weinlese
Deutsches Weininstitut

Erster Federweißer bald erhältlich

Am 23. August wurden im rheinhessischen Lörzweiler erste Trauben der früh reifenden Sorte Solaris mit einem ansprechenden Reifegrad von knapp 70° Oechsle für den Federweißer gelesen. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) weiterhin mitteilt, wird auch aus verschiedenen Orten in der Pfalz für diesen Tag vom Lesestart berichtet.

In diesem Jahr liegt die Reifeentwicklung der Trauben gut zwei Wochen hinter dem zehnjährigen Mittel und entspricht eher dem Niveau der 80er Jahre.

Hauptweinlese nicht vor Mitte September

2021 war insgesamt gesehen für die Weinerzeuger bis dato kein einfaches Jahr. Nachdem ein kühles und feuchtes Frühjahr für einen vergleichsweise späten Austrieb sorgte und anschließend in Baden und Württemberg teilweise noch Spätfrostschäden mit sich brachte, wuchsen die Reben im Juni so schnell, dass die Winzerinnen und Winzer Mühe hatten, mit dem Aufbinden nachzukommen. Erfreulicherweise führte die etwas verspätete Rebenblüte aber dennoch zu einem vielversprechenden Fruchtansatz.

So willkommen wie die ausgiebigen Niederschläge dieses Jahres zum Auffüllen der Wasserreserven in den Weinbergsböden waren, so problematisch waren sie für die Gesunderhaltung der Reben. Denn die außergewöhnlich feuchte Witterung brachte einen enormen Infektionsdruck durch den „Falschen Mehltau“ mit sich, der in allen Anbaugebieten auch zu merklichen Schäden führte und Ertragseinbußen zur Folge haben wird. Hier stellt sich die Situation bundesweit gesehen sehr heterogen dar.

Weinberge an der Ahr trotz Flut überwiegend unbeschädigt

An der Ahr zerstörten die enormen Wassermassen neben den Betrieben auch rund zehn Prozent der 563 Hektar großen Rebfläche des Anbaugebiets. Dennoch ist man dort zuversichtlich, von den unbeschädigten Weinbergen – auch dank der Solidarität aus der Weinbranche – einen guten Jahrgang 2021 einbringen zu können.

Bis die Hauptweinlese in den Weinregionen beginnen kann, wird es voraussichtlich noch bis Mitte September und in den Riesling dominierten Regionen bis Ende September dauern. In dieser finalen Reifephase ist die Witterung ganz entscheidend für die Jahrgangsqualität. Sie sollte in erster Linie möglichst trocken sein und idealerweise in einen schönen Altweibersommer übergehen. Dann steht einem qualitativ guten Weinjahrgang 2021 nichts entgegen.

Quelle: Deutsches Weininstitut
Titelbild: ©iStockphoto | alessandroguerriero

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