foodwatch kritisiert „Immun-Werbung“ von dm, Eckes Granini & Co.
Die Verbraucherorganisation foodwatch hat mehrere Lebensmittelunternehmen wegen irreführender Gesundheitswerbung scharf kritisiert. Im Fokus stehen unter anderem die Drogeriekette dm sowie die Safthersteller Eckes Granini und Voelkel, die mit Begriffen wie „Immune Plus“, „Immunkraft“ und „immunstark“ den Eindruck erwecken, ihre Produkte seien gesundheitsfördernd. Laut foodwatch verstoßen diese Werbepraktiken gegen die Europäische Health Claims-Verordnung der EU, die irreführende Gesundheitsversprechen verbietet.
Zuckerbomben statt Immunbooster
Trotz gesundheitsbezogener Werbeaussagen enthalten viele der beworbenen Produkte hohe Mengen Zucker und gelten als alles andere als förderlich für die Gesundheit. foodwatch fordert eine strengere Umsetzung der Health Claims-Verordnung. Insbesondere sollen nur noch ausgewogene Produkte mit Gesundheitsversprechen werben dürfen. Dies erfordere die Einführung von Nährwertprofilen, die seit 2009 überfällig sind.
Verbraucherschutz im Fokus
Bereits im September wurde Eckes Granini durch das Oberlandesgericht Koblenz untersagt, sein Produkt „Immun Water“ mit gesundheitsbezogenen Angaben zu bewerben. Laut EU-Recht sind solche Aussagen nur bei strenger wissenschaftlicher Prüfung erlaubt.
Die Health Claims-Verordnung der EU soll Verbraucher:innen vor irreführenden Gesundheitsaussagen schützen. Lebensmittelhersteller dürfen nur mit solchen Aussagen werben, die zuvor ein Zulassungsverfahren unter Beteiligung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) erfolgreich durchlaufen haben und in einer EU-weiten Liste aufgeführt sind. Zugelassen ist etwa die Aussage, dass die Vitamine C und D jeweils zu einer normalen Funktion des Immunsystems beitragen. Dies erlaube Herstellern aber nicht, ihre Produkte Immun-Müsli oder Immun-Wasser zu nennen, so foodwatch.
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