Grundsteinlegung und Richtfest bei der Pott’s Brauerei
Die größte Investition einer Mittelstandsbrauerei (5.000 bis 200.000 hl p.a.) in NRW 2017/2018 ist im Umfang bereits gut erkennbar. Die Brauerfamilie Pott hat 8 Mio. Euro als Eigenkapital und Anteil der Gesamtkosten von 11,5 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Die Sudgefäße sind bereits installiert und die Vorbereitungen für den Einbau der Gär- und Reifungstanks laufen auf Hochtouren. Das neue Kesselhaus ist sogar schon in Betrieb.
Das 300 °C heiße Abgas einer Gasturbine mit 50 kW elektrischer Leistung gibt die Wärme an den neuen Dampfkessel ab und erhöht dessen Wirkungsgrad auf fast 100 %. Nach Fertigstellung der Energiespeichergefäße wird eine Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz um ca. 40 % erwartet.
Brauereibesitzer, Braumeister und Diplombetriebswirt, Jörg Pott, freute sich über die große Zahl der Mitarbeiter, Nachbarn, Handwerker und Honoratioren, die der Einladung zum Richtfest gefolgt sind. Was in Fachmagazinen der Brau- und Getränkewirtschaft über das Projekt bereits umfangreich berichtet wurde, stellte er im Brunnenkino der Brauerei in seiner Ansprache vor.
„Die Überschrift der Investition heißt Zukunftssicherung“, so Jörg Pott. Dafür werde in Kürze neben der Anlage für 85 hl pro Sud eine komplette zweite Brauerei mit einer Kapazität von 15 hl pro Sud installiert. Die mit dieser Abstufung geschaffene Flexibilität ermögliche eine schnelle Reaktion auf Veränderungen und Erwartungen des Absatzmarktes und biete die Möglichkeit, kreative und außergewöhnliche neue Bierstile zu entwickeln.
Schon jetzt hat die Pott’s Brauerei ein zweites Standbein, die Lohnabfüllung in Bügelverschlussflaschen für mittlere Brauereien und größte Braukonzerne. Mit der Fertigstellung der kompletten Naturparkbrauerei ergibt sich ein drittes Standbein, der Lohnbrau für Craft- und Gipsybrauer, die auf der 15 hl Brauanlage ihre Rezeptideen in die Tat umsetzen können. Die ersten vielversprechenden Kontakte sind laut Jörg Pott bereits geknüpft. Mit Braumeister Daniel Hefele konnte bereits im vergangenen Jahr ein Techniker eingestellt werden, der in der Störtebeker Braumanufaktur intensive Berührungen mit der Szene der Craft- und Gipsybrauer hatte.
Noch sieht alles grau in grau aus. Die gewaltige 12 m breite und 4 m hohe spätere Glasfront ist in seiner Größe schon erkennbar. Die Pfeilervorlagen aus roten Ziegeln gewinnen an Höhe. Mit vereinten Kräften wurde die schwere Grundsteinplatte aus Granit in die dafür geschaffene Aussparung gehoben und eingemörtelt. Die gesamte Baumaßnahme wird im bestehenden Stil fortgeführt und fügt sich wie der Bestand in die münsterländische Parklandschaft ein. Auch das lässt sich bereits erkennen.
Als Termin für die Fertigstellung und offizielle Einweihung ist der 19. August 2018 festgelegt. „Neben der Gelegenheit, den neuen Bauabschnitt zu besichtigen, wartet an diesem Tag ein facettenreiches musikalisches und kulinarisches Rahmenprogramm auf die Gäste“, so Jörg Pott. Wann jedoch genau die Altstadtbrauerei stillgelegt wird, stehe noch nicht fest. Erst wenn die Braumeister mit den in der gläsernen Naturparkbrauerei gebrauten Bieren vollständig zufrieden seien, werde der alte Standort aufgegeben und erst dann sei die Zeit gekommen, um sich aktiv mit dem Verkauf der gebrauchten, aber noch gut nutzbaren technischen Anlagen der Altstadtbrauerei zu kümmern.
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Für das vierte Standbein der Brauerei, die Gesaris Mineralwasser-Linie, wurden laut Ausführungen von Jörg Pott bereits im Vorfeld der jetzigen Baumaßnahme im Wasserhaus technische Ergänzungen vorgenommen, um auch in diesem Segment für die Zukunft gerüstet zu sein.
Abschließend kam er noch auf das fünfte Standbein, den Braugasthof Pott’s Brau- & Backhaus zu sprechen. In dem größeren der beiden neu gebauten Sudhäuser werden 72 Gäste direkt an den Sudgefäßen mit Blick auf die Technik durch die große Scheibe in die Aue des Oelder Vier-Jahreszeiten-Parks schauen können. Der Biersalon wird für besondere Gruppenveranstaltungen in der Brauerei geöffnet sein und vom Personal des angeschlossenen Braugasthofs Pott’s Brau- & Backhaus bewirtschaftet.
„Verbunden mit dem Georg-Lechner-Biermuseum, der Schatzkammer, dem Gesaris-Brunnenkino und dem Pott’s Brau- & Backhaus wird mit dem Neubau ein Erlebnis geschaffen, wie es wohl seinesgleichen sucht“, so Jörg Pott. Gleichzeitig dokumentiere der großzügige Einblick in jede Betriebsabteilung die ehrliche Transparenz und den hohen Qualitätsstandard der Brauerei. Die vielfach national und international ausgezeichneten Bierspezialitäten seien die beste Grundlage für eine gesunde Entwicklung in einem immer schwieriger werdenden Marktumfeld.
„Alle vier Standbeine ergänzen sich und zahlen aufeinander ein. Einzelne Markt-erschütterungen werden damit abgefedert. Deswegen blicken wir positiv in die Zukunft und freuen uns, Besuchern die Faszination des Bierbrauens näher zu bringen und unsere Begeisterung für die fantastische geschmackliche Vielfalt von Bier zu teilen.“
Jörg Pott beschloss seine Ansprache mit dem ausdrücklichen Dank an die Mitarbeiter von Brauerei und Gasthof, die „die Garanten für den Erfolg und die Kraft des Unternehmens sind, und mit ihrer täglichen Arbeit dazu beigetragen haben, dass wir uns diesen letzten großen Schritt zur Vervollständigung der gläsernen Naturparkbrauerei leisten können.“
Bildzeile: Jörg Pott, Inhaber der Brauerei, bei der Grundsteinlegung für die neue Brauerei.
Quelle/Bildquelle: Pott’s Brauerei GmbH | potts.de