„Ich liebe Einfaches!” – Im Gespräch mit dem Bartender André Kohler
Als Bartender arbeitete André Kohler in den fortschrittlichsten Trinkstätten des Landes. Im Interview verrät er, auf welchen verschlungenen Wegen er zum Beruf als Bartender kam – und warum er den aromatischen Zauber meist in der Einfachheit einer Zutat sucht.
Erzählen Sie uns, wie Sie sind, was Sie sind!
André Kohler: Ich bin Bartender in München. Ich habe einen lustigen Werdegang: Von Hause aus bin ich Chemiker. Nach dem Militärdienst in Österreich habe ich mich aber neu gesucht. Dann habe ich meine Affinität zu Spirituosen entdeckt und ich wollte die Welt sehen. Eigentlich war ich auf dem Weg nach Sydney, wollte dort zur Barschule gehen. Da war es leider voll.
Als überzeugter Europäer bin ich dann nach Dublin gegangen, in eine ebenfalls sehr renommierte Barschule. Schließlich hat es mich nach München verschlagen. Zunächst in die damalige „Madam Bar“ von Oliver von Carnap. Eine klasse Zeit. Danach habe ich die Eröffnung der „Ory Bar“ begleitet und anschließend bin ich in der „Ménage“, einer Bar der „Kinly-Boys“, angekommen.
Was ist Ihre Spezialität hinter der Bar?
André Kohler: Ich bin ein Aromen-Freak! Besonders liebe ich alle Techniken, mit denen man sie entschlüsseln kann – Sous Vide, Rotovap, you name it. Um aber einem Missverständnis vorzubeugen: Ich mag Einfaches. Simplizistisch aufgebaute Gebilde, die aber im innersten komplex sind. Es ist der tiefere Sinn, der mich reizt.
Wie sehen Sie sich selbst, was sind Sie für ein Mensch?
André Kohler: Das muss man herausfinden. Ich denke, ich bin locker in meiner Art. Entspannt, sagt man wohl. So versuche ich auch immer mit dem Gast umzugehen. Gleichzeitig bin ich beeinflusst von meiner Neugierde. Als Vorarlberger kennt man ja erst mal wenig. Daher bin ich gerne unterwegs, treib’ mich rum und schaue. Als überzeugter Europäer ist das mein Fundament.
Wie würden Sie Ihre Arbeitsweise beschreiben?
André Kohler: Von der Theorie zur Praxis. In meinem Kopf muss etwas entstehen. Ich suche dann online nach Ideen, zum Beispiel Food Pairing. Wo ist das Hauptaroma? Wie bei einem Baum. Erst der Stamm, dann die Verästelungen. So arbeite ich mich dann an die Drinks heran.
Als Neugieriger und Suchender gehen Sie sicher gerne in andere Bars. Wie erleben Sie das?
André Kohler: Ich gehe immer früh hin, und nie am Wochenende. Ich bin interessiert am Entstehungsprozess, man muss das studieren. Die Bar ist für mich wie eine Familie, von der man lernen kann. Auf einer Familienfeier kommt man ja auch nicht als Letzter.
Mit wem würden Sie gerne Ihre Philosophie bei einem Barbesuch teilen?
André Kohler: Unbedingt mit Matt Whiley, dem Besitzer der „Scout-Bars“ in London und Sydney. Ansonsten mit jedem, der meine Leidenschaft teilt.
Wie kamst du dazu, dich mit den ORGANICS by Red Bull zu befassen?
André Kohler: Ich war schon immer ein Fan der Simply Coly by Red Bull. Als dann die anderen dazukamen, Tonic, Bitter Lemon, Ginger Ale und Mate, hat sich das für mich so angefühlt, als müsste man das neu anfassen. Mir gefällt die Philosophie dahinter. Es ist wie ein Zirkelschluss. Einfach und dahinter das Komplexe. Da sind doch unglaubliche Aromen, das kann man nicht unbeantwortet lassen.
Während des Interviews mixte André Kohler seinen Drink 7 Spices. Hier das Rezept:
- 4 cl Minz-Rum*
- 8 cl frischer Wassermelonensaft
- 0,5 cl Schwarzes Olivenwasser
- 1 cl Tonkabohnen-Sirup**
- 1,5 cl frischer Limettensaft
- ORGANICS by Red Bull Simply Cola
Alle Zutaten auf Eiswürfeln „werfen“ und auf einen Eis-Stick / einen großen Eiswürfel ins Glas abseihen. Mit ORGANICS by Red Bull Simply Cola toppen und mit einem Minzblatt garnieren.
* 62 g Minze samt Stielen und 62 g separate Minzblätter mit 1 L Rum im Rotationsverdampfer redestillieren.
** Tonkabohnen-Sirup: 3 Tonkabohnen grob zerkleinert mit 500 ml Zuckersirup (1:1) Sous Vide bei 62,5°C sieden. Filtern und abkühlen lassen
Weitere Informationen: redbull.com
Das Interview wurde uns von Red Bull zur Verfügung gestellt. Es wurde erstmals in der Mixology-Ausgabe vom 15.09.20 veröffentlicht.
Bildquelle: Red Bull
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