Käuterelixiere aus Apothekertradition – Gründerin Dr. Christina Jagla über DR. JAGLAS
Hinter der Berliner Manufaktur DR. JAGLAS steht die Apothekerfamilie Jagla, die seit Jahrzehnten auf Grundlage einer mittelalterlichen Klosterapotheken-Rezeptur, althergebrachter Kräuterkunde und nach Deutscher-Arzneibuch-Qualität, hochprozentige Kräuter-Elixiere weiterentwickelt und produziert. Dabei ist die Kunstfertigkeit, mit der die Produkte hergestellt werden, ebenso beeindruckend, wie das fundierte Wissen, das in die Herstellung einfließt. Seit der Weiterentwicklung zur Marke DR. JAGLAS im Jahr 2015 finden sich die Kräuter-Spezialitäten auch außerhalb der Apotheke in Feinkostläden, dem ausgesuchten Einzelhandel und der gehobenen Gastronomie wider. Ergänzt wurde das Portfolio zuletzt um die neuen alkoholfreien Alternativen.
Wir haben mit Dr. Christina Jagla, Apothekerin sowie Gründerin, Gesellschafterin und Geschäftsführerin von DR. JAGLAS, über die Marke und die Besonderheiten der Produkte gesprochen. Zudem verrät sie, was wir in Zukunft noch von DR. JAGLAS erwarten dürfen.
Bitte stellen Sie sich unseren Lesern kurz vor. Was ist Ihre Funktion bei DR. JAGLAS?
Christina Jagla: Mein Name ist Christina Jagla. Ich bin Apothekerin und habe 2015 in Berlin das Unternehmen Dr. Jaglas gegründet, um hochprozentige und nicht alkoholische Kräuterspirituosen, die z.T. ihren Ursprung bei uns in der Familienapotheke haben, auch außerhalb der Apotheke an den ausgewählten Einzelhandel, Gastronomie und in unserem eigenen Online-Shop (dr-jaglas.de) anbieten zu können – mittlerweile weltweit.
Wie kommt man als promovierte Pharmazeutin dazu, hochprozentige und alkoholfreie Kräuterspirituosen zu produzieren?
Christina Jagla: Das liegt eigentlich sehr nah. Kräuterkunde, Qualitätsprüfungen, diverse Herstellungsmethoden etc. sind ja wesentliche Bestandteile des Pharmaziestudiums. Außerdem besteht jede Apotheke aus einem Labor mit allen Apparaturen und Utensilien, die man für Entwicklung und Produktion benötigt. Viele Kräuterspirituosen haben ja ihren Ursprung in der Apotheke.
Was macht die Produkte von DR. JAGLAS so besonders?
Christina Jagla: Auch wenn wir ganz klar hochprozentige und nicht alkoholische Spirituosen vertreiben, verwenden wir Kräuter, die man eher aus der Medizin als aus Lebensmitteln kennt – das macht den Geschmack schon sehr einzigartig. Außerdem achten wir darauf, dass die mazerierten Kräuter in Arzneibuch-Qualität vorliegen. Auch diese hohe Reinheit sowie der hohe Gehalt z.B. an ätherischen Ölen macht sich geschmacklich – insbesondere in dem sehr langen Abgang – stark bemerkbar.
Welche Varianten haben Sie mittlerweile im Angebot?
Christina Jagla: Angefangen hat es mit drei Amaros – dem Artischocken-, Ginseng- und Maca-Elixier. Alle drei Sorten basieren auf einer mittelalterlichen Klosterapothekenrezeptur und werden in diversen (Sterne-)Restaurants – meist pur – als Digestif ausgeschenkt. Unser Ginseng-Elixier haben wir dann weiter entwickelt zum zuckerfreien Ginseng Gin mit 50%vol. Besonders für diesen Navy Gin ist, dass wir 7-fach destillierten Weizenalkohol verwenden. Er ist dadurch so kräutrig und weich, dass man ihn sogar pur genießen kann.
Jedes Jahr im Winter produzieren wir unser Glühweinkräuter-Elixier. Das ist ein hochprozentiger Gewürzlikör mit Lebkuchengewürzen und Glühweinkräutern, den wir ursprünglich exklusiv für ein Berliner 3-Sternerestaurant entwickelt hatten und seit wenigen Jahren in streng limitierter Auflage zum Winter hin produzieren.
Ganz neu sind unsere zwei alkoholfreien Aperitife. Unseren Herben Hibiskus haben wir bereits vor zwei Jahren gelauncht und San Limello – ein alkoholfreier Zitronen-Aperitif – diesen Januar. Beide Sorten empfehlen wir mit Tonic oder Prosecco als Spritz. Ich würde aber mal ganz selbstbewusst behaupten, dass man beide alkoholfreien Sorten auch sehr gut pur trinken kann.
Sie sprechen ganz bewusst von Kräutern und nicht von Botanicals. Was ist der Hintergrund dafür?
Christina Jagla: Bevor ich die Marke Dr. Jaglas gegründet und noch als Apothekerin in der Apotheke gearbeitet habe, habe ich über mehrere Monate die Kunden der Apotheke nach ihrer Meinung gefragt. Zu meiner Überraschung konnten die meisten Leute mit dem Begriff „Kräuter“ schlicht mehr anfangen als mit „Botanicals“.
Welche Speisen empfehlen Sie als Pairing zu Ihren Spirituosen?
Christina Jagla: Es hat sich herauskristallisiert, dass unsere Produkte sehr viel mehr in Restaurants als in Bars ausgeschenkt werden. Hier bekomme ich einfach sehr viel Feedback, zu welchen Speisen unsere Produkte passen. Hinzu kamen einige Kooperationen wie z.B. digitale Tasting Events, die ich sowohl mit Käse-Produzenten als auch mit Pralinenherstellern gemacht habe. Hier haben wir über die Jahre viele Pairings von Gin bis Likör sorgfältig herausgearbeitet.
Wo kann man die Produkte von DR. JAGLAS erwerben?
Christina Jagla: Im ausgewählten Fachhandel (vom Feinkostladen bis hin zu Concept Stores), in der Gastronomie sowie bei uns im Online-Shop.
Zum Anfang des Jahres haben Sie den alkoholfreien Zitronen-Aperitif „San Limello“ gelauncht. Wie sehen Sie das Potenzial für diese Alternativen und wie ist das Feedback auf das neue Produkt?
Christina Jagla: Ich kann mich nicht beschweren. Wir haben Herber Hibiskus mitten im Lockdown gelauncht. Zu der Zeit haben irgendwie alle noch alkoholfreie Gins auf den Markt gebracht, sodass wir mit unserem alkoholfreien Aperitif fast alleine am Markt waren. Ähnlich sieht es gerade mit unserem alkoholfreien Zitronen-Aperitif aus. Besonders glücklich bin ich darüber, dass ich von Kunden die Rückmeldung bekomme, dass man unsere beiden Sorten (auch wenn wir diese als Basis von Drinks empfehlen) auch sehr gut pur genießen kann.
Welche Elixiere dürfen wir in Zukunft noch von DR. JAGLAS erwarten?
Christina Jagla: In der Tat bin ich gerade dabei, für den Herbst zwei neue Sorten zu planen – sowohl mit als auch ohne Alkohol.
Wo sehen Sie Dr. Jaglas in den nächsten Jahren? Wie geht es weiter?
Christina Jagla: Seit meinem ersten Gründungsjahr wachsen wir jedes Jahr stetig. Das macht Spaß und motiviert enorm. Wir haben noch sehr viel vor und wollen daher weiter stark wachsen. Insbesondere im Ausland sehe ich – vor allem mit unseren alkoholfreien Alternativen – enormes Potenzial.
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+++ Wir bedanken uns bei Christina Jagla für das offene und sehr interessante Interview! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++