MarketEntry.EU: Andreas Lakebrink über die Einführung und Vermarktung von Getränkemarken
MarketEntry.EU ist spezialisiert auf International Business Development und bringt deutsche Unternehmen ins Ausland und ausländische nach Deutschland. In der Geschäftseinheit Beveries konzentriert sich das Team um Gründer Andreas Lakebrink auf hochwertige internationale Getränkemarken und deren Import. Zu diesen Marken zählen u.a.: Arctic Blue Beverages aus Finnland; .AFTER, ein sanfter Rum mit Aloe-Vera und Honig aus der Karbik; OATH, die Ginmarke von Formel-1-Fahrer Valtteri Bottas. Neben Spirituosen gehört auch STATE Energy und STATE Vitamin+ von Fußballer Christian Eriken und Tennisspielerin Caroline Wozniacki zum Portfolio.
Im Interview haben wir mit Andreas Lakebrink über diese Marken und ihre Besonderheiten gesprochen. Zudem erklärt er, wie MarketEntry.EU entstanden ist und was das langfristige Ziel des Unternehmens ist.
Herr Lakebrink, was ist MarketEntry.EU und wie ist das Unternehmen entstanden?
Andreas Lakebrink: MarketEntry.EU – der Name ist Programm. Wir unterstützen ausländische Unternehmen dabei, ihre Absatzmärkte in die EU bzw. innerhalb der EU zu erweitern. Dazu bereiten wir unsere Kunden auf das internationale Abenteuer vor, entwickeln mit ihnen Go-to-Market-Konzepte und setzen diese mit eigenen Teams um. Der Fokus liegt streng auf Europa. Unsere stärksten Länder sind Deutschland und die Niederlande, wo wir auch unsere Firmensitze und Warenlager haben. Die übrigen Länder decken wir über Partnerorganisationen ab, so dass wir überall Muttersprachler vor Ort haben, die mit den speziellen Mentalitäten vertraut sind und über lokale Netzwerke verfügen.
Ich habe meine ersten beruflichen Erfahrungen im internationalen Biergeschäft gesammelt. Es ging um die Identifizierung strategischer Partner im Ausland, die Einführung unserer Lizenzmarken in neuen Märkten und die Entwicklung zu einem erfolgreichen Markengeschäft. Das habe ich in verschiedenen Kulturkreisen gemacht und dabei erkannt, dass es typische Muster gibt an Problemen und Herausforderungen, mit denen fast jeder konfrontiert wird, der neue Marken einführt und neues Geschäft aufbaut; das gilt national wie international und branchenübergreifend.
Mein Geschäftspartner Nanco Eelman aus den Niederlanden und ich haben dann Lösungen dafür entwickelt. Wir haben beide Schatztruhen, gefüllt mit jeweils mehr als 25 Jahren Erfahrung in Business Strategie, Marketing und Sales. Davon profitieren unsere Kunden. Sie müssen nicht jeden Fehler selbst machen; sie müssen auch nicht von Null starten. Sie können bewährte Prozesse durchlaufen und auf etablierte Strukturen, wie eine vorhandene Vertriebsmannschaft, unsere Lager und ein gewachsenes Netzwerk, zurückgreifen. Dadurch lässt sich die Go-to-Market-Zeit erheblich verkürzen.
Wir wurden übrigens für den German Business Award 2023 nominiert – eine große Ehre für uns!
Was ist das langfristige Ziel, das Sie mit MarketEntry.EU erreichen möchten?
Andreas Lakebrink: Unser Ziel ist es, als DER Spezialist für Business Development in Europa wahrgenommen zu werden. Dazu liefern wir Spitzenleistungen, die wir durch den Einsatz von Experten erreichen. Wir haben spezialisierte Geschäftseinheiten mit diesen Experten gebildet, die verschiedene Aspekte des Business Developments abdecken.
Eine dieser Geschäftseinheiten ist BEVERIES, die sich auf die Einführung und Vermarktung von Getränkemarken spezialisiert hat. Wir konzentrieren uns darauf, Hotels, Restaurants, Bars, Catering-Unternehmen, Events sowie den Groß- und Einzelhandel anzusprechen. Unser Ziel ist es, diesen spezifischen Markt optimal zu bedienen und unseren Kunden dabei zu helfen, ihre Produkte erfolgreich in diesen Bereichen zu platzieren.
Andere Geschäftseinheiten kümmern sich um Fördermaßnahmen, strategische Partnerschaften, Verkauf von Kundenwaren, Aufbau von Online-Shops und Social-Media-Marketing sowie Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Business Development.
Wie wählen Sie die Produkte aus, die Sie ins Portfolio aufnehmen?
Andreas Lakebrink: Wir sind (virtuell) weltweit unterwegs auf der Suche nach erfolgversprechenden Getränkemarken. Für die Auswahl legen wir strenge Kriterien an. Uns ist sehr wichtig, dass es Qualitätsprodukte sind. Ein nettes Label reicht nicht. Die Qualität der Getränke muss über jeden Zweifel erhaben sein. Darüber hinaus braucht es eine überzeugende Story, eine Einzigartigkeit, die auch den Endverbraucher am Regal oder in der Bar überzeugt.
Dann achten wir darauf, portfolio-internen Wettbewerb zu vermeiden und Top-Marken unterschiedlicher Kategorien aufzunehmen. Und als letztes nehmen wir ausschließlich Marken unter Vertrag, für die wir die exklusiven Ansprechpartner werden.
Welche Produkte haben Sie im Portfolio? Was ist das Besondere an ihnen?
Andreas Lakebrink: Wir haben inzwischen einen weiteren, ganz ungewöhnlichen Gin ins Portfolio aufgenommen, sowie jeweils einen Vodka, Rum und Mezcal. Es gibt auch alkoholfreie Getränke. Der Sportdrink STATE mit Weltklasse-Fußballer Christian Eriksen richtet sich an Fitness-Clubs und Sportvereine; derzeit allerdings nur in den Niederlanden. Und wir stehen in Verhandlung mit einer sehr ungewöhnlichen Marke, die den Kombucha-Markt in Deutschland umkrempeln möchte.
Sprechen wir über einige Marken: Erzählen Sie uns etwas über Arctic Blue Gin!
Andreas Lakebrink: Arctic Blue Gin – da kommen sogar Wettbewerber respektvoll ins Schwärmen. Gin-Profis kennen Asko Ryynänen. Er ist als Master-Distiller weltweit bekannt für seine Innovationen und international top-prämierten Gin-Variationen. Asko lebt in den Weiten Finnlands in nahezu unberührter Natur nahe dem Polarkreis. Dort wird Arctic Blue aus ausschließlich natürlichen Zutaten gefertigt. Die finnischen Blaubeeren und Kräuter wachsen direkt in den Wäldern. Die Natur lässt sich nicht zertifizieren, ansonsten wären alle Arctic Blue Produkte „Bio“. Asko hat sich Besonderes einfallen lassen:
- Laktosefrei, vegan und glutenfrei – das ist der einzigartige Arctic Blue Oat Creme-Likör mit 17% alc.vol. Serviert mit etwas Eis lassen sich neue Zielgruppen erobern.
- Im April gelauncht und umgehend in Singapore 2x Gold prämiert: Arctic Blue Laku. Eine Symbiose aus finnischem Premium-Lakritz und Arctic Blue Gin – eine ganz besondere Kombination mit 21% alc.vol., die pur für Aufmerksamkeit am Tresen sorgt und die Kreativität jedes Mixologen herausfordert.
- Der etwas mildere Gin (37,5% alc.vol.) und verführerisch rot: Arctic Blue Rose. Die rein natürliche Farbe stammt von arktischen Blaubeeren; die Blütenblätter der Zimtrose sind verantwortlich für die sommerlichen Noten.
- Das Flaggschiff bleibt Arctic Blue Gin. 46,2% alc.vol. oder als Arctic Blue Navy Strength mit 58,5% alc.vol. Aufgegossen mit Tonic wird der klare Gin elegant neblig – wie der morgendliche Dunst über finnischen Seen.
Woher stammt die Marke .AFTER und was macht sie besonders?
Andreas Lakebrink: .AFTER ist das Paradebeispiel für eine Innovation, die in unsere Zeit passt. Der Name AFTER ist kein Zufall. Der Rum kommt aus der Karibik und wird rum-untypisch nicht mit Zucker gesüßt, sondern mit Aloe Vera und Honig. Das macht ihn zu einem sanften Rum, der zudem unser aller Bestreben nach Nachhaltigkeit befriedigt.
Die Aloe Vera Pflanzen werden nicht entsorgt oder vielleicht kompostiert, sondern recycelt. Aus ihnen werden Textilfasern gewonnen, die dann zu Bio-Textilien verarbeitet und unter der Marke .AFTER als Bekleidung erhältlich sein wird. Es gibt also ein Leben nach dem Rum. Das Besondere an .AFTER wird auch optisch verdeutlicht, an der einzigartigen 4-eckigen Flasche.
Die Gin-Marke eines Formel-1-Fahrers gehört auch zu Ihrem Portfolio?
Andreas Lakebrink: Ja, man kann förmlich sehen, wie das Gegenüber stutzt, wenn in einem unserer Gespräche der Name Valtteri Bottas fällt. Meist braucht es dann etwas, bis eine etwas ungläubige Rückfrage kommt. OATH ist tatsächlich häufig im Formel-1-Zirkus zu sehen. Das allein qualifiziert den Gin OATH natürlich noch nicht …
… sondern?
Andreas Lakebrink: OATH ist ein vollkommen frischer und unglaublich weicher Gin. Er wird nach einer Familienformel gefertigt, die geprägt ist durch den Hafer von den Feldern der Familie Bottas in Finnland und australischen Äpfeln, die in Adelaide – der Heimat von Valtteri’s Partnerin, der Weltklasse Radrennfahrerin Tiffany Cromwell – angebaut werden. Das nach Angaben der UNESCO reinste Quellwasser der Welt tut sein Übriges zu diesem speziellen Gin mit Apfelnoten.
Verschiedene Vodkas von Shaman’s runden das Portfolio ab. Welche? Und was ist das für eine Marke?
Andreas Lakebrink: Die Geschichte von Shaman Spirits beginnt bereits im späten 19. Jahrhundert, als Finnland noch Teil des Russischen Reiches war, das von Alexander II. regiert wurde. Am 18. Februar 1860 erhielt ein örtlicher Kartoffelbauer namens Juhan Matinolli eine offizielle Destillationsgenehmigung für die Räumlichkeiten, die heute als Shaman Spirits bekannt sind. Es wurde allerdings wegen des Hin und Her der Alkoholpolitik nicht durchgängig dort produziert; zumindest nicht offiziell. Nach Eintritt in die EU erhielt dann Jari Matinolli – ein direkter Nachfahre des ursprünglichen Lizenzinhabers – die Möglichkeit Shaman Spirits Ltd zu gründen.
Wie der Schamane als Mittler zwischen der weltlichen und der spirituellen Welt, versteht sich Shaman Spirits als Mittler zwischen reinen, natürlichen Aromen und dem Gaumen des Genießers. Die unberührte Natur des Nordens mit ihren wilden Beeren und dem kristallklaren Grundwasser des Hirsijärvi-Sees, ist die Basis für die Geschmacksvielfalt der Shaman’s Vodkas:
- Shaman’s Black Label – kristallklar, der Getreidevodka von höchster Qualität mit einem Schuss Waldhonig – der wahre Geist Finnlands.
- Shaman’s Bilberry überzeugt mit Noten der arktischen Heidelbeere: lila, süß, sanft und mild.
- Shaman’s Ligonberry hat einen anderen Charakter. Mit wilden, rubinroten Preiselbeeren, zeigt er sich tiefrot, pikant, kräftig und gleichermaßen sanft.
- Shaman’s Redcurrent mit nördlicher Johannisbeere. Dieser Vodka ist rot, pikant, kräuterig und trocken.
- Weniger Beeren, dafür mehr Kaffee, den man genießt am wohligen Lagerfeuer in einem finnischen Wald: Shaman’s Espresso Vodka – kaffeebraun, süß, warm, weich und volles Kaffeearoma.
Ausblick: Sie arbeiten gerade an einem exklusiven Mezcal aus Mexiko. Was können Sie darüber schon verraten?
Andreas Lakebrink: Der Mezcal ist ein gutes Beispiel für interkulturelle Unterschiede. Wir haben den Mezcal bereits in Europa. Die Produktqualität ist unstrittig. In Blindtests wird er immer sehr hoch bewertet. Der wesentliche Unterschied betrifft die Markenpräsentation. Die Kriterien, nach denen man unbewusst die Wertigkeit eines Produkts einschätzt, sind kulturübergreifend nicht einheitlich. Denken Sie an die verwendeten Farben, die Gestaltung des Etiketts oder den Markennamen.
Ein Mezcal ist ein traditionelles Getränk Mexikos mit Wurzeln bis in Ära der Azteken. Auch heute noch beginnt der Produktionsprozess ausschließlich bei Vollmond. Es ist ein ganz besonderer Tropfen, der von Genießern auch nach einem bestimmten Procedere zelebriert wird und aus besonderen Gläsern genossen wird, damit alle Sinne angesprochen werden.
Wir möchten gern, dass „unser“ Mezcal einen Markenauftritt erhält, der diesem Anspruch, seiner Produktqualität und dem etwas mystischem Hintergrund gerecht wird. Da wir ihn in Europa anbieten werden, legen wir unsere europäische Perspektive zugrunde. Wir entwickeln derzeit eine Mezcal-Marke exklusiv für den europäischen Markt. Markteinführung voraussichtlich im Herbst 2023.
Über welche Wege vermarkten Sie die Produkte? Wie kann man mit Ihnen in Kontakt treten?
Andreas Lakebrink: Wir vermarkten direkt an Cocktailbars, Hotels, Restaurants und Cateringunternehmen. Wir kooperieren auch bereits mit einigen Getränkefachgroßhändlern und würden dies gern weiter ausbauen. Unser Portfolio ist über einen Vertriebspartner auch für den Endverbraucher online zu erhalten; wir selbst fokussieren uns auf B2B. Da gibt es für uns noch einiges zu tun; u.a. stehen Einzelhandelsorganisationen und Food-Service-Lieferanten auf unserer Wunschliste.
Wir bringen viel Erfahrung mit, sind aber trotzdem ein Start-up. Daher ist uns jede Hilfe, jedes Interesse und jeder Expertenrat herzlich willkommen. Gern direkt an mich: andreas@marketentry.eu – 0175-8465837 – MarketEntry.eu, Wilhelmstr. 7, 65779 Kelkheim.
MarketEntry.EU | Website | LinkedIn
+++ Wir bedanken uns bei Andreas Lakebrink für das offene und sehr interessante Interview! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++