Handverlesen: Beeren geerntet für „Grafschafter Kräuterwacholder“
Schritt für Schritt zum handgemachten Likör: Im Naturschutzgebiet Tillenberge (Grafschaft Bentheim) ist die Wacholderbeerenernte gestartet. Mitarbeiter vom Tierpark Nordhorn sowie Mitarbeiter und Bewohner des Heilpädagogischen Bauernhofs „Hof Blekker“ aus Uelsen sammelten in den vergangenen Tagen knapp 76 Kilogramm der kleinen Früchte. Die Feinbrennerei Sasse aus Schöppingen verarbeitet die Wacholderbeeren nun zum „Grafschafter Kräuterwacholder“. Auch der in der Spirituose verwendete Weizen stammt aus der Grafschaft Bentheim. Sasse kreierte den Likör anlässlich des 125. Jubiläums des Landkreises im Jahre 2010. Aufgrund der starken Nachfrage wird das zu 100 Prozent regionale Produkt auch fünf Jahre später weiterhin angeboten.
„Der Grafschafter Kräuterwacholder ist ein echtes, regionales Produkt, das sehr viel Handarbeit erfordert“, sagt Rüdiger Sasse, Geschäftsführer der Feinbrennerei Sasse, Lagerkorn GmbH. Die Helfer lösen zunächst die Beeren aus den Wacholdersträuchern und sortieren sie. Direkt nach der Ernte im Naturschutzgebiet Tillenberge werden sie handverlesen. In der Brennerei in Schöppingen werden sie noch einmal einer Sicht- und einer sensorischen Prüfung unterzogen. Anschließend werden sie in hochprozentiges Destillat eingelegt und nach einer festgelegten, aber geheimen, Mazerationszeit abgeseiht.
Die Feinbrennerei Sasse setzt sich mit dem Produkt für den Erhalt der Landschaft in der Grafschaft Bentheim ein. In den vergangenen vier Jahren kamen so mehr als 40.000 Euro zusammen. Mit dem Geld konnten unter anderem das Lehrbienenhaus im Tier-park Nordhorn, ein Blühstreifen-Projekt in Emlichheim sowie Renaturierungen in Getelo unterstützt werden.
„Ursprünglich kreierten wir das Produkt zum Geburtstag des Landkreises vor fünf Jahren“, sagt Sasse. „Der Absatz hat sich jedoch so gut entwickelt und auch die Reaktionen in der Grafschaft sind so positiv, dass wir uns entschlossen haben, ihn dauerhaft anzubieten.“ Die gute Resonanz läge maßgeblich an der aufwendigen Verarbeitung und den erlesenen Zutaten, die sich auch im Geschmack widerspiegelten. Der Kräuterwacholder ist leicht, hat eine milde Geschmacksfülle und zeichnet sich durch eine samtige Öligkeit aus. Er duftet nach Kräutern und hat eine dezente Mandelnote. Im Geschmack zeigt er würzig-süßliche Aromen untermalt von warmen Heidehonigtönen.
Bis der „Grafschafter Kräuterwacholder“ aus Beeren dieser Saison getrunken werden kann, wird noch etwas Zeit vergehen. Zunächst muss das Mazerat drei Monate reifen. Der so gewonnene Wa-cholderbeerenauszug wird destilliert. So gewinnt Sasse die Grundlage für den „Grafschafter Kräuterwacholder“. Diese Grundlage wird mit Kräutern und Destillat aus Grafschafter Weizen verfeinert und mit 32 Prozent vol. zum Genuss angeboten. Der Vertrieb erfolgt über den Onlineshop www.sassekorn.de sowie über den Einzel- und Fachhandel. Aktuell ist der „Grafschafter Kräuterwacholder“ über die Feinbrennerei zu einem Preis von 11,95 Euro / 700 ml zu erwerben.
Über Feinbrennerei Sasse, Lagerkorn GmbH:
Die Feinbrennerei Sasse, Lagerkorn GmbH ist Hersteller von edlen Aperitif- und Digestifprodukten mit Sitz in Schöppingen (Münsterland). Von der Destillation und Mazeration über die Lagerung und Reife bis hin zur Abfüllung deckt das Unternehmen den gesamten Produktionsprozess an einem Standort ab. Sasse ist eine der letzten Kornbrennereien in Deutschland, die das aufwändige Pot-Still-Verfahren anwendet. Spitzenprodukt ist der Münsterländer Lagerkorn, der seine Reife durch eine vierjährige Lagerung in Eichenfässern erlangt. Star-koch Horst Lichter hat dem Digestif den Spitznamen „Grappa des Münsterlandes“ verliehen. Im Rahmen des World Spirits Awards wurde der Kornbrand bereits mehrfach international prämiert. Zu den Produktneuheiten zählt der „Cigar Special“. Bei diesem Brand wird die erste Auslese der Lagerkorn-Destillate über einen Zeitraum von vier Jahren in Cognac-Fässern gelagert und danach individuell gefinisht. Kuriosität: Dieser Korn wurde bei der „International Wine and Spirits Competition 2010“ in London als bester Whisky Kontinentaleuropas prämiert. Zudem wurde die Feinbrennerei mit diesem Titel in das Buch „Germany at its best: Deutschland von seiner besten Seite“ des NRW-Wirtschaftsministeriums aufgenommen. In der Herstellung setzt Sasse auf regionale Rohstoffe sowie auf Bio-Zutaten. Das Wasser für die Herstellung wird aus einer eigenen Quelle am Schöppinger Berg gewonnen. Ergänzt wird das Portfolio der Brennerei durch Genussführungen und -abende sowie durch Destillateurkurse. Der Vertrieb der Produkte erfolgt deutschlandweit über ausgewählte Fachhändler, einen Fabrikverkauf und online über www.sassekorn.de. Derzeit zählt der Spirituosenhersteller rund 5.000 Kunden. Das Familienunter-nehmen wurde im Jahr 1707 erstmals urkundlich erwähnt und wird heute von Rüdiger Sasse geführt. Die Brennerei verfügt über eine Barrique-Lagerkapazität von rund 250.000 Litern und beschäftigt am Standort Schöppingen mehr als 20 Mitarbeiter.
Quelle: Feinbrennerei Sasse, Lagerkorn GmbH | sassekorn.de