Heldenpause: Schluck für Schluck entspannter
Entspannungsgetränke, “Relaxation Drinks”? Für die meisten Deutschen absolute Fremdworte. Der Trend der Entschleunigung steckt noch in den Kinderschuhen, doch drei Männer haben erkannt, was den gestressten und gehetzten Menschen von heute wichtig ist: ausspannen, abschalten, die Seele baumeln lassen. Mit der ersten deutschen Entspannungs-Limo “Heldenpause” machen sie’s möglich.
about-drinks interviewte Martin Riekert (Gesellschafter, zuständig für Design und Marketing), René Kaufmann (Gesellschafter, zuständig für Marketing und Vertrieb) und Danilo Rathenberg (Vertrieb und Kooperationen) von Heldenpause.
Wie sieht eine „Heldenpause“ für Sie aus?
Martin Riekert: Endlich mal wieder gar nichts tun und abschalten. Zum Feierabend wirklich entspannen oder sich eine bewusste Auszeit gönnen. Und dabei in den blauen Himmel oder den Sonnenuntergang schauen. Oder ganz einfach gesagt: den puren Moment genießen. Daraus ziehen wir dann die Kraft für neue Heldentaten im Alltag.
Wo wurden die Idee und der Name für Heldenpause geboren?
Martin Riekert: Die Idee entstand durch ein Projekt mit meiner Marken- und Designagentur 2013. Ich habe an Konzept und Design für einen Cola-Energydrink gearbeitet. Als ich mir die Zielgruppe näher anschaute, wurde mir klar, dass wir keine weiteren Getränke zur Leistungssteigerung brauchen, sondern das Gegenteil! Überall hört und liest man von Burn-Out, gestressten Menschen und der Sehnsucht nach Entspannung. Bei einem Feierabendbier mit René und Danilo wurde aus einem Funken ein Feuer der Begeisterung und uns wurde klar: wir machen eine Entspannungs-Limonade. Und da wir alle mit Mitte 30, Anfang 40 schon mal erlebt haben, wie stressig das Leben beruflich und privat sein kann, war das irgendwie logisch.
Danilo Rathenberg: Der Name entwickelte sich dann, nachdem wir uns länger mit dem Thema und unserem Produkt beschäftigt haben. Der Begriff Pause war von Anfang an da. Pause machen fällt immer mehr Menschen schwer. Warum? Weil wir ständig ein schlechtes Gewissen haben, nicht genug zu leisten. Mit Heldenpause wollen wir das Gefühl vermitteln, dass man sich mit gutem Gewissen Pausen gönnen darf.
Was tut Ihr Getränk den Helden denn Gutes?
René Kaufmann: Es soll Leute dazu motivieren, einen Moment innezuhalten, mehr Pausen zu machen und diese Momente wieder bewusst zu genießen. Wir wollen ein Statement setzen für eine nachhaltigere Lebens- und Arbeitskultur, die der Leistungsgesellschaft auch mal ihre Grenzen aufzeigt. Es ist ja allgemein bekannt, dass regelmäßige Entspannungspausen sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Physisch wie psychisch. Aber das eigentlich Gute an unserer Heldenpause ist das, was drin ist. Viele gute Kräuter und echt viel davon.
Welche Inhaltsstoffe der Limonade sorgen für welche Wirkung?
Danilo Rathenberg: Das sind Melisse, Passionsblume und Hopfen. Bei Melisse ist wissenschaftlich belegt, dass sie das Nervensystem beruhigt und bei Schlafstörungen, Unruhe und Reizbarkeit hilft. Genauso die Passionsblume. Und der Hopfen? Vielleicht haben Sie das selbst mal erlebt, dass Sie nach einem Bier eine gewisse „Bier-Glückseeligkeit“ spüren. Das ist nicht nur der Alkohol, sondern auch der Hopfen, den man auch wunderbar in einer alkoholfreien Limonade wie der Heldenpause einsetzen kann. Wir hätten gerne auch Baldrian drin gehabt, das ist aber in Deutschland in einer Limonade verboten.
Welches Potenzial steckt Ihrer Meinung noch im Markt der „Entspannungs-Getränke“?
Martin Riekert: Wenn wir davon ausgehen, dass ein Produkt Relevanz und Erfolg im Markt hat, wenn es ein Bedürfnis befriedigt und einen Nutzen hat, dann haben Entspannungs-Getränke ein enormes Potential. Letztes Jahr hat die Techniker Krankenkasse eine Studie zur Stresslage der Nation veröffentlicht. Das Ergebnis ist erschreckend: 70% der Berufstätigen fühlt sich gestresst und jeder Dritte erschöpft und ausgebrannt! Der gesellschaftliche Bedarf ist also riesig und die großen Getränkehersteller haben unserer Ansicht nach den Zeitgeist nicht genau verfolgt und entsprechende Produkte angeboten, jedenfalls keine Limonaden. Die leben noch in der Spaß- und Leistungsgesellschaft. In den USA oder Japan ist die Kategorie der Relaxation Drinks etabliert und wächst stetig. Allein zwischen 2009 und 2013 von 90 auf über 150 Millionen Liter. In Deutschland sind wir mit Heldenpause im Limobereich der Pionier, der diese Kategorie besetzen will. Wir sind sehr zuversichtlich, dass die Kategorie großes Potential hat.
Ist es Ihrer Meinung nach schwieriger ein solches Getränke auf dem Markt zu etablieren als beispielsweise einen Energy-Drink oder eine Cola?
Danilo Rathenberg: Wir sind jetzt seit etwa einem Monat auf dem Markt und sind erstaunt, wie positiv die Leute reagieren. In den ersten Wochen war es erstaunlich einfach, Gastronomen zu finden, die unsere Heldenpause verkaufen. Das Feedback ist immer wieder: „Klasse Idee, genau das hat gefehlt.“ Ebenso kriegen wir zurückgespielt, dass bei Heldenpause Produkt, Design und die Idee dahinter stimmig und authentisch sind. Auf der knallharten Verkaufsebene zeigen uns die Nachbestellungen, dass sich ein solches Getränk verkaufen lässt. Wie schwierig es ist, im Getränkefachhandel, bzw. bei Getränkegroßhändlern gelistet zu werden, werden wir in den nächsten Wochen und Monaten sehen. Aber auch da sind wir optimistisch. Auch die suchen nach innovativen Getränken.
Wie wichtig es Ihnen persönlich, sich bei einem guten Getränk vom Stress des Alltags zu entspannen? Was trinken Sie dabei sonst noch – neben Heldenpause?
René Kaufmann: Entspannen ist für mich ein sozialer Akt. Ich entspanne mich am Besten gemeinsam mit Freunden in einem Café oder einer Bar, auf einer Wiese oder auf dem Balkon zuhause. Und dazu gehört meistens auch gemeinsames Essen und Trinken. Wenn es alkoholfrei sein soll, ist das jetzt eine Heldenpause, weil es zum Setting und der Stimmung passt. Ansonsten für mich: Bier! Ich komme aus dem Craft-Bier Bereich, gebe auch Braukurse und habe daher eine Leidenschaft für Hopfen. Martin trinkt im Winter auch Kräutertees, aber sonst gibt es ja leider nichts an Entspannungs-Getränken. Wir haben übrigens auch schon etwas experimentiert. Wer es doch gerne etwas alkoholischer mag, um die Entspannung zu intensivieren: Heldenpause mit einem guten Gin gemischt schmeckt fabelhaft.
Und wer sind die Helden, an die Sie sich mit der Limonade richten?
René Kaufmann: Wollen Sie jetzt eine Zielgruppen-Definition in Marketingsprech? Dann sind unsere Zielgruppe wohl Männer und Frauen zwischen 25 und 45, die Individualität mit Gemeinsinn verbinden und eine undogmatische Nachhaltigkeit leben. Ihr Motto ist sowas wie: „Ich gebe mein Leben nicht mehr komplett der Leistungsgesellschaft hin, um zu funktionieren. Zeit für authentische Erlebnisse mit Freunden und Familie sind wichtiger als Geld.“
Danilo Rathenberg: Ich mag ja diese Definitionen nicht. Mal ganz ehrlich: für uns ist jeder eine Heldin oder ein Held, der in der heutigen Welt voller Abenteuer und Pflichten seinen Alltag auf die Reihe kriegen will, manchmal erfolgreich, manchmal auch nicht. Es bedarf nämlich keiner herausragenden Leistung oder besonderer Fähigkeiten, um ein Held zu sein. Die Krankenschwester im Schichtdienst, der Projektmanager oder Selbständige mit Zeit- und Kostendruck, der Sportler, der auf ein Ziel hin trainiert und genauso die berufstätige Mutter, die Job und Familie stemmt oder mein Sohn, der mutig einen neuen Kletterbaum bestiegen hat. Das sind alles Helden.
Über welche Distributionswege wird das Getränk vermarktet?
Rene Kaufmann: Wir sind immer noch in der Launch-Phase und konzentrieren uns auf die Szenegastronomie. Das sind kleinere bis mittlere Cafés, Delis, Bars oder Clubs, aber auch Coworking Locations und Gallerien. Endkunden außerhalb Heidelbergs versorgen wir direkt per Bestellung über unsere Website. Außerdem arbeiten wir – was uns besonders freut – mit kleineren Getränkefachhändlern, die innovative Konzepte haben und auch mal wagen, etwas anderes als die etablierten AFGs ins Sortiment zu nehmen, um die Vielfalt im Markt anzubieten. Gute Beispiel sind „Eppel30“ in Heidelberg und der „Craft Beer Store“ Hamburg. Vertrieb und Lieferung organisieren wir im Moment komplett selber. Unsere Strategie ist: durch die Verfügbarkeit in Locations mit Multiplikatorenwirkung auf mittlere Sicht Awareness und Nachfrage beim Konsumenten zu erzeugen, so dass der Getränkegroßhandel vielleicht irgendwann auf Heldenpause als innovative Limo aufmerksam wird, die es auch im Getränkemarkt vor Ort gibt.
Welche Kommunikationsmaßnahmen nutzen Sie bei der Vermarktung? Was machen Sie im Bereich Social Media?
Martin Riekert: Im Moment ist der persönliche Kontakt das absolut Wichtigste. Wir gehen direkt zu potentiellen Gastrokunden und stellen ihnen Heldenpause mit einem individuellen Karton zum Probieren und einer Broschüre vor. Sobald an einem Ort verkauft wird haben wir Materialien für POS-Marketing (Tisch-Aufsteller, Plakate).
In Social Media ist Facebook der einzige und zentrale Kanal, den wir bespielen. Unsere Erfahrungen und die positiven Rückmeldungen ermutigen uns, dort weiterhin am Stärksten präsent zu sein, da die virale Wirkung prima funktioniert.
Danilo Rathenberg: Ganz bewusst verzichten wir auf „schnelle“ Social Media Kanäle wie Twitter, die absolut nicht zu uns passen. Wie es auch generell nicht zum Thema Entspannen und Abschalten passt, auf allen Kanälen dabei sein zu wollen, da sind wir bewusst „langsam“. Ansonsten sehen wir unsere Website als beste Visitenkarte. Sie gibt jedem einen informativen Einblick in das Produkt und die Ideen und Menschen, die dahinterstehen.
Worauf können sich unsere Leser in Sachen Heldenpause in Zukunft noch freuen?
René Kaufmann: Natürlich würden wir uns sehr freuen, wenn die Heldenpause bald in vielen Gegenden Deutschlands erhältlich wäre. Deshalb arbeiten wir erst einmal daran, die Heldenpause in Städte wie Berlin, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart oder München zu bringen. Was wir verraten können ist, dass wir neben einer weiteren Geschmacksrichtung auch über ein Heldenpausen-Bier nachdenken, da es durch meine Craftbier-Affinität natürlich nahe liegt.
Heldenpause GbR | heldenpause.com | facebook.com/heldenpause
[vc_row][vc_column width=”1/1″][vc_cta_button2 style=”rounded” txt_align=”left” title=”Text auf der Schaltfläche” btn_style=”rounded” color=”blue” size=”md” position=”right”]Wir bedanken uns für das offene und sehr interessante Interview und wünschen Heldenpause weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt![/vc_cta_button2][/vc_column][/vc_row]