Teaser Schädelbräu

Im Gespräch: Schädelbräu – schmeckt auch ohne Durst

„Mann, was hab’ ich ‘nen Schädel!“ – welcher Biertrinker kennt diese Aussage oder besser gesagt das beschriebene Gefühl am Morgen nach der Party nicht?! Würde da also jemand auf die wahnwitzige Idee kommen, sein eigenes Bier „Schädelbräu“ zu taufen? JA! Adrian Draschoff und Matthias Piegsa haben es gemacht und ihrem Lagerbier diesen Namen verpasst. Warum? Um wieder etwas mehr Humor in die Getränkebranche zu bringen. Dabei hat das Bier den Namen eigentlich gar nicht verdient, wie es nicht nur die eigene Meinung, sondern auch das beeindruckende Feedback der Kunden zeigt. Den Leuten schmeckt das kühle Blonde – sogar ohne Durst.

about-drinks sprach mit Adrian Draschoff und Matthias Piegsa über die Entstehung des Bieres und des Namens, die Besonderheiten des Produkts sowie ihre weiteren Pläne.

Herr Draschoff, Herr Piegsa, stellen Sie sich bitte kurz vor!
Adrian Draschoff: Mein Name ist Adrian Draschoff, ich bin Gründer und Geschäftsführer von Schädelbräu.
Matthias Piegsa: Ich bin Matthias Piegsa, ebenfalls Gründer und Geschäftsführer von Schädelbräu. Obwohl das in einem 2-Mann-Betrieb wie bei uns nicht so klar definiert ist. Eigentlich besetzen wir von der Putzfrau über den Lageristen bis hin zur Buchhaltungs- und Marketingabteilung jede Position.

Schädelbräu – ist der Name eine Androhung der Kopfschmerzen nach dem Konsum oder woher kommt er?
Adrian Draschoff: Der Begriff Schädelbräu steht ja eigentlich für „Plörre“ oder „Kopfschmerzbier“ und entspringt unter anderem unserem Antrieb, wieder etwas mehr Humor in die Getränkebranche zu bringen. Wir dachten uns, dass wir uns diese Ironie erlauben dürfen, wenn wir es schaffen, ein exzellentes Bier zu kreieren, das über jeden Zweifel erhaben ist. Ob uns das gelungen ist, kann man unschwer am Namen erkennen. Und unzählige aufopferungsvolle Selbstversuche bestätigen uns diese Qualität heute täglich im Büro.

Schädelbräu kommt aus Köln. Ist es ein Kölsch? Oder doch ein Pils? Oder ein Craft Beer?
Matthias Piegsa: Keins von alledem. Es ist ein Lagerbier. Die Kölsch-Vermutung ist natürlich auf der geographischen Lage der Schädelbräu-Zentrale begründet. Allerdings war der Ursprungsgedanke von Schädelbräu viel grenzüberschreitender. Unser Ziel war es, ein  Bier ohne Kompromisse herauszubringen – weder im Geschmack noch in der Verpackung oder beim Design. Quasi unser eigenes Lieblingsbier. Wir haben daher viele Entscheidungen mit dem Herzen getroffen. Unter anderem auch die des Geschmacks. Wir landeten bei Blindtests immer wieder bei den Lagerbieren, da diese am meisten unseren eigenen Geschmack trafen – mild, süffig und frisch.

Adrian Draschoff: Wir wollten ein Bier, das immer schmeckt. Ob im Winter oder im Sommer … ob morgens, mittags, oder abends. Dass uns das gelungen ist und anscheinend noch mehr Leute unseren Geschmack teilen, merkten wir 2014 bei unserem allerersten Messeauftritt, als wir direkt zum „Trendprodukt des Jahres“ erkoren wurden. Damals allerdings tatsächlich in der Kategorie „Craft Beer“. Schädelbräu war zwar noch nie ein Craftbier und wird auch nie eins sein – aber der Messestand im Craftbier-Camp war einfach der billigste. Aber mit unserem Lagerbier in einer ganz anderen Kategorie so hervorzustechen, machte uns natürlich trotzdem sehr glücklich.

Seit wann gibt es Schädelbräu und wie hat alles begonnen?
Adrian Draschoff: Der erste Gedanke an ein eigenes Bier kam uns Ende 2010, als wir beim Einkaufen mal wieder keine eindeutige und instinktive Entscheidung treffen konnten, was die Wahl des Bieres anging. Wir mussten – schon leicht angetrunken – feststellen, dass selbst in einer Biernation wie Deutschland kein rundum perfektes Bier existiert. Jedenfalls was unsere Auffassung von perfekt angeht. Also war die Idee zum bereits erwähnten eigenen Lieblingsbier geboren.

Bis die erste Flasche dann verköstigt werden konnte, verging allerdings noch sehr viel Zeit, da wir uns in viele Themen von Grund auf einarbeiten mussten. Wir arbeiteten tagsüber parallel in unseren regulären Jobs, um das Projekt Schädelbräu finanzieren zu können. Wir wollten ja komplett unabhängig bleiben, um keinerlei Kompromisse eingehen zu müssen. Und so schlugen wir uns die Nächte die ersten Jahre in einer etwas größeren gemieteten Garage um die Ohren, in der wir mit einer selbstgebauten halbautomatischen Abfüllanlage unser Bier in die Flaschen brachten. Zu sogenannten „Etikettierpartys“ wurden dann Freunde mit Freibier gelockt, um diese Flaschen dann noch mit Etiketten zu bekleben. Damals fuhren wir die Lieferungen unserer kleinen Manufaktur noch standesgemäß mit einem 30 Jahre alten VW-Bulli aus.

Matthias Piegsa: Damals konnte von einer richtigen Firma noch keine Rede sein. Wir bewegten uns mit Schädelbräu quasi nur in unserer Nachbarschaft in Köln-Ehrenfeld, da wir trotz stetig steigender Nachfrage einfach nicht mehr produzieren konnten. Erst durch unseren Messeauftritt 2014 und die ersten Pressestimmen, die darauf folgten, stieg die Nachfrage so schnell und heftig, dass wir kurz darauf eine GmbH gründeten und uns einen Dienstleister für die industrielle Abfüllung suchten. Seitdem können wir jede Anfrage bearbeiten und jede gewünschte Menge Schädelbräu liefern.

Beim Brauen setzten Sie von Beginn an auf einen kompetenten Braumeister und bspw. nicht auf den „Ebay-fühl-Dich-wie-ein-richtiger-Kerl-und-brau-Bier-in-Deiner-Garage-Eimer“. Wer ist denn dieser Braumeister und mit wem arbeiten Sie bei der Produktion noch zusammen?
Adrian Draschoff: Normalerweise beantworten wir diese Frage immer so: Wir haben sehr lange nach einer Braustätte gesucht, wo wir unser Produkt genau nach unseren Vorgaben brauen lassen können. Als wir letztendlich fündig wurden, sind wir sehr vorsichtig mit solchen Informationen umgegangen, da wir ja quasi die Grünschnäbel in der Branche waren und nicht so recht wussten, was wir nach außen kommunizieren sollen und was wir lieber für uns behalten. Irgendwie sind wir mit dieser Taktik bisher gut gefahren und haben sie daher bis heute beibehalten. Daher wissen diese Dinge sogar nicht einmal unsere Mütter.

Matthias Piegsa: Unser Produkt ist natürlich nach wie vor nach deutschem Reinheitsgebot gebraut und wird in einem deutschen Traditionsunternehmen hergestellt. Der einzige Unterschied zu früher ist, dass wir heute unser Bier im Tankwagen zu einem französischen Abfüller transportieren, da in Deutschland leider niemand imstande ist, unsere 25-cl-Flaschen mit einer Höhe von 14,6 cm zu befüllen.
Und falls das hier aber ein Abfüller aus Deutschland liest, der es doch kann: bitte melden!

Was ist alles drin im Schädelbräu?
Matthias Piegsa: Wie bereits erwähnt, wollten wir von vornherein ein hervorragendes Produkt ohne Kompromisse. Da steht der Inhalt, also das Bier, natürlich an erster Stelle. Und ein gutes Bier braucht nicht mehr Zutaten als Wasser, Hopfen und Malz – Reinheitsgebot hin oder her. All diese Zutaten befinden sich dementsprechend auch in Schädelbräu … plus einer gehörigen Portion Liebe natürlich.

Und wie genau unterscheidet sich Ihr Schädelbräu nun von anderen Bieren?
Matthias Piegsa: Wir müssen uns des öfteren rechtfertigen, warum wir auf einem derart übersättigten Markt wie dem deutschen Biermarkt ein weiteres Produkt herausgebracht haben. Wir haben zur Veranschaulichung folgende Analogie: Ein Sternekoch erfindet weder das Kalb noch die Kartoffel neu. Alle Zutaten sind schon seit Langem vorhanden. Aber der Sternekoch kreiert aus den vorhandenen Komponenten ein neues, besseres Gericht. So kann man aus Kalb und Kartoffeln ein trockenes Schnitzel mit labbrigen Pommes machen oder eben Saltimbocca mit Rosmarinkartoffeln. Und genau das haben wir auch bei Schädelbräu gemacht. Es gibt in Deutschland viele gute Biere. Und es gibt alle erdenklichen Arten von Flaschen, Etiketten, Sixpacks, Kästen und was sonst noch dazugehört. Das besondere bei ist die perfekte Gesamtkomposition all dieser Dinge.

Adrian Draschoff: Uns ist es wichtig, dass man unser Bier in seiner Gesamtheit betrachtet. Alle Faktoren sind ganz bewusst und aus unserer Überzeugung so gewählt: Geschmack, Design, Größe und Markenimage. Wir wollen den Leuten ein zeitgemäßes Produkt anbieten, mit welchem sie sich identifizieren können. Wir wollen zeigen, dass es auch eine Alternative zu Segelschiffen in Bier-Werbungen gibt.

Gibt es eine bestimmte Zielgruppe, die Sie mit Ihrem Produkt ins Auge gefasst haben?
Matthias Piegsa: Das hatten wir tatsächlich mal im Zuge unseres ersten Businessplans aufgeschrieben. Allerdings gab es seitdem fast keinen Tag, an dem wir nicht überrascht oder eines Besseren belehrt wurden. Standardisiert wäre die Antwort wahrscheinlich: 20- bis 40-jähriger Großstädter, der in der Werbebranche arbeitet und affin für Kunst und urbane Aktivitäten ist. Die Realität ist allerdings viel spannender und schöner als das. Wenn man beispielsweise mit einer Sackkarre voll mit Bier um die Ecke kommt, zwei alte Damen dort um die Mittagszeit ein Schädelbräu genießen und einen mit den folgenden Worten begrüßen: „Ach guck mal, Ilse. Da is ja der Schädelbräu-Mann!“

Adrian Draschoff: Jeder findet etwas an unserem Bier, das ihm gefällt. Es ist wirklich immer wieder ein schönes Erlebnis das zu beobachten und zu merken, dass anscheinend nicht nur uns etwas wie Schädelbräu auf dem Markt gefehlt hat.

Über welche Distributionswege wird Schädelbräu vermarktet?
Matthias Piegsa: Wir haben in den letzten zwölf Monaten viele Kontakte auf Messen knüpfen können und sind seitdem auf folgenden Wegen erhältlich:

  • GFGHs: Essmann, Ahlers, Weidlich, Mehring und zurzeit noch in Gesprächen mit einigen Anderen
  • GAMs: Getränke Hoffmann, Hol! Ab Märkte, einige freie EDEKAs und REWE

Ansonsten natürlich noch in der Gastro, in diversen Kiosken, im Direktvertrieb und in unserem Onlineshop für Endkunden. Eine komplette Liste der Verkaufsstellen findet man auf unserer Internetseite www.schaedelbraeu.com.

Welche Kommunikationsmaßnahmen, Aktionen und Events nutzen Sie bei der Vermarktung?
Adrian Draschoff: Durch unser aktuell noch kleines Budget müssen wir manchmal erfinderisch werden und setzen daher viel auf außergewöhnliche Aktionen im Social-Media-Bereich sowie auf Guerilla-Marketing-Aktionen in diversen Großstädten. Da beschenken wir dann manchmal unverhofft glückliche Bürger mit Schädelbräu.

Matthias Piegsa: Des Weiteren machen wir in letzter Zeit viele ausgewählte Sponsorings auf diversen Veranstaltungen und unterstützen ebenfalls kleinere und größere Charity-Events. Außerdem bauen wir aktuell noch eine Armada an schönen Holz-Displays in leuchtendem Rot, welche für eine optimale Zweitplatzierung am POS gedacht sind – die Funktion der Handwerker übernehmen wir bei Schädelbräu also auch noch. Unser wichtigster Faktor in diesem Bereich bleibt allerdings nach wie vor das orale Marketing, da wir geschmacklich immer überzeugen können. Ein Schluck sagt eben mehr als tausend Worte!

„Stoppt Bierversuche!“ heißt es bei Ihnen. Die werden also nicht stattfinden. Was wird denn stattfinden bzw. worauf können wir uns in den nächsten Monaten noch freuen?
Adrian Draschoff: Zu viele Biere wurden Opfer von fast schon kriminellem Gepansche. Das wird bei uns nicht passieren. Obwohl natürlich nichts gegen ein spritziges Radler im Portfolio spricht, wollen wir zunächst einmal, dass unser erstes Kind komplett auf eigenen Beinen steht, bevor es weitergeht. Also worauf kann man sich in den nächsten Monaten freuen? Definitiv auf Schädelbräu!

Matthias Piegsa: Wie Adrian schon sagt, sind da definitiv noch ein bis zwei Sachen in der Pipeline, aber unsere volle und uneingeschränkte Aufmerksamkeit gilt gerade unserem Bier. Alles andere hat Zeit. Was wir allerdings verraten können, ist, dass wir auch zukünftig nur Getränke herausbringen werden, auf die wir selber gewartet haben und mit denen wir uns selbst gerne betrinken würden. Bis es soweit ist, kann man sich die Zeit wunderbar mit dem besten Bier der Welt vertreiben – Schädelbräu.

Und bevor wir es vergessen: Schädelbräu schmeckt übrigens auch ohne Durst! ;-)

Schädelbräu | schaedelbraeu.com | facebook.com/schaedelbraeu | instagram.com/schaedelbraeu

[vc_row][vc_column width=”1/1″][vc_cta_button2 style=”rounded” txt_align=”left” title=”Text auf der Schaltfläche” btn_style=”rounded” color=”blue” size=”md” position=”right”]Wir bedanken uns bei Adrian Draschoff und Matthias Piegsa für das offene und sehr interessante Interview und wünschen Schädelbräu weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt![/vc_cta_button2][/vc_column][/vc_row]

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