Leichtes Umsatzwachstum bei der Underberg Gruppe
Nach einem soliden Umsatzplus dank starker eigener Marken im abgelaufenen Geschäftsjahr stellt die Semper idem Underberg AG wichtige personelle Weichen für die Zukunft des Traditionshauses. Der Aufsichtsrat der Unternehmensgruppe hat die Verträge der beiden Vorstandsmitglieder Thomas Mempel (CCO) und Michael Söhlke (CFO) langfristig verlängert.
Der heute veröffentlichte Konzernbericht der Underberg Gruppe für das Geschäftsjahr 2022/2023 (zum 31. März) zeigt die solide Geschäftsentwicklung auf Basis starker eigener Marken und nachhaltiger Kostendisziplin. Zudem hat das dynamische internationale Wachstum zur guten Bilanz beigetragen, so dass unter dem Strich weitere Schritte zur Rückführung der Verschuldung geplant sind. Im Detail ist der Nettoumsatz auf 145,2 (Vorjahr: 141,0) Mio. EUR gestiegen. Damit entwickelte sich das Familienunternehmen ein weiteres Jahr in Folge besser als der Gesamtmarkt. Denn gemäß Nielsen IQ ging der Branchen-Umsatz der deutschen Spirituosen-Unternehmen im Jahr 2022 um 2 Prozent zurück.
Ergebnis über den Erwartungen
Das Ergebnis im operativen Geschäft bewegt sich auf einem ähnlichen Niveau wie in der Corona-Pandemie und lag damit über den Erwartungen der Unternehmensführung. Im Geschäftsjahr 2022/23 erwirtschaftete der Hersteller und Distributor von Premiumspirituosen ein bereinigtes EBITDA von 11,6 Mio. EUR. Dieses Ergebnis wurde trotz der zunehmenden Konsumzurückhaltung im Zuge des substanziellen Inflationsdrucks ab dem zweiten Halbjahr einhergehend mit deutlichen Kostensteigerungen in den Bereichen Energie, Rohstoffe und Verpackungsmaterial erreicht.
Zu Beginn des laufenden Kalenderjahres hatte der Vorstand noch ein operatives Geschäftsergebnis leicht unter dem Niveau des Corona-Geschäftsjahres 2020/21 (10,5 Mio. EUR) prognostiziert. Im Jahresverlauf haben sich jedoch die vom Management vorangetriebenen Initiativen und die Fokussierung auf der Produkt- und Kostenseite sichtbar positiv ausgewirkt.
Insgesamt lag das bereinigte operative Ergebnis trotz der umfangreichen Marketingausgaben und des wachstumsbedingten Personalaufbaus um 1,2 Mio. unter dem Vorjahr (12,8 Mio. Euro). “Wir haben in den zurückliegenden Monaten bei der Produktverfügbarkeit und in der Produktion wesentliche Steigerungen erzielt”, sagt Finanzvorstand Michael Söhlke.
Zudem sei es gelungen, “insbesondere im deutschen Lebensmittelhandel notwendige Preiserhöhungen mit unseren Partnern zu vereinbaren”, berichtet Thomas Mempel, der im Vorstand für den Vertrieb und das internationale Geschäft verantwortlich zeichnet. “Die Abschlüsse haben uns ein wenig Luft verschafft, aber wir brauchen weiteren Spielraum, der Kostendruck bleibt vor allem bei der energieintensiven Glasbeschaffung ungebrochen hoch.”
Kernmarken wachsen: Underberg (+15 %) und Asbach (+22,5 %)
Weiterhin sehr erfreulich entwickeln sich die Kernmarken der Semper idem Underberg AG. Die beiden Traditionsmarken Underberg und Asbach haben im abgelaufenen Geschäftsjahr zweistellige Absatzsteigerungen verzeichnet. Der Kräuter-Bitter aus Rheinberg legte um 15,9 Prozent zu, der Brandy-Hersteller aus Rüdesheim kam auf ein Plus von 22,5 Prozent. “Unsere gezielt erhöhten nationalen und internationalen Marketing-Aufwendungen der vergangenen Jahre entfalten ihre Wirkung. Underberg und Asbach sind deutlich sichtbarer, das macht sich auch am POS und in der Gastronomie bemerkbar”, sagt Michael Söhlke.
Ein weiterer Garant für die positive Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre ist das internationale Geschäft. Der Absatz im Ausland ist 2022/23 um 12,7 Prozent gestiegen. Somit beträgt der Anteil des internationalen Geschäftes am Gesamtumsatz jetzt 14,3 Prozent. “Die zunehmende Relevanz unserer internationalen Aktivitäten ist ein bedeutsamer Faktor unserer strategischen Ausrichtung”, betont Thomas Mempel. “Nachdem wir im vorletzten Geschäftsjahr unsere Vertriebsstrukturen in den USA – neben Skandinavien unser wichtigster Zielmarkt – optimiert haben, haben wir 2022/23 im Bereich Global Travel Retail zugelegt.”
Durch ausgeweitete Messepräsenzen in den USA, in Cannes und einem Comeback in Singapur konnten neue Duty-Free-Partner wie das thailändische Unternehmen King Power gewonnen werden. CCO Mempel: “Unser Ziel ist es, die Aktivitäten in den Märkten Asien und Pazifik sowie in Afrika, wo in vielen Ländern Bittergetränke sehr beliebt sind, kontinuierlich auszubauen.”
Zweistellige Zuwachsraten beim Personal
Derweil wurde in Deutschland der Produktionsstandort Rüdesheim in den vergangenen Jahren aufgewertet. Nicht nur ist für die Kleinflaschenabfüllung eine neue Halle entstanden, auch personell wurde das Team unter anderem mit einem erfahrenen Produktionsdirektor auf Konzernebene verstärkt. Michael Söhlke: “Wir haben in den vergangenen Jahren zweistellige Zuwachsraten bei unserem Personal verzeichnet. Jetzt steht im Vordergrund, diese neuen Kolleginnen und Kollegen zu integrieren, um noch effektiver und effizienter zu werden.”
Trotz ansteigender Energie- und Rohstoffpreise und der anhaltenden Kaufzurückhaltung in Deutschland sehen die beiden Vorstände die Semper idem Underberg AG für das aktuelle Geschäftsjahr gut aufgestellt. “Wir bleiben auf unserem Wachstums- und Modernisierungskurs”, sagt Thomas Mempel, der ebenso wie sein Vorstandskollege seinen Vertrag mit der Unternehmensgruppe verlängert hat. Im Zuge der Vertragsverlängerung wurde Michael Söhlke zusätzlich die Aufgabe als Vorstandssprecher übertragen.
“Mit der Kontinuität im Vorstand sehen wir uns für die kommenden Herausforderungen gut aufgestellt”, erläutert Prof. Dr. Tobias Bürgers, Vorsitzender des Aufsichtsrats. “Der Vorstand und das gesamte Team haben auch nach der Corona-Pandemie das erfolgreiche Wachstum fortgesetzt. In den nächsten Jahren gilt es, die internationale Bedeutung unserer Marken weiter zu verstärken und mit Innovationen das Familienunternehmen erfolgreich weiterzuentwickeln.”
Um die Fremdverschuldung weiter zu reduzieren, plant die Gruppe die Anleihe 2018/24 (ISIN: DE000A2LQQ43) im aktuellen Geschäftsjahr 2023/24 vorzeitig zurückzuführen. Die Semper idem Underberg AG hält zudem bewusst Liquidität vor und weist zum 30. Juni einen Kassenbestand im Konzern von über 20 Mio. EUR aus. Die insgesamt gute Entwicklung des operativen Geschäfts wird auch von der Creditreform AG mit einem stabilen Ausblick trotz eines herausfordernden Umfelds gesehen.
Über die Semper idem Underberg AG: Die Semper idem Underberg AG ist ein werteorientiertes Familienunternehmen aus Rheinberg am Niederrhein. Kernkompetenzen der Unternehmensgruppe sind die konsumentenzentrierte Entwicklung und Herstellung von Premium-Spirituosen sowie der weltweite Vertrieb der Produkte.
Neben den international bekannten Marken Underberg und Asbach werden zahlreiche weitere eigene Marken und Distributionsmarken angeboten. Dazu gehören aus dem eigenen Haus St. Hubertus, PITÚ, XUXU, Zwack Unicum und Grasovka sowie zahlreiche Distributionsmarken wie Amarula, Southern Comfort, BOLS und Ouzo Plomari.
Marke Underberg
1846 wählte Hubert Underberg die aus seiner Sicht besten Kräuter aus 43 Ländern für seinen Underberg aus. Der Firmengründer entwickelte das bis heute angewendete und geheim gehaltene Verfahren “Semper idem”, um die besonders schonende Extraktion der Kräuter-Wirkstoffe und eine gleichbleibend hohe Qualität zu garantieren. Underberg enthält seit jeher keinen zugefügten Zucker oder Zuckercouleur. Der Bitter ist gentechnikfrei, vegan und glutenfrei. Noch heute reift der Kräuter-Bitter in den historischen Räumen unter dem Stammhaus in Rheinberg in Fässern aus slowenischer Eiche, bevor er in die legendäre 2cl-Portionsflasche abgefüllt wird.
Quelle/Bildquelle: Semper idem Underberg AG