Interview: spocoon – Das digitale Megaphon
Zufriedene Kunden sind das Wichtigste für ein Unternehmen – das ist auch das Motto der neuen Online-Plattform spocoon. spocoon.com ist ein Start-Up aus Wertheim, welches via Smartphone aus QR-Codes vollautomatisch Facebook-Pinnwandeinträge generiert.
about-drinks.com sprach mit Betreiber Dirk Wellmann über die neue Online-Plattform und für wen sie geeignet ist.
Beschreiben Sie unseren Lesern, worum es sich bei spocoon handelt.
Dirk Wellmann: Bei spocoon handelt es sich um eine Art digitales Megaphon, das besondere Angebote an Freunde von Kunden unseres Auftraggebers via Facebook verkündet. Dabei muss unser Auftraggeber keine Facebook-Seite aufbauen oder pflegen. Ganz ehrlich: Er muss nicht mal Facebook-Mitglied sein. Er braucht zufriedene Kunden, die bereit sind, den spocoon QR-Code zu scannen. Daraus machen wir einen Eintrag auf der Facebook Pinnwand des Kunden, den dann seine Freunde lesen. Am lautesten trompetet man eben da, wo die meisten User sind.
Wie entstand die Idee zu spocoon?
Dirk Wellmann: Zum ersten Mal bin ich vor ca. 2 Jahren mit einem QR-Code in einem Buchladen in Berührung gekommen. Handy gezückt, QR-Code-Scanner aus dem App-Store geladen und gescannt. Das Ergebnis hat mich dann allerdings noch einmal ungläubig aufschauen lassen. Es war durchaus sinnvoll noch einmal zu schauen, wo ich mich befinde – denn: Der Buchladen verband mich im Geschäft via Handy zu seinem Onlinestore. Ob Sie es glauben oder nicht. Das ist gängige Praxis.
Ab dem Moment habe ich mir gedacht: Mit dem Ding muss sich doch auch etwas Sinnvolles anstellen lassen. Zuerst störte mich, dass durch den Scan des Codes keinerlei Multiplikationseffekt entstand. Ein Aufruf – ein Betrachter. Daraus entsteht kein Effekt. Besonders dann nicht, wenn man sich bereits an dem Ort befindet, zu dem einen der QR-Code eigentlich hinführen will.
Aus früheren Projekten wusste ich, dass Unternehmen durchaus mit Facebook liebäugeln, aber den Aufwand für eine signifikante Resonanz scheuen. Bedarf und Technik wurde bei spocoon dann so kombiniert, dass dem Händler möglichst wenig Zeitaufwand entsteht, um maximale Aufmerksamkeit bei Facebook zu bekommen.
Wer sollte sich bei spocoon anmelden? Mit welchen Argumenten würden Sie ein potenzielles Mitglied überzeugen?
Dirk Wellmann: Darauf sage ich immer: „Die Menschen wollen keine Bohrer kaufen, sondern sie wollen Löcher in den Wänden“. Diese Analogie ist zutreffend. Alle Konzepte, in Verbindung mit Facebook stellen Facebook selbst in den Fokus. Aber sind wir ehrlich: Facebook ist doch für den einzelnen Betrieb völlig uninteressant. Interessant sind die Mitglieder auf Facebook und deren soziale Bindungen. Und genau hier setzt spocoon an. Wir sagen dem Betrieb, Du brauchst keine Facebook-Seite, keinen Like-Button – ja Du brauchst noch nicht einmal Mitglied bei Facebook zu sein. Alles was Du brauchst ist ein zufriedener Kunde. Mit Facebook kennt sich kaum jemand richtig aus. Wie man aber einen Kunden glücklich und zufrieden macht, das sollte … wie soll ich es am besten sagen… zur Kernkompetenz eines jeden Betriebs gehören.
spocoon ist derzeit besonders interessant für Gastronomen und Händler. Wird aber künftig auch für Medien und einzelne Produkte eine Rolle spielen. Im Testbetrieb mit Gastronomen und Händlern haben wir übrigens gemerkt, dass ein Endkunde den spocoon QR-Code besonders gern gescannt hat, wenn er dafür ein kleines Goodie oder einen Rabatt bekommt. Daraufhin hat sich zum Beispiel ein besonders pfiffiger Händler gleich von seinem Großhändler ein paar Proben kommen lassen, die er großzügig an alle Kunden verteilt hat, die den Code gescannt haben. Der Endkunde profitiert von spocoon also durch eine kleine Beigabe oder einen Rabatt.
Auf Ihrer Internetseite kann man sich über das soziale Netzwerk Facebook anmelden. Welchen Nutzen sehen Sie in Facebook für Ihre Mitglieder?
Dirk Wellmann: Die Anmeldung über facebook erfüllt für spocoon zwei Nutzendimensionen, die beide recht pragmatisch sind.
Die Abrechnung eines Kunden an der Kasse, der einen QR-Code scannt , darf nicht ewig lange dauern. Alle zur Anmeldung bei spocoon relevanten Daten und Berechtigungen werden von Facebook überspielt, wenn der Kunde sich während des Scans bei Facebook anmeldet. Ansonsten gleicht Facebook die bei spocoon fehlende kritische Masse aus, um die Angebote der Händler auch wirklich an eine signifikante Anzahl von Interessenten zu bringen. Nicht mehr und nicht weniger.
Sind noch weitere soziale Netzwerke geplant?
Dirk Wellmann: Nein, wir werden spocoon zu einem eigenen sozialen Netzwerk aufbauen. Ich sehe bei allen sozialen Netzwerken Vor- und Nachteile. Alle haben aber eines gemeinsam: Die schwache Ausprägung zum mobilen Gebrauch. spocoon wird seinen Schwerpunkt eher in der mobilen Anwendung mit geringen technischen Zugangsvoraussetzungen haben. Derzeit reicht ein kostenloser QR-Code Scanner aus dem App-Store und ein Browser, der in der Regel vorinstalliert ist.
Wird sich die Benutzeroberfläche von spocoon noch weiterentwickeln? Sind Sie noch dabei die Plattform zu verbessern?
Dirk Wellmann: Natürlich. Wir haben Ende März auf dem Hofheimer Businesstag den ersten Betatest gemacht und seitdem wurde schon das ganze Programm einmal von rechts nach links gedreht. Es geht um die konsequente Ausrichtung anhand der Bedürfnisse des Nutzers. Des Weiteren gibt es immer wieder technische Neuerungen, mit denen wir zunächst ein wenig spielen und sie dann im Sinne unserer User einsetzen. Derzeit arbeiten wir zum Beispiel daran QR-Codes auch für den privaten Gebrauch untereinander nutzbar zu machen. Praktisch für alle, bei denen zwischenmenschliche Anbahnungsversuche in aller Regel zum Desaster werden. Also ideal für mich…
Web: www.spocoon.com
[box style=”rounded” border=”full”]Wir bedanken uns für das offene und interessante Interview und wünschen spocoon.com weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com . Wir freuen uns auf Ihren Kontakt![/box]