Hausbrennerei Penninger: Bekannter Cocktailreisender bringt Blutwurz nach Beirut
Jedes Getränk hat seine Zeit und seinen Ort, und nicht jedem Klima wird man mit Prosecco gerecht – ein komplexes Umfeld verlangt auch nach komplexen Getränken. Als sich der Journalist und Cocktailreisende Martin Stein für eine Reportage nach Beirut aufmachte, hatte er deshalb auch einige Flaschen Penninger Blutwurz als flüssige Kulturbotschaft mit im Gepäck.
Zu Gast war er im Dead End Paradise beim international renommierten Bartender Jad Ballout, dessen vorherige Bar bei der großen Explosion 2020 vollständig zerstört wurde, ebenso wie fast das ganze westlich geprägte Hafenviertel mit seinen unzähligen Bars und Lokalen. Die Katastrophe damals wurde als der letzte Sargnagel für ein offenes, freies Leben in einer von allen Seiten unter Druck gesetzten Gesellschaft gesehen, und kaum jemand glaubte daran, dass sich Beirut davon erholen könne.
Aber Beirut ist wieder da – obwohl die Narben überall sichtbar sind, gibt es sie wieder, die Bars, die eine exzellente Qualität anbieten, die der Politik, der Inflation und den Stromausfällen trotzen und deren Betreiber in ihrer Heimat bleiben, obwohl ihnen das wahrlich nicht leicht gemacht wird. Der Menschenschlag, der aus solchen Umständen hervorgeht, nötigt großen Respekt ab, und er erinnert auch nicht zufällig an die Charaktere aus dem Bayrischen Wald, die in vielen entbehrungsreichen Generationen gelernt habe, ihre Stärke aus sich selbst zu ziehen, anstatt sich auf ferne Institutionen zu verlassen.
Gerade deshalb war es auch gar nicht so ungewöhnlich, mit Blutwurz von Penninger in den Libanon reisen, der als Markt von den renommierten Spirituosenfirmen auch eher links liegen gelassen wird. Die Bartender dort haben voller Begeisterung mit den intensiven Kräuteraromen experimentiert und beeindruckende Ergebnisse hervorgebracht – wenig verwunderlich angesichts der Erfahrung mit der reichen Aromenvielfalt des Nahen Ostens. Blutwurz in Beirut: eine an sich ganz naheliegende Geschichte.
Über die Hausbrennerei Penninger
Die 1905 in Hauzenberg gegründete Hausbrennerei Penninger ist seit jeher in Familienhand und produziert seit mehr als hundert Jahren Spirituosen. Das Traditionsunternehmen zog im Frühjahr 2020 nach Waldkirchen um. Bekannt ist es vor allem für die Kräuterspirituosen Blutwurz und Bärwurz. Reinhard Penninger war von 1987 bis 2014 alleiniger Inhaber und Geschäftsführer. Seit dem Jahr 2017 ist sein Sohn Stefan Penninger neuer geschäftsführender Gesellschafter. Penninger beschäftigt am Stammsitz und in acht Filialen annähernd 60 Mitarbeiter.
Quelle/Bildquelle: Alte Hausbrennerei Penninger GmbH