MAMPE goes Art: Exklusive Gin-Sondereditionen im KaDeWe
Ab heute kann man im Traditionskaufhaus KaDeWe eine stark limitierte Edition der regionalen Gin-Marke MAMPE erwerben. Es geht dabei darum die Kunst aus Papier und die Kunst der Destillation auf besondere Weise zu vereinen. Im Rahmen des Kunstfestivals papier & klang by Haus des Papiers 2023 hatten sich die Künstler:innen Cem Bora, Christiane Feser, Fee Kleiß, Finja Sander und Jessica Maria Toliver von den handgefertigten Flaschen und den hochwertigen Spirituosen und zahlreichen Destillaten zu einer besonderen MAMPE Edition inspirieren lassen.
Pro Künstler:in entstanden fünf Flaschen Gin mit jeweils individueller künstlerischer Handschrift. Auch die Zusammensetzung des Flascheninhalts wurde von den Kunstschaffenden auf ihre Arbeit abgestimmt und von der Berliner Manufaktur MAMPE sorgfältig destilliert und komponiert. Jede einzelne Flasche der regionalen Spezialität wurde von den Künstler:innen selbst gestaltet, handsigniert und inhaltlich auf ihr künstlerisches Konzept abgestimmt.
„Sich gemeinsam für die Umwelt einzusetzen macht richtig Spaß“, so Ul Vohrer, Gründerin und Geschäftsführerin des Hauses des Papiers. „Zusammen mit so tollen Kunstschaffenden wie Cem Bora, Christiane Feser, Fee Kleiß, Finja Sander und Jessica Maria Toliver eine Sonderedition für die Berliner Manufaktur Mampe herzustellen, um auf die Wichtigkeit einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Verarbeitung zu verweisen, war uns eine besondere Freude – mit überraschenden und schönen Ergebnissen.“Mit dem Verkauf der Flaschen unterstützen die Kunstschaffenden und die MAMPE Manufaktur das gemeinnützige Museum Haus des Papiers.
„Unser Museum Haus des Papiers am Berliner Spittelmarkt ist das weltweit einzige Museum, das sich ausschließlich der zeitgenössischen skulpturalen Bildenden Papierkunst befasst. Wir haben mit dem Museum und seinen besonderen Projekten einen einzigartigen Kulturort in Berlin geschaffen“, so die so Gründerin und Direktorin des Museum Annette Berr.
Und Berr weiter: „Für diesen Sommer haben wir uns auch wieder etwas für ganz Berlin und alle Generationen ausgedacht: Das Paper Future Lab by Haus des Papiers geht in 2024 in die Berliner Kieze. Mit einem kreativen Kulturprogramm und inspirierenden künstlerischen Positionen an 80 Stationen im gesamten Stadtraum legen wir den Grundstein für ein interdisziplinäres Kompetenzzentrum rund um den wichtigen Werkstoff Papier und erhoffen uns davon neue Impulse für einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang – von der Herstellung bis zur Verwendung dieses einzigartigen Werkstoffs.“
Alle aktuellen Informationen über das noch bis Ende September stattfindende vielseitige und lebendige Programm und wie man von Jung bis Alt dabei mitmachen kann findet sich laufend aktualisiert auf der Website unter: paperfuturelab.com. Informationen zu den Sondereditionen und beteiligten Künstler:innen:
Cem Bora
„Beim Besuch der Manufaktur in Kreuzberg ist mir die erste MAMPE-Flyer-Ausgabe in die Hände gefallen. Für jede Flasche habe ich eine Ausgabe Seite für Seite in Streifen gerissen und wieder zusammengesetzt. Es entstanden fünf unterschiedliche Kompositionen, die sich mit dem Sichtbarmachen des vermeintlich Unsichtbaren, des nicht Wahrnehmbaren beschäftigt, sozusagen Destillate der MAMPE Welt. Die Auswahl der Zutaten Honig, Zitrone und Zimt ist eine Reminiszenz an meinen Geburtsort Istanbul.“
Kurzbiografie
Papier ist das Material von Cem Bora. Seit seiner Kindheit wurde der Künstler und Designer durch das Thema „Textilien“ geprägt, das durch sein Elternhaus in seinem Alltag sehr präsent war. Schon als Jugendlicher verschlang er Modemagazine und beschäftigte sich mit Stoffen, Garnen und Farben. Während dieser Zeit entwickelte er seine Papier-Collagen, in denen er gezielt Bildinhalte aus Magazinen und Tageszeitungen zu neuen Motiven zusammenfügte.
Cem Bora wurde 1965 in Istanbul geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Nach seiner Ausbildung am „Fashion Institute“ des Lette Vereins Berlin arbeitete er für Stilbüros in Paris und Amsterdam. Zwischenzeitlich gründetet er ein eigenes Modelabel. Seit 2005 zeigt Bora seine Arbeiten aus Papier, unter anderem in Ausstellungen in Berlin, Basel, Paris und Luxemburg. Er ist vertreten in der Sammlung Modebild-Lipperheidsche, Kostümbibliothek, in den Staatlichen Museen zu Berlin und im Haus des Papiers, Berlin.
Christiane Feser
„Die Gestaltung der Ginflasche ist eine Weiterführung der großformatigen Bodenarbeit „Pile of Holes“ welche für das Papier und Klang Festival 2023 entwickelt wurde. Eine abstrakt anmutende Bildkomposition, welche Transparenzen, Leerstellen und Durchdringungen von Papiermodulen und Fotografie zeigt.“
Kurzbiografie
Christiane Feser (*1977/ Würzburg) studierte Visuelle Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung, Offenbach am Main unter Heiner Blum und Lewis Baltz. Ihre Arbeiten sind Teil den folgenden Sammlungen (u.a.) Solomon R. Guggenheim Museum, New York; J. Paul-Getty-Museum, Museum of Fine Arts Boston, DZ Bank Art Collection, Frankfurt; Mönchehaus Museum, Goslar und das Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe.
Feser hat in zahlreichen internationalen Institutionen ausgestellt, wie z.B. das Getty Museum, Los Angeles; Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt; Centre for Contemporary Culture, Palazzo Strozzi, Florence; Museum Wiesbaden; Guggenheim Museum, New York; Topographie de l’Art, Paris; Torrance Art Museum, Los Angeles; Kunstmuseum Bochum (Auswahl). Sie lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.
Fee Kleiß
„Fenchel, Ingwer und Zitrone sind alles Dinge, die bereits als Akteure in meinen Arbeiten aufgetaucht sind – deshalb habe ich sie auch für den Gin ausgewählt. Ich habe sie nicht gezielt für meine Arbeiten gekauft, es waren anfallende Restprodukte die in unserem Haushalt präsent sind. Ein Stück Fenchel taucht auch in einer der auf die Flaschen gedruckten Collagen auf. Die Collagen entstanden speziell für die Fenster der JVA Lichtenberg. Sie enthalten neben pigmentiertem, gehärtetem Papier auch Stoff und Archivpigmentdrucke aus meiner Zeit in der Paper Residency! – dem Stipendienprogramm vom Haus des Papiers. Teilweise handelt es sich um Scans von Resten aus meinem Kühlschrank, mit denen ich in der Residency spezielle Kompositionen für den Cruse Scanner entwickelt habe. Diese Bilder habe ich für die Fenstercollagen erneut zerteilt und wieder zusammengefügt. Die Gestaltung der Flaschendeckel mit Ballons ergab sich später im Prozess.“
Kurzbiografie
Fee Kleiß ist 1984 in Kuchen geboren. Sie studierte zunächst in Mainz neben Bildender Kunst auch Philosophie und wurde anschließend Meisterschülerin an der Universität der Künste Berlin bei Valérie Favre. Sie erhielt Preise und Stipendien, darunter den Regina Pistor-Preis (2011), DAAD Reise-Stipendium für Indonesien (2013), Dorothea-Konwiarz-Stipendium. Ihre Werke waren in Einzel- und Gruppenausstellungen im Künstlerhaus Dortmund, Kunstverein Siegen, Atelierhof Kreuzberg, Salon Mutlu, bei Galerie Schwarz Contemporary sowie in Galerien und Kulturorten in Kopenhagen, Paris und New York zu sehen.
Finja Sander
„Die von mir komponierte Mischung setzt sich aus MAMPES „Halb+Halb“ und einem Extrakt von Fichtennadeln zusammen. So nimmt der Inhalt, wie auch die formale Gestaltung der Tonflaschen, Bezug auf meine fortwährende Auseinandersetzung mit Gesten und Symboliken unserer gegenwertigen Erinnerungs- und Denkmalkultur. Hierbei steht die spezifische Beschäftigung mit dem Akt der Kranzniederlegung immer wieder im Fokus. So wird für diese Edition der Tonkörper der Flasche selbst zum Träger eines gläsernen Ehrenkranzes und erhält auf diese Weise fast menschliche Züge. Geruch und Geschmack von frischen Tannenzweigen transportieren sich über den Flascheninhalt und öffnen neue Reflexionsebenen, die direkt mit unseren Sinnesorganen verbunden sind.“
Kurzbiografie
Finja Sander, geboren 1996 in Hildesheim, Niedersachsen, studierte Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin in der Klasse von Ursula Neugebauer und Valerie Favre. Sie schloss ihr Studium 2022 mit dem Meisterschülertitel ab. 2023 gewann sie den UdK Berlin Art Award. Ihre Performances wurden unter anderem in den Ernst Barlach Museen, Güstrow (2023), im Museum für Fotografie, Berlin (2021), sowie im Hamburger Bahnhof, Berlin (2021) gezeigt. Sie lebt und arbeitet in Berlin und wird von der Galerie Burster Berlin/ Karlsruhe, sowie von Galerie Jochen Hempel, Leipzig vertreten.
Aktuell befasst sich Sander intensiv mit dem Begriff des Ehrenmals, eingebettet in ihre künstlerische Forschung zur Deutschen Erinnerungskultur und Denkmalgeschichte. Ausgehend vom Güstrower Ehrenmal “Der Schwebende” von Ernst Barlach, entwickelte Sander eine zwölfteilige performative Reihung, die über das Jahr, jeweils einmal monatlich an unterschiedlichen Orten gezeigt wird.
Jessica Maria Toliver
„In meiner künstlerischen Auseinandersetzung behandle ich oftmals existentielle Fragen. Dabei spielt Reduktion und Authentizität eine große Rolle, bewusster Materialeinsatz, das gestalterische Er- und Begründen dieser Fragestellungen. So auch bei dieser Ginflasche, bei der ich als Basisdestillate Rosmarin-, Holunder- und Himbeere gewählt habe. Alle drei Pflanzen stehen im Kontext der Lebensspanne- der Zeit, die uns gegeben wird. Während meiner künstlerischen Überlegungen und Versuche hierzu habe ich immer mehr Gestaltung entnommen, bis nur noch die für mich relevante Information übrigblieb: Titel, Material, Gestaltung. Diese Information bleibt als Essenz konserviert in Form eines Vakuums, das seinen Inhalt erst auf den zweiten und dritten Blick preisgibt. Das Vakuum ist Teil des Kunstwerks „Ambivalente Reserve“ und soll nicht gelöst werden.“
Kurzbiografie
Jessica Maria Toliver wurde 1976 in Coburg geboren. Sie lebt und arbeitet in Schwerte, Nordrhein-Westfalen. Nach Ausstattungsassistenzen am Theater Dortmund und der Studiobühne BAT, Berlin, entschied sie sich 2008 für die freie bildende Kunst und befasst sich seitdem mit dem Werkstoff Papier. Ihre Werke finden sich in musealen Sammlungen wie dem Gustav-Lübcke-Museum Hamm und dem Haus des Papiers Berlin sowie u.a. in der Bürgerstiftung Rohrmeisterei, Schwerte, der evangelischen Kirche von Westfalen, der Kirche St. Ludgerus, Albersloh sowie in zahlreichen privaten Sammlungen.
Quelle/Bildquelle: Haus des Papiers