Jahresbilanz der Apfel- und Fruchtweinindustrie: Gutes Abschneiden neuer Produkte stabilisiert den Markt
„Klassischer Apfelwein ist nach wie vor das wichtigste Branchenprodukt, doch bei der Absatzentwicklung liegen Getränke auf Apfelwein- oder Fruchtweinbasis vorn. Die Branche setzt erfolgreich auf Vielfalt und Abwechslung“, resümierte Karsten Sennewald, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Fruchtwein- und Fruchtschaumwein-Industrie (VdFw), anlässlich der Vorstellung der Jahresergebnisse.
Alle Produktsegmente zusammengefasst lag der Inlandsabsatz der Branche 2011 mit 87,8 Millionen Litern knapp 3 Prozent unter dem sehr guten Vorjahresergebnis (90,5 Millionen Liter). Das innovationsstarke Segment der Getränke auf Apfel- bzw. Fruchtweinbasis verzeichnete vergangenes Jahr einen Zuwachs um 10,9 Prozent von 30,4 Millionen Liter auf 33,7 Millionen Liter und sorgt damit für eine Stabilisierung des Marktes.
Im Trend: Apfelwein Rosé, Mixgetränke, Fruchtweinbowlen und -cocktails
Schorlen, Fruchtweincocktails und andere apfel- und fruchtweinhaltige Getränke trugen 2011 bereits 38,4 Prozent zum Inlandsabsatz der Apfel- und Fruchtweinhersteller bei. Der Absatz steigt kontinuierlich. Zum Vergleich: 2007 entfielen 14,3 Millionen Liter auf dieses Segment, der Anteil am Branchenabsatz belief sich damals auf 16,6 Prozent. Das Spektrum an Produkten reicht von Apfelwein mit Apfel-, Holunder- oder Johannisbeersaft (z.B. Apfelwein Rosé) über Fruchtweinbowlen aus exotischen Früchten bis zu Fruchtglühweinen in neuen Geschmacksvarianten, verfeinert zum Beispiel mit Ingwer oder Kardamom. Auch alkoholfreie Apfel- und Fruchtweinprodukte gehören zum Angebot.
Apfelwein braucht „Biergartenwetter“
Apfelwein konnte noch 2010 ein Absatzplus von 7,2 Prozent verbuchen, 2011 ging der Inlandsabsatz jedoch witterungsbedingt auf 37,6 Millionen Liter zurück. „Gutes Biergartenwetter kurbelt den für das Produkt Apfelwein sehr wichtigen Absatz in der Gastronomie an. Der Sommer 2011 hat diesbezüglich Wünsche offen gelassen“, erläutert Sennewald. Klassische Fruchtweine – gefragt sind insbesondere Erdbeer-, Kirsch- und Johannisbeerweine – erzielten einen Inlandsabsatz von 8,2 Millionen Liter (2010: 8,5 Millionen Liter).
Umsatzplus der Branche bedingt durch hohe Rohwarenpreise
Der Umsatz der deutschen Apfel- und Fruchtweinindustrie stieg 2011 auf 106 Millionen Euro. Das deutliche Plus von 17,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis (90 Millionen Euro) geht, wie Sennewald ausführte, jedoch in großen Teilen auf die schwierige Rohwarensituation zurück: „Die erheblich höheren Produktionskosten mussten zumindest teilweise in Form von Preisanpassungen an die Verbraucher weitergegeben werden.“
Quelle: Verband der deutschen Fruchtwein- und Fruchtschaumwein-Industrie e.V. (VdFw) | www.fruchtwein.org