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Freimeisterkollektiv: Stärke ist unsere Schwäche

Natürlich, mit Stärke lassen sich viele Wortspiele in die Welt setzen. Es geht uns aber vor allem um eines: Der Stärke und ihrer Handhabung den gebührenden Stellenwert in der Spirituosenherstellung einzuräumen. Schließlich führen wir im Freimeisterkollektiv-Portfolio viele Produkte, die von der perfekten Verarbeitung der Stärke leben.

Im Gegensatz zu Obstbrand-Maischen kann eine stärkehaltige Maische nicht direkt von der Hefe vergoren werden. Zuerst müssen stärkespaltende Enzyme die Stärke in vergärbaren Zucker verwandeln. Dafür kann man malzeigene Enzyme verwenden, wie z.B. bei der Herstellung unseres RYE 095. Hier wird Gerstenmalz als Enzymquelle zur Verflüssigung und Verzuckerung verwendet. Beim Einmaischen mit Malz als Enzymquelle muss der Brenner die Temperaturen und den pH-Wert der Maische genau kontrollieren. Erst nach der Verzuckerung und dem sogenannten Verzuckerungsrast kann der Maische Hefe hinzugefügt werden, um die eigentliche alkoholische Gärung zu starten.

Weniger technisch gesprochen: Viele unserer Stärke-basierten Produkte gehören nicht von ungefähr zu unseren Bestsellern. Neben dem erwähnten RYE 095 der Kornbrennerei Rüdiger Sasse ist dies vor allem die Wodka-Reihe von Georg Hiebl, der mit QUINOA 154, DINKEL 157 und AMARANTH 159 drei sehr spezielle Brände umsetzt, die allesamt auf der Verarbeitung der stärkehaltigen Rohstoffe basieren, die ihnen zu Grunde liegen. Und seit Ende letzten Jahres brennt Sven Ivanov in Estland aus biologischem Winterroggen für das Kollektiv den WODKA SANGASTE 800.

Aber auch andere Freimeister-Spirituosen basieren auf Alkohol aus stärkehaltigen Rohstoffen. So destilliert Josef Farthofer eigens einen Bio-Weizenbrand, der für die beiden Kaffeespirituosen MAHEMBE COLD BREW 341 und MAHEMBE 386 verwendet wird. Für die Herstellung des GIN 206 oder für Käutergeiste wie ROSMARIN 126, ESTRAGON 129 oder KURKUMA 134 wird Weizenfeindestillat als Basis verwendet. Hier wir der Getreidebrand zu einer weißen Leinwand, auf dem der Destillateur seine Aromen aufträgt.

RYE 095
Ursprünglich wurde Roggenwhiskey in den Vereinigten Staaten von deutschen Einwanderern gebrannt. Diesen kulturellen Einfluss veranschaulicht auch die über 300-jährige Geschichte der Brennerei Sasse aus dem Münsterland. Mit seinem RYE 095 interpretiert Rüdiger Sasse diese Tradition, in dem er auf regionale Rohstoffe zurückgreift. Der Rohbrand entsteht in einer Kolonne, der Feinbrand in einer Kupferbrennblase aus dem Jahre 1880. Der Roggenanteil von 75 Prozent sorgt für einen besonders trockenen Straight Rye Whiskey. Dieser lagert in Fässern aus amerikanischer Weißeiche, die medium getoastet werden. Das Ergebnis besticht durch den Geschmack von Haselnuss, Apfel, Gewürznelke und dunkler Schokolade.

Quinoa 154
Georg Hiebl, weltweit einer der besten Brenner, destilliert seinen QUINOA 154 in kleinen Batches in einer Kupfer-Brennblase, die für die Herstellung von Obstbränden konzipiert wurde. Der Rohbrand, der nach der ersten Destillation 25 Prozent Alkohol aufweist, wird als Feinbrand auf eine Stärke von 80 Prozent destilliert und mehrere Monate gelagert, bevor er mit Quellwasser auf Trinkstärke gebracht wird. Diese zweifache Destillation ohne Kolonne verleiht dem Brand, der auf Bio-Quinoa aus dem Mostviertel basiert, eine besonders vollmundige Aromatik.

Quelle/Bildquelle: Freimeisterkollektiv GmbH | freimeisterkollektiv.de

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