Interview: Twittagessen – Twitter zum Anfassen!

Twittagessen ist ein Projekt von Roman Zenner und Christoph Zillgens, das 2009 ins Leben gerufen worden ist. Es transportiert den Kurznachrichtendienst „Twitter“ vom Bildschirm ins wahre Leben, denn beim Twittagessen verabreden sich neugierige Twitterer zu einem ungezwungenen Treffen in einer Location in der Nähe.

about-drinks.com sprach mit Mitbegründer Christoph Zillgens über die Entstehung der Idee und warum das Projekt jetzt in neue Hände gelegt werden soll.

Wie kamen Sie auf die Idee, ein Treffen für Twitterer zu entwickeln?
Christoph Zillgens: Die Idee entstand 2009. Zu jener Zeit haben wir beide vom Home-Office aus gearbeitet, und um der Einsamkeit des Büroalltags zu entgehen, haben wir uns gesagt: »Mensch, es müsste doch eine Möglichkeit geben, Leute ausfindig zu machen, die wie wir mal aus dem Büro raus wollen um ein bisschen mit anderen zu quatschen.« Da sowas gut in der Mittagspause geht, und Twitter eine ideale Fundgrube für potenziell Interessierte ist, entstand die Idee zum Twittagessen.

Was war die größte Runde von Twitterern?
Christoph Zillgens: Von den bisher mehr als 800 Twittagessen (mit mindestens zwei Teilnehmern) liegt der Besucher-Rekord bei 80 eingeschriebenen Teilnehmern im Bratwursthäuschen am Engelbertbrunnen in Bochum am 28.5.2010 (http://twittagessen.de/events/662). (Weitere Statistiken sind im Blog auf twittagessen.de aufgeführt oder auf Anfrage)

Wie ist der Ablauf, wenn man ein Twittagessen planen möchte? Wie erfahre ich davon?
Christoph Zillgens: Variante 1: Wenn es bereits ein Twittagessen in der Nähe gibt, kann man sich mit ein paar Mausklicks auf der Website dafür einschreiben. Vorraussetzung ist ein Twitter-Account, über den ein Tweet generiert wird, der die Teilnahme bestätigt und gleichzeitig auch die eigenen Follower informiert.

Variante 2: Wenn in der Nähe gerade kein Twittagessen stattfindet, kann man einfach ein neues anlegen. Über eine Qype-basierte Suche kann man eine geeignete Location ausfindig machen. Bewertungen, Infos und Lageplan helfen dabei, das passende Lokal auszuwählen. Man wählt Datum und Uhrzeit – fertig. Das neue Twittagessen wird unter www.twitter.com/twittagessen aufgeführt, so dass jeder, der @twittagessen auf Twitter folgt, eine Info erhält und sich auf Wunsch ebenfalls einschreiben kann.

Übrigens, Twittagessen sind nicht an die Mittagszeit gebunden und lassen sich natürlich auch zu jeder anderen Tages- und Nachtzeit anlegen, so wie man’s braucht.

Geht man eine Kooperation mit dem jeweiligen gastronomischen Betrieb ein oder verläuft das Twittagessen spontan?
Christoph Zillgens: Naja, spontan nicht ganz, weil man ja einen Termin (am besten mit genug Vorlaufzeit) anlegt und sich mit anderen abspricht. Ab einer gewissen Teilnehmerzahl ist es dann sinnvoll, in der gewählten Location einen Tisch zu reservieren.

Eine konkrete Kooperation mit der Gastronomie wäre sicher eine Möglichkeit, das Konzept zu monetarisieren und dabei eine win-win-Situation sowohl für Gastronomen als auch Twittagesssen-Teilnehmer zu schaffen. Es gab mal Überlegungen in diese Richtung, aber neben dem Zeitfaktor, dafür die richtige Plattform zu programmieren, kommt hinzu, dass es uns immer wichtig war, das Konzept klar und einfach zu belassen.

Sie wollen Ihr Projekt jetzt in andere Hände geben. Warum?
Christoph Zillgens: Wie gerade angesprochen fehlt uns einfach die Zeit, die Idee weiterzuentwickeln. Wir beide schreiben oder haben Bücher geschrieben (Christoph: http://responsive-webdesign-buch.de, Roman: http://romanzenner.de/publikationen/) und gehen darüber hinaus unserer Selbständigkeit als Webdesigner (zillgensdesign.de) bzw. eCommerce-Berater (romanzenner.com) nach. Ein vernünftiger Ausbau der Twittagessen-Plattform lässt sich aber leider nicht mit unseren aktuellen Plänen vereinbaren. Da die Website aber immer noch fleißig genutzt wird, ist auch das Einstampfen keine gute Alternative. Es könnte so weiter laufen wie bisher, aber Twitter entwickelt sich ständig weiter, sodass auch die Twittagessen-Plattform ab und an dahingehend angepasst werden muss, wozu uns einfach die Zeit fehlt.

Wer soll Ihr Projekt bestenfalls weiterführen? Was muss derjenige gewährleisten können?
Christoph Zillgens: Es wäre wünschenswert, wenn sich Leute finden, die das Bestehende nicht nur Verwalten, sondern weiter ausbauen können und wollen. Dazu braucht es idealerweise einen Gestalter und einen Programmierer oder jemanden, der beides in Personalunion abdeckt. Wir haben einige Ideen gesammelt, welche Funktionen man noch ergänzen könnte und wie man die Plattform attraktiver machen kann. Vielleicht kann es auch soweit gehen, dass sich der ein oder anderen Euro damit verdienen lässt. Wichtig ist aber auch der Spaß an der Sache und der Community-Gedanke dahinter. Wer also Interesse hat, die Plattform in diesem Sinne fortzuführen, kann sich gerne bei uns melden! Kontakt: roman@romanzenner.com.

[box style=”rounded” border=”full”]Wir bedanken uns für das offene und interessante Interview und wünschen “Twittagessen” weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com . Wir freuen uns auf Ihren Kontakt![/box]

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