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Gastronomie und Hotellerie erwarten mehrheitlich gutes Sommergeschäft

Der Sommer ist in Deutschland angekommen. Und die Betriebe des Gastgewerbes blicken grundsätzlich optimistisch auf die warme Jahreszeit. Das ist das Ergebnis des am 30. Mai veröffentlichten „Branchenberichts Frühjahr 2017“ des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband).

So erwarten fast Zweidrittel der Hoteliers und gut die Hälfte der Gastronomen erfolgreiche Geschäfte. Auf der anderen Seite verzeichnen mehr als ein Drittel der Hoteliers und knapp die Hälfte der Gastronomen sinkende Erträge. „Die schwächelnde Gewinnseite untermauert politischen Handlungsbedarf“, so DEHOGA-Präsident Guido Zöllick. „Gleiche Steuern für Essen und eine Reform des lebensfremden Arbeitszeitgesetzes stehen dabei ganz oben auf unserer Agenda. Wir erwarten eine Politik, die richtige Weichen für fairen Wettbewerb, Bürokratieabbau und Flexibilität stellt.“

Geschäftserwartungen
65,2 Prozent der Hoteliers (Vorjahr 59,1 Prozent) erwarten für die anstehenden Sommermonate gute, 30,1 Prozent (Vorjahr 35,5 Prozent) befriedigende Geschäfte. 4,7 Prozent gehen von schlechteren Geschäften aus (Vorjahr 5,4 Prozent).

Ein wenig verhaltener, wenn auch mehrheitlich positiv, ist das Bild in der Gastronomie: 53,0 (Vorjahr 48,4 Prozent) haben gute, 38,8 (Vorjahr 41,8 Prozent) befriedigende Geschäftserwartungen. 8,2 Prozent (Vorjahr 9,8 Prozent) erwarten für die anstehenden Sommermonate schlechtere Geschäfte.

„Impulsgeber ist die stabile Konjunktur mit einem robusten Arbeitsmarkt. Insbesondere die Ferienregionen verzeichnen bisher eine gute Buchungslage. Auch der Geschäftsreiseverkehr zeigt sich weiter stark“, erklärt der DEHOGA-Präsident. Der DEHOGA Bundesverband bestätigt seine Umsatzprognose von nominal plus 2,0 Prozent für das Gesamtjahr.

Geschäftslage // Umsatz // Erträge
47,4 Prozent der befragten Hoteliers (Vorjahr 43,3 Prozent) sprechen von einer guten, 38,9 (Vorjahr 38,8 Prozent) von einer befriedigenden Geschäftslage im abgelaufenen Winterhalbjahr. Für 13,7 Prozent (17,9 Prozent) lief das Winterhalbjahr schlecht.

42,6 Prozent (Vorjahr 39,0 Prozent) konnten ihren Umsatz erhöhen, 29,7 Prozent (Vorjahr 30,5 Prozent) stabil halten. 27,7 Prozent (Vorjahr 30,5 Prozent) mussten Umsatzrückgänge hinnehmen. Steigende Betriebskosten führten bei 36,6 Prozent der Hoteliers (Vorjahr 39,0 Prozent) zu sinkenden Erträgen.

Unter den Gastronomen bewerten 42,1 Prozent der befragten Betriebe (Vorjahr 38,0 Prozent) ihre Geschäftslage als gut, 42,8 Prozent (Vorjahr 44,5 Prozent) als befriedigend. Für 15,1 Prozent (Vorjahr 17,5 Prozent) liefen die Geschäfte dagegen schlecht.

Umsatzgewinner und -Verlierer halten sich in der Gastronomie derweil nahezu die Waage: 33,8 Prozent (Vorjahr 33,7 Prozent) konnten ihre Umsätze ausbauen, 31,0 Prozent (Vorjahr 31,8 Prozent) mussten Rückgänge hinnehmen. 35,2 Prozent (Vorjahr 34,5 Prozent) hielten ihre Umsätze stabil. Bürokratie- und Kostensteigerungen führten bei 45,6 Prozent der Betriebe (Vorjahr 47,6 Prozent) zu sinkenden Erträgen.

Jobmotor Gastgewerbe
Ganz maßgeblich hat die Branche zur guten Beschäftigungslage in Deutschland beigetragen. Seit 2006 stieg die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Gastronomie und Hotellerie um 285.000 Stellen. Das ist ein Plus von 38,5 Prozent, während die Gesamtwirtschaft im gleichen Zeitraum nur um 18,3 Prozent wuchs. Erfreulich ist, dass Hotellerie (90,2 Prozent // Vorjahr 88,1 Prozent) und Gastronomie (83,6 Prozent / Vorjahr 85,2 Prozent) ihre Mitarbeiterzahl weiterhin ganz mehrheitlich stabil halten oder ausbauen wollen.

Branchenforderungen zur Bundestagswahl
Als Hauptproblemfelder nennen die Betriebe die Gewinnung qualifizierten Personals, den bürokratischen Aufwand der Arbeitszeitdokumentation im Zuge der Mindestlohngesetzgebung, stetig steigende Betriebs- und Personalkosten, behördliche Auflagen und die starre tägliche Höchstarbeitszeit.

Zwei Themen widmet sich der DEHOGA im laufenden Bundesstagswahljahr mit Priorität: Der Verband macht sich stark für eine Umstellung von einer täglichen auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit. So können Arbeitszeiten individueller und flexibler auf die Woche verteilt werden, ohne jedoch die Gesamtarbeitszeit zu verlängern. Mehr unter wochen-arbeitszeit.de.

Zudem kämpft der DEHOGA dafür, alle Speisen steuerlich gleich zu behandeln, unabhängig von der Art der Zubereitung und des Verzehrortes. „Das ist für uns eine Frage der Steuergerechtigkeit, der Wertschätzung und der Zukunftssicherung unserer Familienbetriebe und Restaurants“, so Zöllick.

Den Branchenbericht finden Sie unter www.dehoga.de. Bereits zum 35. Mal stellt der Verband seine repräsentative Konjunkturbeobachtung vor. Grundlage sind bundesweite Antworten von 2.500 Hoteliers und Gastronomen. Die Beurteilung der Geschäftslage bezieht sich auf den Zeitraum Oktober 2016 bis März 2017, die Geschäftserwartungen auf die Monate April bis September 2017. Die Daten wurden vom 1. bis 24. April 2017 erhoben.

Quelle/Bildquelle: DEHOGA Bundesverband | dehoga.de

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