Jägermeister Antje Staffa
Im Interview

Jägermeister: Antje Staffa (VP Global HR) über das hybride Arbeiten als „New Normal“

Was zeichnet erfolgreiche Arbeitgeber aus? Wo liegen ihre Stärken? Welche zeitgemäßen HR-Prozesse bieten sie an? Die Digitalisierung und der demographische Wandel haben in den letzten Jahren neue Herausforderungen, aber auch große Chancen hervorgebracht. In unserer neuen Interviewreihe sprechen wir mit Personalentscheidern und HR-Verantwortlichen aus der Getränkebranche über aktuelle Themen.

Antje Staffa ist als Vice President Global Human Resources bei der Mast-Jägermeister SE maßgeblich für die nationale und internationale Entwicklung des HR-Bereiches verantwortlich. Genau über diesen Bereich und ihre Aufgaben haben wir mit ihr gesprochen. Sie erzählt vom hybriden Arbeiten als „New Normal“ und mit welchen Maßnahmen Jägermeister diesem begegnet. Zudem verrät sie, wie das Unternehmen das „Wir“-Gefühl stärkt, welche Corporate Benefits es den Mitarbeitenden bietet und wie wichtig Flexibilität bei der Wahl des Jobs ist.

Frau Staffa, Sie arbeiten seit rund vier Jahren bei Mast-Jägermeister. Im HR-Bereich haben Sie vorher aber schon viele Jahre Erfahrungen gesammelt – wo?

Antje Staffa: Ich bin tatsächlich jetzt seit fast 20 Jahren im Personalgeschäft, hauptsächlich als HR-Generalistin tätig. Dabei bin ich durch und mit meinen jeweiligen Rollen nach und nach „gewachsen“ – fachlich und persönlich.

Bei Unilever bin ich als Trainee gestartet und war in HR Business Partner Rollen nacheinander von Werksstandorten bis hin zum globalen Marketing verantwortlich. In meiner Rolle als Personalverantwortliche für Deutschland/Österreich habe ich bei dem Joint Venture Unternehmen Sanofi Pasteur MSD die Impfstoffindustrie kennengelernt. Ich hätte nicht gedacht, dass diese fachliche Business-Erfahrung noch mal so viel Präsenz haben würde … Und nach einem Sabbatical kam die Aufgabe hier bei Jägermeister.

Das Headquarter im niedersächsischen Wolfenbüttel – dort, wo Jägermeister geboren wurde.

 Was sind Ihre alltäglichen Aufgaben als Vice President Global Human Resources im Unternehmen – national wie international?

Antje Staffa: Ob national oder international – unsere Themen drehen sich rund um die gesamte Employee Experience/Journey – vom Employer Branding über das Recruiting und die Weiterentwicklung bis hin zu zeitgemäßen und passenden Arbeitsbedingungen. Die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Art und Weise des Miteinanders, also der Unternehmenskultur, und auch die Anpassung an die äußeren Umstände – Stichwort „New Normal“ – sind dabei immer auf der Agenda.

In meiner Rolle agiere ich ebenfalls in dem Team, welches die Unternehmensstrategie mitentwickelt. Wir als globales HR-Team erarbeiten daraus die relevanten Themen für uns weiter. In unseren Tochtergesellschaften haben wir erfahrene HR-Kolleginnen und -Kollegen, die eigenständig entsprechend der lokalen Bedürfnisse, diese Themen verantworten und umsetzen, hier vor Ort in der SE gibt es ein großartiges HR-Team.

Ich beschäftige mich mit den aktuellen Trends in der Arbeitswelt und bin in externen Netzwerken unterwegs für die Sammlung von externen Impulsen. Hier prüfen wir kontinuierlich, welche Themen in welchem Tempo für unsere Organisation relevant und notwendig sind und entwickeln diese entsprechend weiter.

Hier in der Mast-Jägermeister SE sind die kontinuierliche Weiterentwicklung der HR-Kolleginnen und -Kollegen sowie unserer Prozesse, das Agieren als Sparringspartner für mein Team und natürlich auch die Einstellung von Führungskräften ein Teil meiner Aufgaben.

Arbeiten Sie vorwiegend im Büro oder nutzen Sie selbst ein hybrides Arbeitsmodell?

Antje Staffa: Mein Lebensmittelpunkt ist in Berlin, daher habe ich auch schon vor Corona regelmäßig einen Tag von Zuhause gearbeitet. Wir haben gezwungenermaßen jetzt gelernt, welche Vorteile remote zu arbeiten mit sich bringen. Die Freiheit und Flexibilität, die wir gewonnen haben, sind ein echter Mehrwert, nicht mehr weg zu denken und tatsächlich unbezahlbar.

Gleichzeitig bin ich gern und regelmäßig in Wolfenbüttel, denn die persönliche Begegnung, das gemeinsame Lachen beim Streiten um die besten Lösungen sind einfach unbezahlbar.

Der Co-Working Space „Wolfenbrooklyn“.

War hybrides Arbeiten schon vor der Pandemie bei Mast-Jägermeister SE möglich?

Antje Staffa: Auch vor der Pandemie haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hybrid gearbeitet, aber in einem geringeren Umfang als aktuell. Insbesondere im Sales- und Marketingbereich sowie im Regional Management sind unsere Teams viel auf Reisen, in den Märkten bei Kunden und Agenturen. In diesen Bereichen war das hybride Arbeiten bereits üblich. In anderen Funktionen war Corona ausschlaggebend dafür, dass remote gearbeitet wurde und digitale Tools wie Zoom, Slack und Box noch intensiver genutzt wurden.

Zum Glück hatten wir vor Beginn der Pandemie ein paar wichtige Meilensteine, wie die Einführung von Slack und Zoom, bereits hinter uns gebracht, so dass der Übergang in den Lockdown und damit in das Remote-Arbeiten ohne große Probleme funktioniert hat.

Das hybride Arbeiten ist in vielen Unternehmen das „New Normal“. Welche Herausforderungen bringt das mit sich – für Arbeitnehmer und Arbeitgeber?

Antje Staffa: „New Normal“ steht auf der einen Seite für eine Arbeitsweise, die auf Vertrauen und Freiraum basiert und hohe Flexibilität ermöglicht. Auf der anderen Seite gilt es, eine gesunde Balance zu finden. Ich bin zutiefst überzeugt, dass wir die persönliche, reale Begegnung vor Ort regelmäßig brauchen. Jägermeister steht für die Gemeinschaft. Es geht um die Identifikation, um unsere Beziehung zueinander, um Gemeinschaft, die auch wir täglich leben. Das können wir auf Dauer nicht nur virtuell aufrechterhalten.

  • Für Führungskräfte wird die eigene Führungsaufgabe zunehmend anspruchsvoller. Wie halte ich den persönlichen Kit im Team aufrecht? Wie ermögliche ich Flexibilität für das Individuum und schaffe gleichzeitig Raum für das Team und für das „Wir“-Gefühl? Wie schaffe ich zusammen mit meinem Team, dass alle weiter in die gleiche Richtung laufen? Wie stelle ich sicher, basierend auf Vertrauen, dass die Arbeitsergebnisse weiterhin erbracht werden und wir unsere Ziele erreichen? Themen wie „Kommunikation“, „emotionale Bindung“ und „Coach für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein“ bekommen einmal MEHR einen noch wichtigeren Stellenwert.
  • Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist diese Form der Arbeit mit einer höheren Flexibilität und mehr Freiraum verbunden. Dieser Freiraum bietet eine sehr große Chance und gleichzeitig ein gesteigertes Maß an Selbstverantwortung. Es ging schon immer darum, seine Aufgaben zu priorisieren – jetzt ist es umso wichtiger, seine eigenen Kapazitäten und Grenzen sehr gut im Fokus zu haben. Es gibt keine „natürliche“ Grenze mehr, weil sich das Büro nicht mehr leert, wenn ich im Home-Office bin … Um Überforderung und auch Unterforderung zu vermeiden, gilt es, die eigenen Ressourcen und Grenzen zu kennen, seine eigenen geeigneten Methoden und Arbeitsweisen zu entdecken, die im Alltag funktionieren. Und ganz wichtig: auch mal Energie aufzutanken.
  • Es geht auch um eine entsprechende Offenheit und Haltung, dass ich Teil eines Teams, eines Unternehmens bin und sich nicht alle „anderen“ nur nach meinen individuellen Bedürfnissen richten können. Vielmehr geht es gemeinsam im Team um den Dialog, um die gemeinsamen Spielregeln, die uns helfen, als Team Ergebnisse zu erreichen und gemeinsam zu wachsen.

Jägermeister wird in 150 Ländern vertrieben.

Welche Maßnahmen und Konzepte hat Mast-Jägermeister SE eingeführt, um diesen Herausforderungen zu begegnen?

Antje Staffa: Das Wichtigste: immer wieder gemeinsam den Dialog darüber haben. Im Team, in Leadership-Meetings, im 1:1 mit den Mitarbeitenden. Bereits im Mai 2020 haben wir unsere Haltung zum „New Normal“ entwickelt. Wir ermöglichen beides und wollen sowohl „on site“ als auch „remote work“. Die regelmäßige gemeinsame Begegnung vor Ort mit „meaningful presence“ ist für uns ein Kernelement. Das unterstützen wir 1 x pro Monat mit unserer „MEISTER Week“.

Im Rahmen eines jährlichen Veranstaltungskalenders bieten wir Events & Vorort-Veranstaltungen, Key Notes und weitere Angebote. Ergänzt werden diese durch aktives Einbringen der Teams mit ihren Themen und Möglichkeiten, sich in dieser Zeit noch intensiver zu präsentieren. Die Termine werden weiterhin schwerpunktmäßig in den MEISTER Weeks angeboten, um der Belegschaft spannende und sinnvolle Anlässe für einen gemeinsamen Austausch und „social moments“ zu bieten.

Darüber hinaus organisieren die Führungskräfte mit ihren Teams die regelmäßige und „meaningful“ Anwesenheit an den Standorten:

  • für Teamauszeiten (das alte Off-site ist das neue On-site)
  • persönliche Gespräche & kreative Diskussionen
  • zufällige Interaktionen & gemeinsame Erlebnisse

Im Rahmen unserer regelmäßigen „Lead Together“-Veranstaltung, bei der all unsere Führungskräfte zusammen kommen, tauschen wir uns über unsere Erfahrungen und Best Practices aus.

Die HR Business Partner sind zusätzlich mit ihren jeweiligen Führungskräften im Dialog, was es für die Teams oder darüber hinaus individuell braucht.

Flexibilität spielt beim Remote-Arbeiten eine große Rolle: Wie wichtig ist sie Ihrer Meinung nach bei der Wahl des Jobs?

Antje Staffa: Sowohl Gespräche mit anderen Personalleitern als auch mit Headhuntern zeigen – und das muss man als Unternehmen ganz klar anerkennen – eine solche Flexibilität ist ein Kernelement bei der Wahl des Jobs in der heutigen Zeit: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchten örtlich flexibel sein und sich in ein Arbeitsumfeld begeben, in dem New Work mit all seinen Facetten möglich ist.

Das bedeutet gegenseitiges Vertrauen in Ergebnisse und weniger in Präsenz, selbstbestimmtes Arbeiten, keine Kontrolle bzw. Micromanagement sowie digitale, offene und transparente Kommunikations- und Collaborations-Channels – und all das von überall. Daher ist es ein klarer Wettbewerbsvorteil, wenn man Remote Work anbieten kann.

Der Co-Working Space „Wolfenbrooklyn“.

Wie wirkt sich seltene(re) Präsenz im Büro auf das Miteinander im Team und Unternehmen aus? Sehen Sie dort Gefahren?

Antje Staffa: Wir haben bei Jägermeister eine sehr starke Begeisterung der Mitarbeitenden für die Brand und das Produkt. Die Loyalität gegenüber dem Unternehmen ist unglaublich hoch und ein echtes Pfund. Wir sind ein Familienunternehmen, das durch ein Produkt international erfolgreich geworden ist. Ein Produkt, welches Menschen miteinander verbindet und damit unvergessliche Momente schafft und dabei für die besten Nächste des Lebens sorgt. In der Belegschaft ist dieses „Wir-Gefühl“ und damit die Verbindung zueinander genauso stark und auch wichtig.

Daher war in der Corona-Zeit auf allen Ebenen spürbar, dass der zwischenmenschliche Kontakt an der Kaffeebar oder in unserem offenen Co-Working Space „Wolfenbrooklyn“, trotz der Vielzahl an Zoom-Konferenzen von uns allen sehr vermisst wurde. Und ja, ich glaube, wenn ich als Individuum nicht regelmäßig unmittelbar erlebe, mit wem und für wen ich arbeite, besteht die Gefahr, die Identifikation und auch die emotionale Bindung zum Unternehmen zu verlieren, ein echtes Zugehörigkeitsgefühl verloren geht bzw. gar nicht erst entstehen kann.

Dieses „Wir-Gefühl“ und den Teamspirit – wie stärkt Jägermeister diese beiden wichtigen Dinge?

Antje Staffa: Wie schon erwähnt, ist gemeinsame Zeit mit „meaningful presence“ ein Schlüsselkriterium:

  • MEISTER Weeks
  • Teambuilding Workshops
  • Virtuelles oder jetzt auch „real life Jäger-Date“ – unser internes Vernetzungs-Tool, mit welchem sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter per Zufallsgenerator „daten“ können, sei es hierbei zum Lunch oder zum Kaffee
  • Regelmäßige informelle Meetings / ohne Businessthemen
  • After Work / Get Together

Der Co-Working Space „Wolfenbrooklyn“.

„Unseren Kunden versprechen wir ‚Best Nights of your life‘, unseren Mitarbeitern eine einmalige „Work Experience‘“ – wie sieht die Best Working Experience bei Ihnen im Idealfall aus?

Antje Staffa: Das ist unsere anspruchsvolle Ambition. Denn sie bedeutet auch für jeden was anderes. Wir wollen, dass unsere Meister und Meisterinnen sich vom ersten Moment mit uns als Arbeitgeber wohl fühlen.

  • Ein Pre-Boarding, welches den neuen Mitarbeitenden auf den bevorstehenden Wechsel vorbereitet – Teamessen, Networking
  • Ein professionelles & herzliches Onboarding – „Revier“-Begleiter, Meet & Greet Meetings für den frühzeitigen Ausbau des Netzwerkes sowie eine sehr herzliche Jägermeister-Willkommensdekoration am neuen Schreibtisch
  • Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren sehr stark von der sehr hilfsbereiten Open-Door-Kultur bei Jägermeister. Wir möchten, dass „Miteinander“ fördern und unvergesslich schöne, gemeinsame Momente schenken. Teamworkshops und Teambuilding sind hier relevante Bausteine
  • Aufgrund der Größe der Organisation sind wir in der Lage, sehr individuell auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schauen und können somit z.B. Entwicklungsthemen sehr individuell gestalten.
  • On top – Best Nights ist unser Business und damit sind wohl die unvergesslichsten Momente die Mitarbeiterevents, wie zum Beispiel unsere legendären Weihnachtsfeiern

„Best Nights“ für alle Jägermeister-Fans: Vom 22. bis zum 24. Juli tritt die Marke mit einem gigantischem Set-Up beim Parookaville Festival auf.

Welche Corporate Benefits bieten Sie den Mitarbeitenden?

Antje Staffa: Da gibt es unterschiedliche Benefits in verschiedenen Bereichen:

Vertragliche Leistungen

  • Urlaubsgeld
  • Weihnachtsgeld
  • Vermögenswirksame Leistungen

Arbeitszeit & Freistellung

  • Mobile Work
  • Flexible Arbeitszeit
  • Sonderurlaub
  • Altersfreizeit

Familienfreundlichkeit

  • Beratung rund um Mutterschutzfrist und Elternzeit
  • Kinderbetreuung

Gesundheitsförderung

  • BSG (Betriebssportgemeinschaft)
  • Sportangebote
  • Talkabout

Mitarbeiterservice & Mobilität

  • Casino & Kantinenverkauf
  • Deputat
  • Jobrad
  • Mitarbeiter-Parkplätze
  • Elektro-Mobilität/Ladeinfrastruktur

Leistungen zu besonderen Anlässen

  • Sonderzahlungen zu besonderen Anlässen, z.B. Dienstjubiläum
  • Sonderurlaub
  • Mitarbeiterveranstaltungen, z.B. Jubilarfeiern & After-Work-Partys

Weiterbildung

  • Weiterbildungsförderung
  • interne & externe Seminare
  • interne Weiterbildungsplattform: Meister Academy (im Aufbau)

Weitere Sonderleistungen

  • Altersversorgung
  • Unterstützungskasse
  • Auslandskrankenversicherung
  • Jägermeister-WG

Der weltweit erfolgreichste Kräuterlikör basiert seit über 80 Jahren auf einer geheimnisvollen Rezeptur aus 56 verschiedenen Kräutern, Blüten und Wurzeln.

Das Thema „Employee Health“ haben Sie schon länger auf dem Schirm. Was machen Sie in dem Bereich?

Antje Staffa: Wir arbeiten mit dem BAD, einem Experten für betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz zusammen, um regelmäßige Untersuchungen oder Grippeschutzimpfungen durchzuführen. Auch das Thema psychische Gesundheit gehen wir gemeinsam an. Hier haben wir bspw. eine „Talk About“- Hotline eingerichtet. Diese ist insbesondere für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen worden, die sich in einer schwierigen Lage befinden und die Möglichkeit suchen, mit einem erfahrenen Berater zu sprechen, um Unterstützung zu erhalten.

Wir haben ein online Fitnesstool – Fitbase – womit die Kolleginnen und Kollegen jederzeit Übungen machen können, die individuell für sie zusammengestellt sind. Im Rahmen der MEISTER Week sind auch immer mal wieder Aktivitäten dabei – von den Teams für die Teams.

Vor allem mentale Gesundheit wird mehr im Fokus stehen. Die Führungskräfte wurden zum Thema psychische Gesundheit trainiert, um sie zu sensibilisieren und zu befähigen, in kritischen Situationen als Führungskraft den einzelnen Teams eine Stütze zu sein.

Darüber hinaus sind wir aktuell dabei, unser betriebliches Gesundheitsmanagement noch ganzheitlicher und kunden-, also mitarbeiterorientierter aufzustellen.

Wie hat sich die Suche nach neuen Mitarbeitenden über die letzten beiden Jahre verändert?

Antje Staffa: Der Arbeitnehmermarkt ist sehr angespannt, insbesondere in zukunftsträchtigen Bereichen und Berufsbildern, die sehr gefragt sind, können die Bewerberinnen und Bewerber auf viele Jobangebote setzten. Die Rekrutierung nimmt mehr Zeit in Anspruch und die Talente schauen noch gezielter für was für ein Unternehmen sie sich entscheiden.

Es ist schon lange kein „der Arbeitgeber sucht sich die Mitarbeitenden aus“-Markt mehr. Genauso, wie uns der potenzielle Mitarbeitende zeigt, müssen wir klar, authentisch und realistisch aufzeigen, wer wir sind und vor allem, wie wir arbeiten und was die Bewerberinnen und die Bewerber erwartet.

Der Co-Working Space „Wolfenbrooklyn“.

Finden klassische Bewerbungsgespräche vor Ort z.B. in Wolfenbüttel noch statt?

Antje Staffa: In der Regel haben wir zwei Gesprächsrunden. Wir führen das erste Gespräch virtuell via Zoom und laden in einem zweiten Gespräch die Bewerberinnen oder Bewerber vor Ort nach Wolfenbüttel ein. Uns ist es sehr wichtig, dass auch die Bewerberinnen und Bewerber einen Einblick hinter die Kulissen von Jägermeister bekommen und mehr über die Unternehmenskultur, die Strategie und über ihren Job erfahren. Immerhin muss es von beiden Seiten matchen.

Welche anderen und neuen Wege geht Mast-Jägermeister SE im Recruitingprozess?

Antje Staffa: Auch wenn es generell nicht neu ist, so ist das Active Sourcing für Jägermeister ein neuer Weg. Bei Azubis arbeiten wir bei der Auswahl auch im ersten Schritt zudem mit zeitversetzten Videointerviews.

Gibt es sonstige Initiativen, die Sie im Bereich Personal/HR aktuell planen oder umsetzen?

Antje Staffa: Fokusthemen sind sicherlich:

  1. BGM Health Management im Kontext unserer Nachhaltigkeitsstrategie
  2. Meister Academy / Ausbau Lernlandschaft
  3. Employer Branding / Aufbau Arbeitgebermarke
  4. Die gemeinsame digitale Plattform für unsere HR-Prozesse weiter ausbauen

Gleichzeitig bleiben bei uns die Weiterentwicklung unserer vielen Meister und Meisterinnen, die Vielfältigkeit unserer Organisation sowie die Arbeits- und Rahmenbedingungen kontinuierliche Themen.

Der Co-Working Space „Wolfenbrooklyn“.

Mast-Jägermeister SE | mast-jaegermeister.de | instagram.com/jagermeister | facebook.com/Jagermeister | linkedin.com/company/mast-jägermeister-se | youtube.com/jagermeister

+++ Wir bedanken uns bei Antje Staffa für das offene und sehr interessante Interview! Was zeichnet Sie als Arbeitgeber aus? Wo liegen Ihre Stärken? Welche zeitgemäßen HR-Prozesse bieten Sie? Wenn auch Sie Ihre Konzepte und Maßnahmen vorstellen möchten, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „HR-Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++

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