Kaffeekapseln: Deutsche Umwelthilfe fordert Mehrwegalternativen

In Deutschland werden jedes Jahr 2,8 Milliarden Einweg-Kaffeekapseln verbraucht, die einen Müllberg von 9.700 Tonnen Plastik, Aluminium und Pappe verursachen. Das zeigt eine neue Berechnung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) auf Grundlage von Marktdaten und Gewichtsmessungen für das Jahr 2022. Besonders negativ fallen dabei die Tassimo-Kapseln von Jacobs und die Kapseln von MyCoffeeCup auf.

Die DUH fordert die Hersteller zu einem konsequenten Umstieg auf wiederbefüllbare Mehrwegkapseln und abfallarme Alternativen auf.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, erklärt: “Kaffeekapseln sind das Sinnbild einer ressourcenverschwendenden Wegwerfgesellschaft. Die untersuchten Tassimo-Kaffeekapseln von Jacobs sind nicht nur am schwersten, sie sind auch noch mehrfach in Pappe und einem nicht recyclingfähigen Plastiksack mit Aluminiumfolie verpackt. Marktgigant Nestlé verbraucht für die Verpackung von einem Kilo Kaffee in Kapseln beispielsweise 89 Gramm Aluminium. Durch das Schmelzen des Metalls bei über 600 Grad Celsius wird extrem viel Energie verbraucht, nur damit die Kapseln nach einmaliger Nutzung zu Müll werden. Den Industrieunternehmen mögen die Kapseln Milliardengewinne verschaffen, unserer Umwelt aber nur Probleme. Wir fordern den konsequenten Umstieg auf abfallarme Mehrwegalternativen.”

Die Zahlen zeigen, dass Kaffeekapseln im Durchschnitt 15-mal so viel Verpackungsabfall verursachen wie herkömmliche 500-Gramm-Verpackungen für Röstkaffee. Die DUH empfiehlt daher den Umstieg auf nachhaltige Aufbrühsysteme wie French Press, Mokka oder klassische Kaffeemaschinen.

Die Berechnungen der DUH basieren auf Daten des Kaffeeverbandes sowie eigenen Gewichtsmessungen der Umverpackungen von insgesamt 12 gängigen Kaffeekapselmarken. Ebenfalls berücksichtigt wurde die durchschnittliche Füllmenge. Anschließend wurde der Marktanteil von Kaffee in Kapseln für das Jahr 2022 mit den entsprechend der Materialart gemittelten Verpackungsgewichten und Füllmengen zu einem Kapselgesamtverbrauch hochgerechnet.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V.
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