Ein Schwarzwaldbier, das läuft und läuft und läuft – Privatbrauerei Waldhaus wächst weiter
Dieter Schmid kann seine Freude kaum verbergen: „Wenn wir jetzt auch noch die Landeshauptstadt Stuttgart von uns überzeugen können, sind wir in Baden-Württemberg hervorragend aufgestellt.“ Mit einem Augenzwinkern zum großen Nachbarn fügt er weiter hinzu: „Erstaunlich ist, dass wir sogar im Umfeld des Baden-Württembergischen Landtags immer mehr Waldhaus-Fans haben!“
Für den Geschäftsführer der Privatbrauerei Waldhaus geht damit das Märchen um die Schwarzwälder Traditionsmarke weiter. Während deutschlandweit der Biermarkt stagniert, haben die Bierbrauer aus Waldhaus weitere Marktanteile dazu gewonnen, und das, obwohl die großen Brauereien einen ruinösen Preiskampf miteinander führen. Der Absatz, der 2015/2016 bei knapp 85.000 Hektoliter lag, stieg zum Ende des Geschäftsjahres 2016/2017 um rund 10% auf 93.000 Hektoliter. Das bedeutet für die 45 Mitarbeiter und drei Lehrlinge der Privatbrauerei inzwischen den 11. Ausstoßrekord in Folge. Gleichzeitig zum Absatz erhöhte sich der Umsatz des Unternehmens aus dem Südschwarzwald um 11,8% auf 11,4 Mio. Euro.
Wachstumstreiber in der 15 Produkte umfassenden Angebotspalette von Waldhaus ist nach wie vor das Diplom Pils. „Einen Ladenhüter haben wir einfach nicht im Programm“, stellt Vertriebschef Jürgen Eichelmann klar, denn auch alle anderen Produkte wachsen annähernd linear zum Gesamtergebnis. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass im kommenden Jahr mit der 100.000 Hektoliter-Marke eine noch vor wenigen Jahren unvorstellbare Grenze geknackt werden soll.
Damit das möglich wird, gleichzeitig jedoch die nachgewiesene, hohe Qualität erhalten bleibt, investiert die Eigentümer-Familie Schmid Jahr für Jahr konsequent in Modernisierung und Erweiterung der Privatbrauerei. So wurde im vergangenen Jahr über 2,9 Millionen Euro in das Unternehmen investiert. Neben dem Einbau von weiteren Gärtanks oder der Erweiterung um einen Schnelldampferzeuger wurde auch eine Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen, die in erster Linie der Eigenstromversorgung dient. „Unser Sudhaus schafft eine Kapazität von rund 130.000 Hektoliter. Wenn unsere Entwicklung so rasant weitergeht, müssen wir auch hier mittelfristig über weitere Großinvestitionen nachdenken“, gibt sich Geschäftsführer Schmid nachdenklich.
Veränderungen stehen jedoch nicht nur im Bereich der Infrastruktur an. Brauereichef Schmid kündigt auch eine Weiterentwicklung der Marketingstrategie an: „Mit Ralf Zacherl haben wir die letzten Jahre unglaublich erfolgreich zusammengearbeitet. Er ist für uns alle viel mehr als ein Werbegesicht. Es ist aber an der Zeit, dass wir in unserer Werbung künftig noch klarer kommunizieren, wer wir sind und für was wir stehen!“
Dass bei aller Entwicklung die Qualität für Waldhaus oberste Priorität hat, davon künden allein im zu Ende gegangenen Jahr 36 verschiedene Gold-Medaillen und erste Preise für die Waldhaus Bierspezialitäten. „Wenn unser Diplom Pils im 18. Jahr in Folge die Gold-Medaille der DLG holt, ist das weltweit einzigartig“, so Dieter Schmid. Auch im internationalen Vergleich brauchen sich die Schwarzwälder nach wie vor nicht zu verstecken. Beim World Beer Award (WBA) in London wurde das „Ohne Filter Dunkel“ 2017 zu „Germanys Best Dark Lager“ und die noch neue Craft Beer Edition „Hopfensturm“ zu „Germanys Best Pale Ale“ gekürt. „Alle unsere Bierspezialitäten werden trotz Wachstum noch immer kompromisslos mit Leidenschaft und viel Herzblut hergestellt. Wachstum ist nicht unser vorrangiges Ziel, sondern das Ergebnis unserer konsequenten Qualitätsphilosophie“, bemerkt Bernhard Vötter, 1. Braumeister von Waldhaus, und fügt mit einem Lächeln hinzu: „Da wir aber die verrückten „Bierfektionisten“ aus dem Schwarzwald sind, streben wir natürlich auch weitere Weltmeistertitel an“.
Bildzeile: Die Bierfektionisten aus Waldhaus: Brauereichef Dieter Schmid (oben) mit seinen „Spielführern“.
Quelle/Bildquelle: Privatbrauerei Waldhaus Joh. Schmid GmbH | waldhaus-bier.com