Gastronomie

Getränke Charts 2023: So tranken Deutschland, Österreich und die Schweiz

Auch 2023 blieben Deutschland, Österreich und die Schweiz trinkfest. Trotz steigender Preise füllten alte Bekannte wie Kaffee, Wasser und Bier weiterhin die meisten Gläser und Tassen. Spoiler-Alert: Das fruchtig bittersüße Orange blieb im Trend, sodass Aperol Spitz nach wie vor unangefochtener Spitzenreiter unter den alkoholischen Erfrischungen ist. Welche weiteren Getränke im vergangenen Jahr am häufigsten bestellt wurden, hat orderbird, ein führender Anbieter für Kassensysteme in der Gastronomie, unter die Lupe genommen. Hierfür hat das Unternehmen die anonymisierten Daten von über 19.900 gastronomischen Betrieben in Deutschland, 1.180 gastronomischen Betrieben in Österreich und 960 gastronomischen Betrieben in der Schweiz aus den Jahren 2022 und 2023 ausgewertet und einige spannende Entwicklungen für alkoholische und nicht-alkoholische Getränke aufgedeckt.

Neben Einblicken darüber, welche Drinks am meisten getrunken wurden, zeigen die Daten auch, welche Heißgetränke besonders gefragt waren und bei welchen Durstlöschern 2023 deutlich tiefer in die Tasche gegriffen werden musste als noch in den Jahren zuvor.

Teuerungsrate für Getränke nimmt zu

Wenig überraschend sind die Getränkepreise auch im vergangenen Jahr weiterhin gestiegen – die Teuerungsrate hat im Vergleich zum Jahr 2022 sogar noch einmal zugenommen. Mit einer Ausnahme: Cola verzeichnete als einziges Getränk eine leichte Senkung der Teuerungsrate von 6,3 % in 2022 auf 6,1 % in 2023.

Ganz anders sieht es beim gerne getrunkenen Bier aus, hier zeigt sich mit einem Anstieg von 7,2 % von 2022 auf 2023 die höchste Preissteigerung unter den Standardgetränken. Altbier-Liebhaber*innen trifft es dabei am härtesten: Mit einem Anstieg von 12,2 % lag der Preis für die dunkle Biersorte im letzten Jahr bei durchschnittlich 3,16 €. Auch um eine kühle Berliner Weiße zu genießen, mussten Durstige letztes Jahr bei einem durchschnittlichen Preis von 4,02 € tiefer in die Tasche greifen als noch 2022 – hier sind die Preise um 9,3 % gestiegen.

Im hochprozentigen Bereich findet sich ein ähnliches Bild, sodass Tequila mit 12 % die höchste Preissteigerung unter den Spirituosen verzeichnet, gefolgt von Arrak mit 10,3 % und Likör mit 9,4 %.

Kein Alkohol ist, zumindest wenn es ums Sparen geht, auch keine Lösung: Im alkoholfreien Segment erhöhten sich die Preise ebenfalls. Hier ist Milch mit 15,3 % Preissteigerung der deutliche Spitzenreiter. Dahinter folgen Smoothies mit einem Anstieg von 10,7 %, sodass durstige Deutsche für die bunten Vitaminbomben durchschnittlich 5,95 € zahlen mussten. Den dritten Platz mit einer prozentualen Preiszunahme von 10,4 % belegt Ayran, womit das Fermentgetränk aus türkischem Naturjoghurt, Wasser und Salz im Durchschnitt 2,10 € kostete. Energy-Drinks lassen zwar das Energielevel rasant steigen, nicht aber den Preis – im Vergleich verzeichneten die Wachmacher mit 1,5 % den geringsten Preisanstieg unter den nicht-alkoholischen Getränken.

Der Geschmack der Deutschen bleibt gleich

Anders als die Preise hat sich der Geschmack der durstigen Deutschen im letzten Jahr nicht verändert. Mit 6,4 % aller Bestellungen schafft es Wasser hinter Bier mit 21,3 % aller Bestellungen aufs Treppchen. Allen voran macht Kaffee mit 23,3 % die meisten Getränkebestellungen aus und behält damit Platz eins unter den Standardgetränken.

Die Dominanz des Aperol Spritz hält in Deutschland an

Nein, das ist kein Déjà-vu: Der Aperol Spritz ist mit 41,4 % aller Cocktailbestellungen weiterhin der klare Gewinner und verteidigt damit seinen Titel der letzten Jahre. Allerdings gibt es erste Anzeichen, dass der Hype um die orange Erfrischung langsam abflacht, sodass der Anteil an Bestellungen einen leichten Rückgang im Vergleich zum Jahr 2022 verzeichnete. Im Bundeslandvergleich kommen Aperol-Liebhaber*innen im Saarland mit einem durchschnittlichen Preis von 6,53 € am günstigsten auf ihre Kosten, während sie in Hamburg bei einem durchschnittlichen Preis von 7,81 € am tiefsten in die Tasche greifen müssen. Auch dahinter trinkt es sich am liebsten spritzig, sodass der ohnehin gerne getrunkene Wildberry Lillet mit 7,6 % aller Bestellungen den Mojito mit 6,1 % überholt und damit auf dem zweiten Platz auf dem Treppchen landet.

Neben dem Geschmack überzeugt bei Ersteren auch der Preis: Der Aperol Spritz mit durchschnittlich 7,10 € und der Wildberry Lillet mit durchschnittlich 7,13 € sind nicht nur am beliebtesten, sondern auch am kostengünstigsten. Insgesamt steigt die Teuerungsrate jedoch auch für die Cocktails weiter an, wobei der prozentuale Preisanstieg des orangen Favoriten mit 6,5 % etwas geringer als im Jahr 2022 ausfällt. Dabei lassen sich durstige Deutsche die Top 5 Cocktails am teuersten in Hamburg (ø 9,24 €) schmecken. Deutlich günstiger trinkt es sich in Sachsen-Anhalt (ø 7,05 €).

Gin Tonic bleibt der liebste Long Drink der Deutschen

Ähnlich wie bei den Cocktails bleiben die Deutschen auch bei den Long Drinks ihrem Geschmack treu, sodass der Gin Tonic mit 28 % aller Bestellungen die meisten Gläser füllte. Dahinter tauschen alte Bekannte munter ihre Plätze: So belegt Vodka Energy mit 14,4 % den zweiten Platz unter den Long Drinks, dicht gefolgt von Whiskey Cola mit 11,8 %, Cuba Libre mit 10,3 % und Rum Cola mit 7,2 % aller Getränkebestellungen.

Der anhaltenden Beliebtheit des Gin Tonics zufolge, lassen sich die Deutschen den Genuss des Long Drinks gut und gerne etwas mehr kosten, da dieser mit einem durchschnittlichen Preis von 8,53 € der teuerste unter den Long Drinks ist. Besonders tief müssen Durstige dabei in Hessen für einen durchschnittlichen Preis von 9,25 € in die Tasche greifen. Deutlich erschwinglicher ist der Gin Tonic in Sachsen-Anhalt mit einem durchschnittlichen Preis von 6,93 €. Damit kostet er kaum mehr als der günstigste Long Drink unter den Top 5. Rum Cola kostet im Durchschnitt 6,94 € und schont damit am besten den Geldbeutel. Trotz des allgemeinen Preisanstiegs sorgten die Long Drinks im vergangenen Jahr weiterhin für lange Nächte – der Anblick der Rechnung jedoch weniger für lange Gesichter. So fiel die Teuerungsrate bei allen Long Drinks geringer aus als noch 2022. Im Bundeslandvergleich sind die Preise der Top 5 in Hamburg (ø 8,63 €) am höchsten. Deutliche günstiger katert es sich dagegen im Saarland (ø 5,61 €).

Cappuccino und Chai Latte sind heiß geliebt in Deutschland

Auch im Segment der Heißgetränke bleiben die Deutschen ihrem Favoriten, dem Cappuccino, treu. Damit verteidigt das italienische Kaffeegetränk mit Milchhaube mit 50,4 % aller Kaffeespezialitäten-Bestellungen den ersten Platz. Dahinter überholt der Espresso mit 19,8 % aller Bestellungen und schafft es vor dem Latte Macchiato aufs Treppchen. Letzterer wird damit zwar nicht mehr ganz so gerne getrunken wie noch 2022, belegt aber mit 11,6 % aller Bestellungen Platz drei unter den Kaffeespezialitäten.

Zudem ist der Latte Macchiato mit einem durchschnittlichen Preis von 3,84 € die teuerste Kaffeespezialität. Im Bundeslandvergleich kostet der Latte Macchiato mit einem durchschnittlichen Preis von 4,07 € in Mecklenburg-Vorpommern am meisten, wohingegen dieser im Saarland mit einem durchschnittlichen Preis von 3,53 € am günstigsten geschlürft werden kann. Ähnlich tief müssen Milchfans für einen Caffè Latte in die Tasche greifen, dieser ist in Nordrhein-Westfalen sogar teurer als der Latte Macchiato.

Insgesamt sind nicht nur die Getränke, sondern auch die Preise heiß – denn wie in den anderen Getränkesegmenten nimmt die Teuerungsrate auch für Heißgetränke zu. Bei Kaffeespezialitäten mit Milch wie Cappuccino, Latte Macchiato oder Caffè Latte ist die prozentuale Preiszunahme im Vergleich zum Jahr 2022 sogar stärker gewachsen, während die Preise für Wachmacher wie Espresso und Americano weniger stark angestiegen sind. Im Bundeslandvergleich schlürft es sich am teuersten in Schleswig-Holstein (ø 3,58 €), Thüringen (ø 3,50 €) und Hamburg (ø 3,50 €). Günstiger ist der Genuss der heißen Getränke dagegen im Saarland (ø 3,24 €), Nordrhein- Westfalen (ø 3,30 €) und Sachsen-Anhalt (ø 3,33 €).

Neben dem Kaffee erwärmt Tee in all seinen Variationen weiterhin die Herzen vieler Deutschen. Auch dieser wird gerne als Latte getrunken, sodass sich Chai Latte der meisten Beliebtheit erfreut und mit 27,9 % die meisten Bestellungen unter den Tees ausmacht. Knapp dahinter landen der Ingwertee mit 24,4 % und der Matchatee mit 12,1 % aller Teebestellungen. Letzterer ist mit einem durchschnittlichen Preis von 4,81 € am kostspieligsten – durstige Hamburger*innen mussten für das grüne Trendgetränk, den Matcha Latte, am tiefsten in die Tasche greifen und im Durchschnitt 5,73 € zahlen. Etwas günstiger ist der Chai Latte, wobei dieser mit 4,35 € in Thüringen am teuersten ist und im Saarland mit durchschnittlich 4,00 € am wenigsten teuer zu Buche schlägt.

Damit steigen nicht nur die Preise, sondern auch die Teuerungsrate für Tees – mit einer Ausnahme. Beim Klassiker Schwarztee hat der prozentuale Anstieg im letzten Jahr abgenommen. Insgesamt müssen Teeliebhaber*innen in Baden-Württemberg (ø 4,14 €), Hamburg (ø 4,12 €) und Schleswig-Holstein (ø 4,12 €) das meiste Geld lassen. Im Saarland (ø 3,47 €), Sachsen-Anhalt (ø 3,56 €) und Niedersachsen (ø 3,67 €) kommen sie dagegen günstiger auf ihre Kosten.

Deutschland, Österreich und die Schweiz im Ländervergleich

Nicht nur die Deutschen, sondern auch ihre Nachbar*innen in Österreich und der Schweiz füllten im letzten Jahr ihre Gläser und Tassen. Dabei mussten Durstige hier ebenfalls tiefer in die Tasche greifen als noch im Jahr 2022. Trotz des länderübergreifenden Preisanstiegs, kristallisierten sich im Trinkverhalten jedoch einige feine Unterschiede heraus: So mausert sich Österreich zum Land der Biertrinker*innen, sodass Bier die Liste der liebsten Standardgetränke mit 28,4 % aller Bestellungen anführt, gefolgt von Kaffee mit 14,1 % und Wasser mit 8,8 %.

Auch in der Schweiz erfreut sich der Gerstensaft an großer Beliebtheit, allerdings bevorzugen es durstige Schweizer*innen eher heiß als kalt, sodass Kaffee mit 52,7 % aller Standardgetränkebestellungen noch vor Bier mit 11,4 % und Cola mit 4,5 % auf dem Treppchen landet.

Im alkoholischen Segment erfasst die orange Welle nicht nur Deutschland, sondern schwappt auch auf Nachbarländer über, sodass der Aperol Spritz sowohl in Österreich mit 60,6 % als auch in der Schweiz mit 47,8 % aller Bestellungen Spitzenreiter unter den Cocktails bleibt. Anders als in Deutschland legt der Aperol in der Schweiz allerdings einen erneuten Preisanstieg von 3,8 % zum Vorjahr hin. In Sachen Long Drinks sind sich die Durstigen länderübergreifend einig, sodass der Gin Tonic auch in Österreich mit 26,3 % sowie in der Schweiz mit 32,4 % aller Bestellungen der Favorit bleibt.

Wollen die Österreicher*innen und Schweizer*innen nach dem ein oder anderen Drink zu viel morgens wach werden, greifen sie gern zum Cappuccino oder Espresso. Während der Cappuccino ähnlich wie in Deutschland in Österreich mit 44,7 % vor dem Espresso mit 35,3 % aller Bestellungen auf dem Siegertreppchen landet, darf es für die Schweizer*innen etwas stärker sein. Hier läuft der Espresso mit 51,8 % dem Cappuccino mit 33,1 % aller Bestellungen seinen Rang ab und landet auf Platz eins unter den Kaffeespezialitäten. Dazu kommt, dass der Muntermacher in der Schweiz verglichen mit den anderen koffeinhaltigen Heißgetränken mit 1,4 % einen weniger starken Preisanstieg verzeichnete als 2022 mit 1,6 % Teuerungsrate.

Neben Kaffee schlürften die Österreicher*innen und Schweizer*innen auch Tee, wobei der Chai Latte mit 31,8 % in Österreich und mit 40,1 % aller Bestellungen in der Schweiz ebenfalls Spitzenreiter ist. In Österreich füllten darauffolgend türkischer Tee mit 10,6 % und Earl Grey 9,4 % aller Teebestellungen die meisten Tassen. In der Schweiz schafften es Ingwertee mit 19,2 % und Pfefferminztee 16,4 % aller Teebestellungen aufs Treppchen.

Zusammenfassung und Ausblick auf die Saison 2024

Durstige in Deutschland, Österreich und der Schweiz trinken, was sie kennen und mögen – so bleiben Aperol Spritz sowie Gin Tonic weiterhin Spitzenreiter unter den alkoholischen Mischgetränken. Auch Bier, Kaffee, Wasser und Cola dürfen auf keiner Getränkekarte fehlen.

Neben den kalten Erfrischungen schlürfen Heißgetränkeliebhaber*innen am liebsten Cappuccino und Espresso sowie Chai Latte. Es bleibt spannend, ob die alten Bekannten auch in diesem Jahr das Siegertreppchen anführen werden – oder ob Ihnen die deutlich erkennbare Preiserhöhung einen Strich durch die Rechnung macht.

Vor allem in Deutschland ist anzunehmen, dass die Preise durch Mehrwertsteuererhöhung vermutlich weiter steigen werden. Auch in der Schweiz lässt die Anpassung der Mehrwertsteuersätze Anfang des Jahres auf ähnliche Entwicklungen schließen. Dabei wird es interessant zu beobachten, ob dies vermehrt zu Unterschieden im Trinkverhalten der Nachbarländer führen wird.

Methodik

Für die Ergebnisse wurden anonymisierte Daten der Jahre 2022 bis 2023 von 19.930 gastronomischen Betrieben in Deutschland, 1.184 gastronomischen Betrieben in Österreich und 965 gastronomischen Betrieben in der Schweiz, die Kassensysteme von orderbird nutzen, intern ausgewertet und aufgearbeitet. Alle Prozentangaben wurden auf eine Nachkommastelle gerundet.

Über orderbird

orderbird (www.orderbird.com) bietet intuitive Kassenlösungen und Zusatzservices für Individualgastronom*innen und lokale Unternehmen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich. Die Marke ist mit seinen mehr als 17.000 aktiven Kund*innen ein Marktführer für cloudbasierte Point-of-Sale-Systeme mit integriertem Bezahlsystem in Europa. Mit dem Herzstück orderbird PRO, Europas führender iPad-Kasse in der Gastronomie, können Restaurants, Cafés und Bars einfach und intuitiv Bestellungen aufnehmen, flexibel abrechnen und finanzamtkonforme Berichte auf Knopfdruck erstellen.

Das orderbird MINI hingegen ist die einfache und mobile All-in-one-Kasse für jede Branche. Die smarte Point-of-Sale-Lösung kombiniert Kassensoftware, Kartenleser, Bondrucker und Barcode- Scanner in einem Gerät und erfüllt alle Anforderungen der KassenSichV. Darüber hinaus bietet orderbird eine Reihe von Zusatzprodukten an, die mit digitalen Prozessen den Gastronomiebetrieb effizienter gestalten, verschiedene Bestellkanäle ermöglichen und das Gästeerlebnis bereichern.

Die orderbird GmbH wurde 2011 gegründet und beschäftigt heute mehr als 130 Mitarbeitende an den Standorten Berlin und Wien.

Quelle/Bildquelle: orderbird GmbH

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