Deutschland ist Weltmeister beim Konsum von Schaumweinen
Deutsche Verbraucher trinken demnächst wieder mehr Wein. Bis 2016 wird ein Anstieg des Verbrauchs um 3,5 Prozent erwartet. Vor allem das Interesse an Schaumweinen ist ungebrochen. Hier ist Deutschland Nummer 1 beim Konsum weltweit. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie Vinexpo/ iwsr „Trends und Perspektiven des weltweiten Wein- und Spirituosenmarktes bis 2016“.
Durchgeführt wurde die Untersuchung zum elften Mal in Folge vom britischen Marktforschungsinstitut The iwsr (International Wine and Spirit Research) im Auftrag der internationalen Wein- und Spirituosenfachmesse Vinexpo in Bordeaux. Die Ergebnisse präsentierte Vinexpo-Geschäftsführer Robert Beynat am 19. März in Frankfurt/Main im Rahmen einer Pressekonferenz. Hier die wichtigsten Fakten für den deutschen Markt im Überblick:
1. Der Weinkonsum in Deutschland steigt künftig wieder an
Zwischen 2007 und 2011 ging der Weinverbrauch um 2,73 Prozent zurück, d.h. es wurden 7,84 Millionen Kisten à 9 Liter weniger getrunken. Beim Weißwein ging der Verbrauch um 6,43 Prozent zurück, beim Rotwein etwas weniger stark um circa 3 Prozent. Der Anteil der Weißweine macht heute circa 43 Prozent des deutschen Weinmarktes aus. Bis 2016 wird wieder ein Nachfrageplus von circa 3,5 Prozent erwartet. Das ist mit einem Zuwachs von 10 Millionen Kisten in den fünf Jahren ab 2012 eine der stärksten prognostizierten Konsumsteigerungen weltweit. Heute trinken die Deutschen jährlich 37,6 Liter Wein pro Einwohner (ab 16 Jahre). Auch beim Pro-Kopf-Verbrauch rechnen die Experten mit einem Anstieg bis 2016.
2. Die deutschen Weintrinker lieben Schaumweine und entdecken verstärkt Rosé-Weine für sich
Deutschland ist das Land mit dem höchsten Konsum von Schaumweinen. Hier stieg der Verbrauch zwischen 2007 und 2011 um 5,2 Prozent. Bis 2016 rechnen die Experten mit einem weiteren Anstieg um circa 3 Prozent. Verstärkt hat sich auch das Interesse an Rosé-Weinen um 2,19 Prozent von 2007 bis 2011. Mit dem erwarteten Anstieg um über 3 Prozent bis 2016 behauptet sich Deutschland als Nr. 3 beim Rosé-Verbrauch hinter Frankreich und den Vereinigten Staaten.
3. Deutschland ist wieder der größte Importeur von Weinen weltweit
Seit 2010 ist Deutschland wieder Nr. 1 beim Weinimport was das Volumen angeht. In den Jahren 2007 bis 2009 hatte Großbritannien kurzfristig diese führende Rolle inne. Im Jahr 2011 importierte Deutschland 147,9 Kisten Still- und Schaumweine. Betrachtet man die Umsätze beim Weinimport, dann steht Deutschland an dritter Stelle im weltweiten Vergleich hinter Großbritannien und den USA. Knapp 53 Prozent des in Deutschland getrunkenen Weins ist importiert. Der Umsatz beim importierten Wein macht aber nur 46,43 Prozent des Gesamtumsatzes im deutschen Weinhandel aus. Dieser Trend setzt sich fort: Auch zwischen 2011 und 2016 wird der stärkste Anstieg bei den importierten Flaschen von unter 5 US-Dollar (ca. 3,59 Euro) erwartet. In dem Segment rechnet man mit einem Plus von über 17 Prozent.
4. Rückläufige Weinexporte/Konzentration auf den heimischen Markt
Zwischen 2007 und 2011 gingen die deutschen Weinexporte um 14,53 Prozent zurück, was das Volumen angeht und um 5,13 Prozent, was den Umsatz betrifft. Damit steht Deutschland jetzt auf Platz 10 der größten Weinexporteure. Besonders stark war der Rückgang der Exporte nach Großbritannien (fast minus 60 Prozent) und in die Niederlande (minus 7,22 Prozent). Dagegen steht ein explosionsartiger Anstieg der Exporte nach Russland um 66 Prozent.
5. Verbrauch von Spirituosen weiter rückläufig
Der Verbrauch bei den Spirituosen ging um 1,8 Millionen 9 Liter-Kisten zurück. Das bedeutet ein Minus von 3,52 Prozent zwischen 2007 und 2011. Nur beim Wodka (plus 22,54 Prozent), Rum und Bourbon gab es im Untersuchungszeitrum eine positive Entwicklung. Bei allen anderen Spirituosen war die Nachfrage rückläufig. Bis 2016 wird sich der Markt wieder stabilisieren mit einem leichten Plus von circa 0,5 Prozent.
Quelle: Sopexa S.A., Deutschland