ werden und habe schon Saarländer Karotten, Philippinische Calamansi oder Trauben aus dem Weingut meines Vaters im Brennkessel verarbeitet.
Daneben haben wir noch Likörmarken wie den Butterscotch Liqueur im Portfolio. Butterscotch ist ein echtes Traditionsprodukt, welches es bereits seit über zehn Jahren gibt. Wir haben dem Likör einen coolen, modernen Look verpasst, mit zwei weiteren Sorten Cold Brew Coffee und Irish Whiskey gelauncht und nun zum Herbst die vierte Sorte mit dem charmanten Namen Oma Ernas Bratapfel Liqueur auf den Markt gebracht.
Woher kam die Idee zur neuen Marke MOMOTARŌ? Haben Sie eine besondere Verbindung zu Asien?
Felix Kaltenthaler: Ich habe eine große Schwäche für alle asiatischen Küchen! Wenn man sich unsere Eigenmarken ein wenig genauer anschaut, dann klingt das auch das ein oder andere Mal durch. Als wir an der Idee einer eigenen alkoholfreien Gin Brand gearbeitet haben, habe ich dann auch relativ schnell mit japanischen Botanicals erste Ansätze verfolgt, da die Aromatik einfach hervorragend ins Segment passt.
Woher stammt der Name? Hat er eine Bedeutung?
Felix Kaltenthaler: MOMOTARŌ ist die japanische Sage des Pfirsichjungen. Der Geschichte nach entsprang MOMOTARŌ aus einem Pfirsich und erfüllte einem kinderlosen Paar ihren größten Traum. Mit seinem tierischen Gefährten bewahrte er die Welt vor dem Bösen.
Stand direkt am Anfang die Idee, einen Gin und eine alkoholfreie Variante zu produzieren? Oder ist die Idee dazu mit der Zeit gereift?
Felix Kaltenthaler: Wir haben von Anfang an beiden Produkten gearbeitet. Das Segment der alkoholfreien Spirituosen finden wir extrem spannend. Mit Blick auf unseren Markteintritt im Juni 2021 und die aktuellen Verkaufszahlen war das definitiv die richtige Entscheidung. Auf jede verkaufte Gin-Flasche kommt mittlerweile schon eine Flasche Ginzero.
Wie schätzen Sie generell das Potenzial des Marktes im Bereich der alkoholfreien Spirituosen-Alternativen ein?
Felix Kaltenthaler: Alkoholfreie Spirituosen sind ein Markt mit sehr großem Potenzial und heute ein absoluter Trend. Auch mal keinen Alkohol zu trinken, wird immer beliebter und die Produkte immer besser und leckerer.
Verantwortungsbewusster Genuss ist uns sehr wichtig und wir schließen mit dem MOMOTARŌ Ginzero eine Marktlücke unseres Betriebs, mit dem wir auch Personen ansprechen, die aus verschiedensten Gründen keinen Alkohol trinken können oder wollen.
Wie wird der MOMOTARŌ Ginzero hergestellt? Was ist drin?
Felix Kaltenthaler: Durch einige Modifikationen an unserer Brennerei haben wir ein innovatives Verfahren entwickeln können, bei dem wir mittels Wasserdampf das volle Aroma unserer Botanicals wie der Lotusblüte, der Yuzu-Zitrone, dem Sencha-Tee und natürlich dem Wacholder besonders schonend und vor allem authentisch gewinnen können.
Wie und mit welchen Zutaten wird der MOMOTARŌ Gin hergestellt?
Felix Kaltenthaler: Für den MOMOTARŌ Gin werden handverlesene Botanicals wie Momo-Pfirsich, Yuzu-Zitrone, Sakura-Kirschblüten und Sencha-Tee in bester Craft-Manier destilliert. Bei der Produktion legen wir vor allem Wert auf eine besonders langsame und schonende Mazeration und Destillation, um den auserlesenen Botanicals die Zeit zu geben, die sie wirklich benötigen, um ihr volles Aroma zu entfalten.
Beschreiben Sie uns die Geschmacksprofile der Produkte!
Felix Kaltenthaler: Geschmacklich überzeugt der MOMOTARŌ Gin mit einer besonders eleganten Zitrusnote, die perfekt durch den Momo-Pfirsich umgarnt wird.
Der MOMOTARŌ Ginzero hingegen überzeugt mit einer besonderen Fülle und Komplexität. Vor allem die frischen Noten der Yuzu und der würzige Wacholder stehen hier im Vordergrund und werden durch die Lotusblüte perfekt harmonisiert.
Beide Kreationen empfinden wir als fruchtig-frische Genussreise nach Fernost, die vor allem in (alkoholfreien) Gin & Tonics oder auch ausgefallenen Cocktail-Kreationen zu überzeugen wissen.
Wie soll MOMOTARŌ getrunken werden?
Felix Kaltenthaler: Der Perfect Serve ist und bleibt der klassische Gin & Tonic: ein Teil Gin oder Ginzero mit zwei Teilen Tonic Warter aufgießen. Für die Extranote Frucht noch einen Hauch Orangenzeste hinzugeben. Der Ginzero ist aber auch hervorragend für einen Gimlet mit grünem Tee geeignet. Der MOMOTARŌ Gin hingegen ist ideal für unsere japanische Inspiration des Last Sword:
Ginzero Gimlet mit grünem Tee
- 5 cl Ginzero
- 2 cl grüner Tee
- 1 cl Limejuice Cordial
- 1 Dash Zitrone
Alles in ein Rührglas geben und auf viel Eis kaltrühren. Auf einen großen Eiswürfel in einem Tumbler gießen.
MOMOTARŌ Last Sword
- 3 cl MOMOTARO Gin
- 2 cl Chartreuse
- 2 cl Maraschino
- 2 cl Zitronensaft
- 2 cl Kirschnektar
- 1 Barlöffel Eiweiß
Alle Zutaten ohne Eis kräftig shaken, nach kurzer Zeit Eis in den Shaker geben und erneut kräftig shaken. Doppelt in eine Martinischale abseihen.
Wo sind die MOMOTARŌ-Produkte erhältlich?
Felix Kaltenthaler: Die sind über den eigenen Onlineshop auf der Website erhältlich. Alle weiteren Produkte der Destille Kaltenthaler sind ebenfalls über die eigenen Onlineshops erhältlich. Auf der Website unserer Brennerei findet man alle Link dorthin: destillekaltenthaler.de. Zusätztlich sind wir bei ausgewählten Händlern, wie Tastillery, Rum&Co und im gut sortierten Fachhandel gelistet. Bei der Vermarktung setzen auf einen Mix aus Onlinemarketing, Social Media Marketing und klassischer PR.
Gibt es bereits Pläne für das nächste Jahr?
Felix Kaltenthaler: Es ist zwar noch ein wenig hin, aber wir freuen uns schon jetzt auf das Jahr 2022. Neben einem Relaunch einer unserer Eigenmarken werden wir auch nächstes Jahr wieder neue spannende Produkte auf den Markt bringen.
Unser stetiges Wachstum wollen wir beibehalten und sind daher immer auf der Suche nach motivierten Mitarbeitern. Aktuell ist zum Beispiel eine Stelle als Content Creator bei uns zu besetzen.
MOMOTARŌ | momotaro-spirits.de | facebook.com/momotaro.spirits | instagram.com/momotaro.spirits
+++ Wir bedanken uns bei Felix Kaltenthaler für das offene und sehr interessante Interview und wünschen weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++