„Mission: Korn gesellschaftsfähig machen“ – Johannes Hachenberg über VIVID Korn
Für die drei Gründer des jungen Dortmunder Start-ups VIVID ist Korn viel mehr, als das „Teufelszeug“, das man auf lokalen Schützenfesten trinken kann. Dennis Küster, Johannes Hachenberg und Eike Lotz haben es sich mit ihrem eigenen Korn zur Aufgabe gemacht, die traditionelle Spirituose wieder salonfähig zu machen und ein Stück weit neu zu erfinden. Die Besonderheit von VIVID Korn liegt in der Verwendung von Dinkel als Ausgangsprodukt sowie der Fasslagerung über mehrere Monate. Die Geschichte der Fässer spielt eine entscheidende Rolle und prägt den einzigartigen Geschmack von VIVID.
Wir haben im Interview mit Johannes Hachenberg über die Marke, die Herstellung von VIVID Korn sowie über das Thema Nachhaltigkeit gesprochen.
Bitte stellen Sie sich unseren Lesern vor und erzählen uns, was Sie genau bei VIVID machen.
Johannes Hachenberg: Ich bin einer der 3 Gründer von VIVID Korn und wir sehen unsere Aufgabe darin, Korn gesellschaftsfähig zu machen. Als junges Dortmunder Start-up haben wir den Anspruch eine traditionelle Spirituose ein Stück weit neu zu erfinden und salonfähig machen. Was mich persönlich betrifft, beschäftige ich mich mit den Themen Digital Commerce & Marketing und administrativen Aufgaben. Auch in einem Start-up ist es super wichtig, Aufgabenbereiche klar abzugrenzen. Dennis ist unser Zugpferd im Vertrieb und steht im direkten Austausch mit Gastronomen und Einzelhändlern, wohingegen Eike unsere Maschine im Backoffice ist, er übernimmt die Abfüllung und das Thema Fulfillment. Wir zusammen ergeben VIVID Korn.
Wo waren Ihre ersten Berührungspunkte mit Korn?
Johannes Hachenberg: Unsere ersten Berührungspunkte mit Korn hatten wir im Sauerland auf Schützenfesten, was mehr als 15 Jahre zurückliegt. Jeder, der schon einmal da war weiß, dass Fako [=Fantakorn] günstiger ist, als eine Fanta ohne Korn. Das sagt schon einiges aus. Es war unser erster Berührungspunkt und mit Sicherheit kein positiver.
Wer Korn sagt, denkt immer noch Malocher und Herrengedeck mit. Wie stehen Sie zur Geschichte dieser geschichtsträchtigen Spirituose und wie bewerten Sie die Entwicklung in den letzten Jahren?
Johannes Hachenberg: Man darf niemals den Ursprung vergessen, wo man herkommt, deshalb nutzen wir die Geschichte eher als Fundament. Korn ist als solches sehr geläufig, nicht mit dem besten Image, aber daran arbeiten wir tagtäglich. Das Herrengedeck spielt uns absolut in die Karten, da Bier und Korn sich nicht nur am Tresen verstehen, sondern auch im Reinheitsgebot – Wasser, Hopfen, Malz und Hefe sind die Grundbestandteile beider.
Was ist das Besondere an Ihren „Körnern“? Und wie kam es zum Namen VIVID?
Johannes Hachenberg: Unsere Produktdifferenzierung liegt in zwei wesentlichen Aspekten, Dinkel als Ausgangsprodukt im Vergleich zum klassischen Weizenkorn und die Fasslagerung über mehrere Monate. Die Historie der Fässer spielt eine entscheidende Rolle und prägt den einzigartigen VIVID Geschmack. Wie kam es zum Namen VIVID. Uns war es wichtig, unsere Vision und Korn Charakteristika zu verknüpfen. VIVID steht für lebhaft & leuchtend, klar oder kraftvoll. Angelehnt daran, dass wir Korn, ein klares Destillat im Ursprung, wieder zum Leben erwecken und uns auch optisch vom typischen klaren Korn abgrenzen, ist VIVID als Wort der perfect fit.
Warum setzen Sie für Ihren VIVID Korn auf Dinkel als Basis?
Johannes Hachenberg: Dinkel ist das hochwertige Weizen und bringt tolle Geschmacksaromen mit sich, die wir für unseren Korn sehr gut nutzen können. Es gibt unserem Korn eine besondere Note und ein Differenzierungsmerkmal.
Sie lagern Ihren Korn in ausgewählten Fässern. Wohin soll die Geschmacksreise dabei gehen?
Johannes Hachenberg: Unser VIVID Korn No.1 wird immer die Fasshistorie aus Bourbon und jamaikanischem Rum abbilden. Durch diese Kombination verkörpert unser VIVID Korn Aromen wie Vanille, Malz, Eiche, Karamell und Rosinen mit einer exotischen Würze. Natürlich kommt es von Fass zu Fass zu leichten geschmacklichen Unterscheiden, da es sich um ein Naturprodukt handelt. Darin liegt aber auch der Charme.
So markant wie der Geschmack ist auch Ihr Logo. Wie ist es zu der Handmarke gekommen?
Johannes Hachenberg: Die Hand symbolisiert für uns die Wurzeln des Korns, die ehrliche Handarbeit. Gleichzeitig ist die Hand die Verbindung unserer Spirituose zum Konsumenten.
Heutzutage zeigt sich die Qualität einer Spirituose auch bei der Nachhaltigkeit. Wie sieht es damit bei VIVID aus?
Johannes Hachenberg: Für uns ist Nachhaltigkeit sehr wichtig und mehr als nur ein Buzz-Word. Wir versuchen, über die komplette Wertschöpfungskette hinweg auf Nachhaltigkeit zu achten. Unsere strategische Partnerbrennerei setzt hauptsächlich auf Rohstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau und ist Bio-zertifiziert.
Unsere Etiketten sind aus einem recycelten Naturpapier, unser Paketband ebenfalls aus recyceltem Papier, der Versand der Pakete wird ausschließlich mit DHL GoGreen durchgeführt. Innerhalb Dortmunds liefern wir sogar häufig mit dem Fahrrad aus. Unsere Theke auf Events ist aus alten Europaletten zusammengebaut und wir verwenden die alten Eichenfässer als Stehtische. Das alles sind Beispiele, dass wir versuchen auf unnötige Materialien zu verzichten.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, ab 2024 klimaneutral zu sein. Ob uns das gelingt, werden wir sehen.
Wo kann man VIVID überall erwerben?
Johannes Hachenberg: Wir sind mittlerweile in über 40 Restaurants, Bars oder Einzelhändler zu finden, größtenteils im Raum Dortmund, da das unsere Fokusregion ist. Aus Dortmund heraus wollen wir strahlen und wachsen. Natürlich haben wir auch eine Onlinepräsenz mit einem eShop, wo wir alle VIVID Locations aufführen und unsere Geschichte erzählen.
Was können wir in Zukunft noch von Ihnen erwarten?
Johannes Hachenberg: Wir arbeiten stetig daran, unser Kernprodukt Korn weiterzuentwickeln und unser Produktportfolio zu erweitern. Dazu probieren wir Fässer anderer Herkunft aus, bspw. lagert derzeit ein Fass aus einer anderen karibischen Region. Darüber hinaus planen wir zum Sommerbeginn einen fruchtigen Schnaps, der sicherlich auch sehr gut bei Frauen ankommt und sich als Aperitiva anbietet. Hiermit wollen wir unser Portfolio gezielt weiterentwickeln.
Kurze Frage als Absacker: Shot oder Longdrink?
Johannes Hachenberg: Ganz klar als Shot! Am liebsten aus einem Grappaglas bei Zimmertemperatur.
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+++ Wir bedanken uns bei Johannes Hachenberg für das offene und sehr interessante Interview! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++