Euelsberger: Gründer Stephan Thomé über die Brennerei, seine Gins und die neue Gin School
[Advertorial] Die Euelsberger Brennerei – hochprämiert mit nationalen und internationalen Preisen − liegt in Dingdorf (Eifelkreis Bitburg-Prüm) am Rand der Schönecker Schweiz. Der nahegelegene, im Familienbesitz befindliche Euelsberg ist Namensgeber der kleinen feinen Gin-Destillerie. Seit Gründung des Unternehmens vor vier Jahren konnte der studierte Elektroingenieur Stephan Thomé − Quereinsteiger in die „Brennmeisterei“ − bereits über 20 nationale und internationale Preise mit seinen Euelsberger Gin-Kollektionen #1 PEPPER & LEMON, #2 FIFTEEN FLOWERS, #3 PLUM ORIENTAL, #4 EIFEL sowie #5 SUMMER erringen.
Im Interview haben wir mit Stephan Thomé, Gründer, Inhaber, Brennmeister und das „Aromen-Gedächtnis“, über die Brennerei, seine Produkte und die neue Euelsberger Gin School gesprochen.
Herr Thomé, wie ist die Euelsberger Brennerei entstanden?
Stephan Thomé: Das war schon ein wenig kurios. Vor ungefähr acht Jahren – ich war Vertriebsleiter eines großen IT-Unternehmens in Berlin – entstand auf einer Familienfeier hier in Dingdorf im wahrsten Sinne des Wortes die Schnapsidee: Aus der von Uropa geschenkten Streuobstwiese auf nahegelegenem Euelsberg etwas Außergewöhnliches zu zaubern: Wir brennen Schnaps!
Wir dachten anfangs zunächst über Obstbrände nach, die Gin-Idee kam später dazu. Zunächst wurde es ein intensives Hobby mit vielen Studien über Botanicals und deren Mazeration, diversen Experimenten mit unterschiedlichsten „Reifegraden“ und dem Anhören vieler Podcasts von bekannten Brennmeistern. An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an den legendären Christoph Keller, der mich inspiriert hat auf meinem Weg. Nicht zu vergessen: Brennerkurse an der Universität Hohenheim, Recherchen über Brennblasen für Destillate, Wissen über gültige Rechtsverordnungen. Und meine „Randbegabung“, Aromen im Gedächtnis abzuspeichern und gedanklich zu kombinieren, musste weiterentwickelt werden.
Also wurden Nase und Zunge trainiert: Wie riecht und schmeckt was? Ob Gänseblümchen, Efeu, Eschenrinde … inzwischen habe ich von knapp 300 Aromen das Geschmacksbild im Mund abgespeichert. Für die Eröffnungsparty mit Freunden, Familie und Nachbarn wurden schließlich auch die ersten Gins destilliert, die bei den Gästen ungeahnte Begeisterung auslösten. So einfach können manchmal Entscheidungen sein.
Welche Rolle spielte anfangs ein Kälberstall dabei?
Stephan Thomé: Wir brauchten ja einen Raum für die Destille. Meine Schwiegereltern stellten mir den nicht mehr genutzten Kälberstall zur Verfügung. Da haben wir dann unsere kleine Brennerei reingebaut. Der kleine Raum mit 16 Quadratmetern wurde zum Nukleus von allem, was danach kam.
Wie einfach oder schwer war es, im Gin-Markt Fuß zu fassen?
Stephan Thomé: Der Start war leicht, zu diesem Zeitpunkt ging es ja aber auch gar nicht um die Eroberung des Gin-Marktes. Eine spontane, leicht verrückte Idee und die daraus entstandenen Gins fanden sofort so viel Anklang, nicht nur bei Friends & Family, sondern dann ja sehr schnell auch bei internationalen Preisverleihungen. Ende 2019 war es Zeit für eine Zäsur.
Bereits mein „Erster“, der EUELSBERGER GIN „#1 PEPPER & LEMON“, heimste bei den World Spirits Awards 2019 gleich Gold, weitere Doppel-Gold-Auszeichnungen bei den Hongkong Spirits Awards ein und wurde beim Craft Spirits Festival in Berlin als bester Gin des Wettbewerbs von über 200 prämiert. Auch in der Sternegastronomie fand der Gin Anklang. In uns reifte der Gedanke „Das kann was werden!“. So wurde unsere geplante „Ruhestands“-Idee – erst in 20 Jahren in die Eifel zu ziehen − zeitlich „gerafft“: Meine Frau bekam ein Jobangebot in Koblenz und ich gab meinen sicheren Angestellten-Status auf. Der Wechsel aus der Millionenstadt Berlin in die Eifel nach Dingdorf mit 100 Einwohnern auf den (schwieger-)elterlichen Hof wurde gewagt.
„Die Corona-Pandemie setzte mein wichtigstes Geschäftsfeld quasi über Nacht auf null: die gehobene Gastronomie- und Barszene.“ – Stephan Thomé
Das gerade beginnende Gin-Business Anfang 2020 − eine erfolgreiche Vertriebstour durch die Spitzengastronomie und gehobene Barszene von Barcelona, Amsterdam, Berlin und Hamburg war absolviert – wurde plötzlich vor riesige unerwartete Herausforderungen gestellt: Die Corona-Pandemie setzte mein wichtigstes Geschäftsfeld quasi über Nacht auf null: die gehobene Gastronomie- und Barszene. Also Pläne überarbeiten, neu fokussieren, weitere Potenziale entwickeln. Zunächst wurden jedoch aus dem vorrätigen reinen Alkohol, Basis jeder Gin-Destillation, Desinfektionsmittel für Apotheken abgefüllt und verkauft. Ebenfalls eine Neuerung in der Pandemie: Die Video-Tastings nahmen an Fahrt auf. In nichtgewählter Corona-Isolation wurden dann Tausende Probepackungen von inzwischen drei hochprämierten Spirits-Produkten gepackt und nachfolgend in „Gin-Tastings“ online vorgestellt. Die verfolgten dann schon mal 15 bis 500 Teilnehmer gleichzeitig, während ich mit dem Stativ in der Brennerei stand.
Grundsätzlich ist es natürlich nicht leicht, in diesem Business Fuß zu fassen. Der Gin-Markt ist stark umkämpft, internationale Spirituosen-Hersteller besetzen mit gigantischer Macht den Handel. Darüber hinaus gibt es viele kleine Brennereien. Tausende von verschiedenen Gins sind allein in Deutschland auf dem Markt, gegen die man sich durchsetzen muss. Umso glücklicher bin ich über den Erfolg meiner Gins, die sich mit ihren intensiven, präzisen Aromen – erzielt vor allem durch die 14-tägige Mazeration – vom Markt deutlich abheben.
Eigentlich sollte das erste Produkt EIN Gin sein. Am Ende sind es dann doch DREI geworden?!
Stephan Thomé: Zur Eröffnung – damals noch im Stadium der Hobby-Brennerei – hatte ich ca. zwölf Prototypen entwickelt. Drei davon waren so unterschiedlich und charakterstark, dass ich mich einfach von keinem der beiden anderen trennen konnte. Die haben dann auch gleich alle drei nationale und internationale Mehrfach-Prämierungen erhalten.
Und die Vielfalt meines Gin-Angebots bewährt sich bis heute in den Tastings. Wo andere für ein Tasting Gins von unterschiedlichen Brennern zusammenstellen, kann ein Tasting mit großer Bandbreite alleine mit EUELSBERGER GINs absolviert werden. Absoluter Favorit: der EUELSBERGER GIN # 1 PEPPER & LEMON. Dieser ist inzwischen zum Klassiker avanciert.
Seitdem sind noch weitere dazu gekommen. Welche?
Stephan Thomé: Inzwischen sind es fünf geworden. Besonders stolz bin ich auf Gin #4 EIFEL – eine Reminiszenz an meine neue Wahl-Heimat. Der wurde von der Jury der Gin World Awards 2022 als Deutschlands bester in der Königsklasse „London Dry Gin“ prämiert. Diese frisch-fruchtige Spirituose setzt auf natürliche und regionale Zutaten. Sie zeichnet sich durch pure Aromen zum Beispiel von Ginster, Fichtensprossen, Eichenrinde, Mistel, Moos, Efeu und Schlehe aus heimischer Umgebung aus.
Und auch meine jüngste Kreation #5 SUMMER – zum 5-Jährigen Bestehen der Eifeler Gin-Manufaktur im Juli vergangenen Jahr an den Start gegangen – überzeugte die hochkarätig besetzte Fach-Jury des World-Spirits Award 2023. Hierfür gabs auf Anhieb „Goldstatus“. Dazu kommen noch zwei limitierte Editionen: EUELSBERGER GOLD und EIFELGEFÜHL.
Wie werden die Gins produziert? Wie schmecken sie?
Stephan Thomé: Zum Geschmack: natürlich absolut super (lacht). Nein, meine Gins sind sehr geschmacksintensiv, dabei aber mild, also nicht zu alkoholisch. Sie werden deshalb auch gerne pur verkostet, um alle Facetten wahrzunehmen.
Die Gins werden aus feinsten Botanicals hergestellt, häufig aus der Region, ansonsten nutze ich Zutaten, die auch Heilpraktiker oder Sterneköche verwenden. Neben Moos und Rinde aus der Eifel habe ich inzwischen über 70 Pfeffersorten aus aller Welt in meinem Aromenlabor.
Von der Produktionsweise her sind alle London Dry Gins. Die Mazeration dauert ungewöhnlich lange: zwei Wochen. Danach werden die Gins behutsam und sehr lange auf der 100-l-Kothe-Brennblase destilliert. Und im Anschluss daran ruhen sie mindestens zwei Monate im Stahlfass. Dass sie dann das ideale Aroma entfaltet haben, konnten wir in der Anfangsphase herausfinden, indem wir einfach jede Woche probiert haben.
Im Aromenlabor können Sie aus über 200 verschiedenen Zutaten wählen. Woher stammen all diese?
Stephan Thomé: Aus aller Welt. Von ausgewählten Lieferanten, die u.a. auch die Sterne-Gastronomie beliefern, also von exzellenten Gewürzhändlern. Meine Zitronen bspw. beziehe ich direkt von einer Produktionsgenossenschaft aus dem Tal von Sollér auf Mallorca, die exklusivsten Pfeffersorten stammen aus Japan.
Ich setze aber auch auf viele regional produzierte, zum Teil selbst gesammelte Zutaten. Ein klassischer London Dry Gin muss ja eine deutliche Wacholder-Charakteristik aufweisen und Aromen von Angelikawurzel und Zitronenschale widerspiegeln. Beim GIN #4 EIFEL habe ich ausschließlich regionale Eifeler Botanicals eingesetzt, um den gewünschten Geschmack zu erreichen.
Dass die Gins schmecken, zeigen zahlreiche Auszeichnungen. Welche gab es?
Stephan Thomé: Alle EUELSBERGER Gins haben inzwischen bei den hochrangigsten Wettbewerben national und international Gold-Auszeichnungen erhalten. So gab es z.B. für meinen Klassiker GIN # 1 PEPPER & LEMON bei den World Spirits Awards 2019 Gold sowie weitere Doppel-Gold-Auszeichnungen bei den Hongkong Spirits Awards und beim Craft Spirits Festival.
„Alle EUELSBERGER Gins haben inzwischen bei den hochrangigsten Wettbewerben national und international Gold-Auszeichnungen erhalten.“ – Stephan Thomé
Und beim World Spirits Award 2023 (WSA), einer der führenden Competitions der Spirituosen-Welt, konnte ich gleich drei Goldprämierungen für die Gins #2 FIFTEEN FLOWERS, #4 EIFEL sowie #5 SUMMER erreichen. Die höchste Punktezahl hat vor kurzem bei den World Spirits Awards der EUELSBERGER GIN #2 FIFTEEN FLOWERS abgeräumt, mit unfassbaren 94 Punkten wirklich wahnsinnig gut bewertet.
Ab Juli geben Sie Ihr Wissen über Gin weiter. Dazu gründen Sie die Euelsberger Gin School. Erzählen Sie uns davon!
Stephan Thomé: Ja, das wird eine neue Entwicklungsstufe. In den zahlreichen Begegnungen und Tastings der letzten Jahre hat sich herausgestellt, dass es da draußen sehr viele Aromenfreaks und Gin-Begeisterte gibt. Es macht einfach unheimlich viel Spaß, mit Gästen gemeinsam zu erfahren, wie die einzelnen Botanicals riechen, schmecken, sich im Gin durchsetzen oder eine spezielle Note beitragen. Vor diesem Hintergrund eröffnen wir nun eine GIN SCHOOL und schaffen einen Ort, an dem wir diesem Prozess einen Raum und ein Zuhause geben. Die Namen der 3 Workshops verraten bereits, worauf sich Interessierte, egal ob einzeln oder als Gruppe, freuen können: TASTE IT, BLEND IT, DISTILL IT.
Bei TASTE IT handelt es sich, im wahrsten Sinne des Wortes, um einen zweistündigen Schnupperkurs, bei dem Euelsberger Gins verkostet, die Destillationsprozesse erläutert und die dabei eingesetzten Botanicals vorgestellt werden.
Den 1-Tages-Gin-Workshop BLEND IT könnte man, um im Bild zu bleiben, als einen Aufbaukurs bezeichnen. Hier haben wir Zeit, um tiefer in die Destillationsprozesse und die „Kräuterkunde“ einzusteigen. Im Ergebnis nehmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine 0,5 l Flasche ihres aus ca. 30 ausgewählten Zutaten selbstkreierten Gins mit nach Hause.
DISTILL IT schließlich ist der 2 Tage dauernde „Premium-Gin-Workshop“, bei dem die frischen, saisonalen Zutaten zuerst in der wunderschönen Landschaft der Eifel geerntet werden. Anschließend geht es ins Aromenlabor: Da kann man riechen, schmecken, fühlen und über 200 Botanicals aus aller Welt komponieren. Der anschließend daraus selbst destillierte eigene Gin kann dann mit nach Hause genommen werden.
Welche Pläne haben Sie für dieses Jahr ansonsten noch?
Stephan Thomé: Im Moment investieren wir erstmal wieder. Die Bauphase ist in vollem Gange. Wir erweitern die Brennerei um einen Tasting-Raum mit professioneller Bar. Die bereits jetzt über 200 Botanicals umfassende Aromenwand mit ihren über 70 verschiedenen Pfeffersorten ist nicht nur ein Hingucker, sie ist das Herzstück aller Workshops. Und mit dem professionellen Equipment einer vollausgestatteten Bar können hier auch Barkeeper- bzw. Bartender-Workshops oder Events stattfinden.
Bezüglich meiner Gin-Kollektionen gilt es, den in Holland und der Schweiz erfolgreich gestarteten Vertrieb in der Barszene und Spitzengastronomie sowie im hochwertigen Getränkehandel auszubauen. Und daneben muss natürlich immer Zeit bleiben für die inzwischen zehn Bienenvölker, die ich auf dem Euelsberg angesiedelt habe.
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+++ Wir bedanken uns bei Stephan Thomé für das offene und sehr interessante Interview! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++