Illycaffè und Lavazza analysieren Arabica-Erbgut
Die zwei größten italienischen Kaffeehersteller Italiens, Illycaffè und Lavazza, haben in einem gemeinsamen Forschungsprojekt das Erbgut der Arabica-Bohne analysieren lassen. Ziel war es, das Geheimnis des perfekten Kaffees zu lüften und so eine perfekte Kaffeebohne zu züchten, so berichtete „Die Welt“.
Um das Geheimnis des perfekten Kaffees zu lüften, beauftragten die beiden Firmen ein Team von Forschern, welches die DNA der Kaffeebohnen entschlüsselte. Der Fokus lag demnach auf der DNA-Sequenzierung der bekannten und beliebten Arabica-Bohne. Nach mehreren Jahren intensiver Forschungsarbeit konnten nun erste Ergebnisse in Mailand präsentiert werden: „Mehr als die Hälfte der DNA haben wir nachgezeichnet. Jetzt sind wir dabei, die Funktionen der Elemente zu bestimmen”, so Giorgio Graziosi, Präsident der Gesellschaft DNA Analytica und Leiter des Projekts, welches zusammen mit den Universitäten Padua und Udine durchgeführt wurde, gegenüber der “Welt”.
Die kostspielige Forschungsarbeit sei aber nicht aus reiner Neugier der beiden italienischen Kaffeeherstellern gesponsert worden – die Erkenntnisse der Laborarbeit sollen nun ökonomisch genutzt werden. Die Erbgutanalyse habe den Vorteil, dass man nun in der Lage sei, die Kaffeepflanze resistenter gegen klimatische Schwankungen und Schädlinge zu machen. Das könne sich wiederum positiv auf den Ernteertrag auswirken.
Was zunächst nur für den Kaffeehersteller als vorteilhafte Situation erscheint, soll sich auch langfristig beim Endverbraucher positiv bemerkbar machen. Denn wer die Kaffeebohne genau kennt, sei in der Lage, den Geschmack zu verändern und dadurch neue Sorten zu schaffen. Diese könne dann im Premiumsegment verkauft werden und gehe so mit dem aktuellen Kaffee-Trend, denn die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Kaffeesorten sei so hoch wie nie zuvor.
Trotz der derzeitigen Dürre in Brasilien, dem wichtigsten Kaffeeanbau-Land der Welt, sehe die Zukunft für den Kaffeemarkt gut aus: Die Nachfrage steige weiterhin kontinuierlich.
Und damit die Anbauländer ebenfalls von der Entschlüsselung des Arabica-Genoms profitieren, werden Illycaffè und Lavazza die Erkenntnisse ihrer Forschung der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Beide versprechen ebenfalls, dass die DNA-Analyse nicht zum Zwecke der genetischen Veränderung des Kaffees genutzt werde.
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