Interview: roestbar – Symbiose aus Kaffeerösterei und -bar
Viele Menschen starten mit einer Tasse Kaffee in den Tag. Das Prozedere dabei ist meist immer das Gleiche: Kaffee in die Maschine füllen, anstellen, fertig. Dass es aber ganz verschiedene Kaffeesorten, Aromen und Zubereitungsmöglichkeiten gibt, haben die meisten gar nicht mehr präsent. Die „roestbar“ (www.roestbar.de) in Münster hat es sich zur Aufgabe gemacht, seinen Gästen wieder Qualität im Kaffee-Bereich nahe zu bringen. Dafür werden die Kaffeebohnen in der hauseigenen Rösterei veredelt. In der „roestbar“ steht das Handwerk der Kaffeezubereitung im Mittelpunkt – und das bringt Qualität, die man schmeckt.
about-drinks.com sprach mit Mario Joka, dem Geschäftsführer der „roestbar“.
Was ist die „roestbar“? Welche Idee steckt dahinter?
Mario Joka: Die roestbar ist eine Symbiose aus Kaffeerösterei und Kaffeebar. Die Idee ist, Gästen wieder Qualität im Bereich Kaffee nahe zu bringen, sprich vom Anbau des Kaffees über die traditionelle Veredelung bis hin zur getrunkenen Tasse Kaffee. Weg vom Industrieprodukt, hin zum Handwerk.
Wie groß ist das Kaffeeangebot bei Ihnen? Gibt es verschiedene Spezialitäten?
Mario Joka: Unser Angebot im Bereich Kaffee liegt im Durchschnitt bei ca. zehn sortenreinen Kaffees jeweils einer Plantage oder Kooperative. Im Bereich Espresso haben wir immer vier Mischungen im Angebot, von kräftig bis etwas milder.
Woher kommen die Bohnen, die Sie für Ihren Kaffee verwenden?
Mario Joka: Die Bohnen stammen fast alle von kleineren Plantagen in verschiedensten Ursprungsländern. Angefangen von Mittelamerika über Südamerika, Nord-Ost-Afrika und Vorderasien bis hin nach Asien. Schwerpunkte bei uns sind Guatemala, El Salvador, Panama, Brasilien, Kolumbien, Kenia, Äthiopien, Indien und Indonesien.
Die „roestbar“ hat eine eigene Rösterei. Gibt es besondere Techniken, mit denen Sie den Kaffee rösten?
Mario Joka: Die Technik ist eigentlich die alte traditionelle Trommelröstung. Als die Industrie anfing Massen zu produzieren und der Deutsche keinen Wert mehr auf Qualitätsanspruch im Bereich Kaffee legte, geriet dieses Handwerk leider in Vergessenheit. Der wesentliche Unterschied liegt darin, Kaffee schonend zu rösten – langsam, nicht unter 14 Minuten bei niedrigeren Temperaturen – und hohe Ansprüche in den Rohkaffee zu legen . Seit etwa zwei Jahren gibt es vermehrt die Auffassung, qualitativ hochwertige Kaffees heller zu rösten, um so Fruchtnoten und Anklänge von Süße besser hervorzubringen.
Wie ist die allgemeine Lage auf dem Kaffeemarkt? Gibt es neue Trends, neue Aromen oder Ähnliches für das Jahr 2013?
Mario Joka: Bei denen, die auf Qualität achten, ist die Lage sehr positiv, die Nachfrage steigend. Trends gibt es ja immer und überall. Ich glaube aber, dass es wichtiger ist, wieder Kaffee mit all seiner Vielfalt wahrzunehmen, ohne Aromenzusätze. Wir sollten wieder Vertrauen in unseren eigenen Geschmack legen, bei uns in der roestbar klappt dieses und der Gast dankt es. Kaffee ist sehr vielfältig.
Im November haben Sie die Kaffeeschule Münster eröffnet. Was kann man dort lernen und an wen richtet sich das Angebot?
Mario Joka: Wir bieten verschiedene Seminare an – Barista Grundkurse, aber auch Kurse für Fortgeschrittene. Auch dabei ist der Filterkaffeekurs und das ganztägige Kaffeeseminar. Für Gastronomen bieten wir außerdem Schulungen im eigenen Betrieb, Hilfestellungen für Einstellung von Mühlen und Qualitätssicherung an. Wir merken deutlich, dass bei den privaten Kunden der Nachholbedarf im Bedienen der eigenen Siebträgermaschine liegt. Das Einstellen der Mühle und das Aufschäumen der Milch ist Schwerpunkt des Tages, dazu aber auch Kaffeekunde.
Welche Tipps würden Sie unseren Lesern für den „perfekten“ Kaffee geben?
Mario Joka: Sie sollten frisch gerösteten Kaffee kaufen, beim Röster um die Ecke oder online. Die Deutsche Röstergilde hat auf ihrer Internetseite zum Beispiel verschiedenste Kaffeeröstereien nach Bundesländern sortiert. Meine Frau und ich bevorzugen den klassischen Pott Kaffee aus der Pressstempelkanne. Wenn der Mahlgrad stimmt, kann der Tag kommen.
[box style=”rounded”]Wir bedanken uns für das offene und interessante Interview und wünschen der „roestbar” weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com. Wir freuen uns auf Ihren Kontakt![/box]