„Eine herausragende Lernerfahrung“ – Daniel Süle über den MONIN Cup 2024
Junge Talente, außergewöhnliche Kreationen und ein Wettbewerb, der die internationale Barszene inspiriert – das ist der MONIN Cup. Der renommierte Wettbewerb bietet Barkeepern unter 27 Jahren die Möglichkeit, ihre Kreativität, Technik und Innovationskraft unter Beweis zu stellen. Beim Deutschlandfinale 2024, das im MONIN Studio in Düsseldorf stattfand, überzeugte ein Nachwuchstalent die Jury besonders: Daniel Süle von der Gibson Bar in Berlin setzte sich mit seinem Drink „Levitation“ gegen die starke Konkurrenz durch und begeisterte durch Geschmack, Technik und Storytelling gleichermaßen. Mit seinem Sieg sicherte er sich die Teilnahme am Weltfinale in der Villa MONIN in Bourges, wo er sich mit den besten Nachwuchsbarkeepern der Welt messen konnte.
Im Interview spricht Daniel Süle über seine Erfahrungen beim Wettbewerb, die Herausforderungen auf der internationalen Bühne und die Inspiration hinter seinem Gewinner-Drink.
Herzlichen Glückwunsch, Herr Süle, zum Gewinn des deutschen Finales des MONIN Cups 2024! Erzählen Sie uns etwas über Ihren beruflichen Werdegang und Ihre bisherigen Erfahrungen in der Barbranche.
Daniel Süle: Mit 18 Jahren habe ich die höchste Barkeeper-Ausbildung in Österreich abgeschlossen und mein Diplom als Barkeeper erhalten. Nach einigen Stationen in beispielsweise Österreich und Sizilien hatte ich die Möglichkeit, mit dem zweifachen Cocktailweltmeister Mario Hofferer zu arbeiten. Der nächste Meilenstein war die Zusammenarbeit mit Marian Beke, den ich durch Martin Schlamberger und MONIN kennengelernt habe.
![MONIN Cup 2024 Daniel Süle](https://www.about-drinks.com/wp-content/uploads/2024/11/MONIN-Cup-2024-Daniel-Suele.webp)
Daniel Süle entschied das deutsche Finale für sich.
Martin und MONIN halfen mir, nach London zu reisen, um von Marian Beke persönlich zu lernen. Ich hatte die Ehre, sein letzter „Student“ zu sein. Sein Konzept und seine Ideen überzeugten mich so sehr, dass ich nach Berlin zog, um in seiner Bellboy Bar zu arbeiten. Vor kurzem hat Marian die Gibson Bar in Berlin eröffnet, wo ich jetzt als Senior Bartender arbeite.
Sie arbeiten in der Gibson Bar in Berlin. Was zeichnet diese Bar aus, und welche Philosophie verfolgen Sie dort in Bezug auf Cocktails und Gästebetreuung?
Daniel Süle: Unsere Bar zeichnet sich durch eine einzigartige Präsentation und die Liebe zum Detail aus, die viele von Marian kennen. Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Drinks nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich komplex und ausgewogen sind. Jeder Gast bekommt zu Beginn einen so genannten „Palate Cleaner“ und ein Glas Wasser – aber kein normales Wasser, sondern etwas Besonderes.
Der MONIN Cup 2024 stand unter dem Motto “Low is More”. Wie sind Sie an die Entwicklung Ihres Siegerdrinks “Levitation” herangegangen, und was hat Sie inspiriert?
Daniel Süle: MONIN hat mich inspiriert. Vor einiger Zeit hatte ich die außergewöhnliche Ehre, den Hauptsitz von MONIN in Bourges, Frankreich, zu besuchen. Dieses Erlebnis hat mich tief beeindruckt und mich wie auf “Wolke sieben” schweben lassen. Genau dieses Gefühl des Schwebens, diese Mischung aus französischer Leichtigkeit und Genuss, wollte ich in meinem Drink einfangen. So entstand die Idee für meinen schwebenden Drink: ein Erlebnis, das nicht nur schmeckt, sondern auch inspiriert.
Die Teilnehmer des MONIN Cups 2024 mit der Jury.
Ihr Drink kombiniert V.S. Cognac 0% mit veganer Butter, Kardamom, Le Fruit de MONIN Williams Pear, Le Concentré de MONIN Ginger und Paragon Timur Berry. Könnten Sie uns mehr über die Auswahl dieser Zutaten und deren Zusammenspiel in Ihrem Cocktail erzählen?
Daniel Süle: Meine Zutaten sollen Frankreich widerspiegeln. Williamsbirne, Cognac und Butter verkörpern klassische französische Aromen, während Kardamom und Ingwer subtil die Vielfalt und Raffinesse der französischen Küche widerspiegeln. Diese Komponenten verschmelzen harmonisch zu einem komplexen, wohlschmeckenden Getränk – das dabei gleichzeitig leicht und schwebend ist, ganz ohne Alkohol.
Was bedeutet der Sieg beim deutschen Finale des MONIN Cups für Sie persönlich und Ihre Karriere als Bartender?
Daniel Süle: Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Mein erster Wettkampf war vor vielen Jahren auch der MONIN Cup und seither arbeite ich mit Begeisterung mit den MONIN Produkten. Die gleichbleibend hohe Qualität überzeugt weltweit. Umso stolzer bin ich, eine Marke, die mir so am Herzen liegt, am Weltfinal vertreten zu dürfen.
Die Jury und das Orga-Team des MONIN Cups 2024.
Wie haben Sie sich auf das internationale Finale in der Villa MONIN in Bourges, Frankreich vorbereitet?
Daniel Süle: Ich hatte die wertvolle Gelegenheit, mit den Juroren des nationalen Finales zu üben. Zusätzlich trainierte ich weiterhin intensiv an der Bar und habe unermüdlich an meiner Präsentation gefeilt, um sie bis ins Detail zu perfektionieren. Besonders dankbar bin ich für die großartige Unterstützung von Jessi, der Brand Ambassadorin von MONIN, die mir mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung zur Seite stand.
Welche Trends und Entwicklungen sehen Sie derzeit in der Barszene, insbesondere im Bereich der No-/Low-Alkohol-Getränke?
Daniel Süle: Die steigende Nachfrage nach alkoholfreien Drinks ist eine spannende Entwicklung, die ich mit großem Interesse verfolge. Leider investieren viele Bars noch zu wenig in die kreative Ausarbeitung solcher Getränke, obwohl das Potenzial enorm ist. Umso erfreulicher ist es, dass immer mehr hochwertige alkoholfreie Spirituosen auf den Markt kommen. Diese Bereicherung eröffnet der Branche neue Möglichkeiten und inspiriert zu innovativen Getränkekreationen.
Wie integrieren Sie die Erfahrungen und Erkenntnisse aus Wettbewerben wie dem MONIN Cup in Ihre tägliche Arbeit hinter der Bar?
Daniel Süle: Der MONIN Cup 2024 war für mich eine herausragende Lernerfahrung. Die wertvollen Tipps der Juroren haben mir nicht nur gezeigt, worauf ich bei zukünftigen Wettbewerben achten sollte, sondern auch, wie ich meine Arbeit in der Bar weiter verbessern kann. Darüber hinaus hat mir der Wettbewerb die Marke MONIN auf eine ganz neue Weise nähergebracht. Ich durfte entdecken, welche großartigen Projekte MONIN initiiert – oft im Verborgenen – und wie vielfältig die Möglichkeiten sind, mit diesen Produkten zu arbeiten.
Welche Ratschläge würden Sie jungen Bartendern geben, die an Wettbewerben teilnehmen möchten oder eine Karriere in der Barbranche anstreben?
Daniel Süle: Ich empfehle jungen Bartendern, so oft wie möglich an Wettbewerben, Präsentationen und Guest Shifts teilzunehmen. Diese Gelegenheiten bieten nicht nur unschätzbare Erfahrungen, sondern eröffnen auch die Chance, neue Kontakte zu knüpfen – ein wesentlicher Aspekt in unserer Branche.
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+++ Wir bedanken uns bei Daniel Süle für das offene und sehr interessante Interview! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++