Design-Relaunch und neue Sonderedition „Cravo do Sul“: Geschäftsführer Fritz Grünefeld über GIN SUL
„Saudades“ – ein portugiesisches Wort, das eigentlich nicht übersetzt werden kann. Wenn man so will, beschreibt es eine Mischung aus Sehnsucht, Wehmut, einer Art Weltschmerz und nostalgischer Melancholie. „Saudades“ ist dennoch genau das, was die Altonaer Spirituosen Manufaktur mit ihrem GIN SUL vermittelt. Entstanden aus der Liebe zu Portugal und destilliert in Hamburg, setzt der Gin seine portugiesischen Wurzeln mit dem Design-Relaunch jetzt noch stärker in den Fokus – mit „Azulejos“, den berühmten portugiesischen Kacheln, und dem Zitronenbaum auf der Flasche. Auch bei der neuesten Sonderedition „Cravo do Sul“, die am 25. April erscheint, dreht sich alles um Portugal und die Nelkenrevolution im Jahr 1974.
Über die Bedeutung von Portugal für GIN SUL, den Design-Relaunch, die bisherigen Sondereditionen und die neueste Edition „Cravo do Sul“ haben wir mit Fritz Grünefeld, seit April 2022 Geschäftsführer der Altonaer Spirituosen Manufaktur GmbH (ASM), im Interview gesprochen.
GIN SUL gibt es seit 2014. Kannst Du uns in Kürze die wichtigsten Dinge zur Marke, den Produkte und Meilensteinen, die Ihr erreicht habt, nennen?
Fritz Grünefeld: Ganz entscheidend für uns, damals sowie heute, war die Liebe des Gründers zu Portugal. Die Idee zur Marke wurde dort geboren und der ursprüngliche Plan war der Aufbau einer Destillerie in Portugal, was leider an Behördenauflagen gescheitert ist. Portugal ist unsere spirituelle Heimat und der Kern unserer DNA.
Die Erfolgsformel der ersten Jahre kommt am besten in unserem alten Claim zum Ausdruck „Der Duft des Südens destilliert im Norden“. Die portugiesischen Wurzeln, verbunden mit der Hamburger Wahlheimat in einer außergewöhnlichen Ausstattung, haben die Marke schnell zu einem „Local Hero“ gemacht.
Der zweite wichtige Meilenstein war sicherlich die Übernahme durch die Mast-Jägermeister SE, die Ende 2021 abgeschlossen wurde. Die Verbindung ist für uns ideal, wir haben einen starken internationalen Partner, der unsere Eigenständigkeit vollkommen respektiert und als Familienunternehmen sehr langfristig denkt. Wir haben die volle Unterstützung unserer Mutter, um die Marke national und international weiter aufzubauen. Der Ausbau unseres Sortimentes mit Laranjal im letzten Jahr und der erfolgreiche Distributionsausbau im Deutschland und wichtigen internationalen Märkten ist nur der Anfang.
Alles neu macht der April – zumindest bei Euch. Es gab einen Design-Relaunch Eurer Flasche. Warum habt Ihr Euch dazu entschieden?
Fritz Grünefeld: Wir wollen unsere portugiesischen Wurzeln noch stärker in den Fokus setzen. Die Marke ist eng mit der Kultur und den Menschen Portugals verbunden. Unser Design war von Anfang an eine Hommage an das Land und die neue Ausstattung ist eine weitere Liebeserklärung an das Land an der Atlantikküste.
Wir glauben, dass die neue Flasche den hohen Qualitätsanspruch und das einzigartige Lebensgefühl der Marke noch besser zum Ausdruck bringt und uns hilft neue Liebhaber in Deutschland und darüber hinaus zu gewinnen.
Was hat sich verändert, wie sieht die Flasche nun aus und was spiegelt sie wider?
Fritz Grünefeld: Unsere Flasche soll die Geschichte der Marke erzählen und für uns ist Gin Sul wie ein Spaziergang an der Küste der Algarve. Besondere Bedeutung haben hier die „Azulejos“, die berühmten portugiesischen Kacheln, die auch auf der neuen Flasche ein bestimmendes Element sind und auch dekorative Akzente setzen. Wir haben auch ein neue Markenikone, unseren Zitronenbaum, der neben dem Portugalbezug auch unseren Anspruch an natürliche und hochwertige Zutaten widerspiegelt, und natürlich sind Zitronen, neben Wacholder, das geschmacksgebene Element in unserer Rezeptur.
Wir stellen unsere Ursprünge in der Algarve stärker heraus und natürlich ist weiterhin „Saudade“, das unbeschreibliche portugiesische Sehnsuchtsgefühl, ein wichtiger Bestandteil. Unsere Hamburger Fans werden sicher das Typschiff vom alten Design vermissen, aber wir sind uns sicher, dass sie sich bald an die neue Ausstattung gewöhnen werden.
Ihr begeistert mit Euren Sonderedition regelmäßig Fans, Gin-Liebhaber und -Sammler. Wie sind die Sondereditionen entstanden, welche gab es bisher und was war das Besondere an ihnen?
Fritz Grünefeld: Die Sondereditionen gibt es seit Gründung der Marke im Jahr 2014. Begonnen hat alles mit „Ruby do Sul“, ein im Portweinfass gelagerter Gin. Inzwischen habe wir neun weitere Ausgaben, alle in limitierter Auflage (in der Regel 5.000 Stück) und handnumeriert. Jede Sonderedition wird es nur einmal geben und dadurch sind sie für alle Sammler und Genießer natürlich von hohem Wert.
Für uns sind die Sonderedition eine Möglichkeit, unsere Handwerkskunst und Liebe zu dem Produkt zur Show zu stellen. Die Rezepturen sind sehr komplex und aufwendig zu produzieren. Alle Zutaten sind handverlesen und werden in vielen Schritten in reiner Handarbeit zum fertigen Produkt veredelt. Alle müssen mit anpacken, wenn Hunderte Kilos von Banane, Orangen, Mandarinen und andere exotische Zutaten geschält werden. Ein Aufwand, der sich nur für einen besonderen Gin lohnt. Auch die Ausstattungen der Sondereditionen werden ebenso aufwendig gestaltet. Das Design stammt von einem lokalen Tattookünstler und wie der Inhalt wird fast alles in Handarbeit hergestellt. Die Verschlüsse beziehen wir von einer kleinen Manufaktur direkt aus Portugal.
Die letzte Ausgabe war mein persönlicher Liebling, „Onda do Sul“, die Welle des Südens, eine Hommage an die Menschen an der Algarveküste. Ein Navy-Strength Gin mit 57% Alc.Vol., mit einem unnachahmlichen Aroma von Kiefern. Du schließt die Augen und sitzt in einem Kieferwäldchen an der Steilküste Portugals.
Die Sondereditionen sind immer in kürzester Zeit ausverkauft, werden gesammelt und werden teilweise im Resell zu höheren Preisen angeboten. Wie nehmt Ihr den Hype um die Editionen wahr?
Fritz Grünefeld: Natürlich macht es uns im ersten Moment Stolz, dass teilweise sehr hohe Preise erzielt werden, aber es ist eher ein Nebeneffekt. Wir machen die Sonderedition für alte und neue Fans unserer Marke. Ein tolles Gefühl ist es, wenn Hunderte von Fans am Verkaufsstart um 9:00 Uhr morgens vor dem Shop Schlange stehen. Der erste Verkaufstag macht viel Spaß und ist für uns die wahre Bestätigung der Leistung.
Am 25. April kommt die neue Sonderedition Cravo do Sul auf den Markt – limitiert auf 1.974 Flaschen. Was ist die Story hinter dem Namen, dem Datum und der Flaschenanzahl?
Fritz Grünefeld: Mit „Cravo do Sul“ (Nelke des Südens) feiern wir den 50. Jahrestag der Nelkenrevolution 1974 in Portugal. Die friedliche Revolution, die zur Absetzung der Diktatur und Einführung der Demokratie führte, wird Nelkenrevolution genannt, da die Bevölkerung den beteiligten Soldaten Nelken in die Gewehrläufe steckten als Ausdruck ihrer friedlichen Absichten. Wir wollen mit dieser Ausgabe auch Stellung beziehen in Zeiten des Wandels.
1.974 Flaschen erklärt sich von selbst, der Verkaufsstart am 25. April ist der Jahrestag der Nelkenrevolution. Darüber hinaus hat „Cravo do Sul“ einen Alkoholgehalt von 50% und unser UVP ist mit 50,00 €, niedriger als sonst, aber für uns ist die Sache mindestens genauso wichtig wie der Gin.
Die Nelke spiegelt sich auch in der Rezeptur wider. Wie schmeckt der Gin?
Fritz Grünefeld: Eine bestimmende Zutat in der Rezeptur ist Gewürznelke, die zusammen mit Zimtblüten ein feines, würzig-florales Aroma erzeugen und sehr gut mit Wacholder harmonieren. In der richtigen Dosierung erzeugen Gewürznelken ein wunderbar komplexes Aroma.
Der Distilled Dry Gin passt perfekt zu einem trockenen Tonic und einer demokratischen Gesinnung. Auch sehr empfehlenswert in einem trockenen Martini.
„Die Verpackung ist fast zu schön, um nur eine Verpackung zu sein“, habt Ihr im Vorgespräch verraten. Wie sieht sie aus und woher stammt das Design?
Fritz Grünefeld: Natürlich dreht sich alles um den Jahrestag und wir wollen „Cravo do Sul“ nutzen, um die Bedeutung der Nelkenrevolution zu kommunizieren. Wir glauben, das Thema ist aktueller denn je. Der Krug ist eher minimalistisch gestaltet, aber damit auch sehr eindrucksvoll. Jede Flasche ist in einem Zeitungsblatt eingewickelt, deren Inhalte an Originalausgaben des Revolutionstages angelehnt sind.
Wir wollten nicht nur einen außergewöhnlichen Gin machen, sondern auch der Bedeutung des Anlasses gerecht werden. Herausgekommen ist eine sehr schöne, emotionale Verpackung, die gerade wegen ihres Bezuges noch eindringender ist.
Über welche Distributionswege wird „Cravo do Sul“ vermarktet? Wie teuer ist die Sonderedition und was ist zu beachten?
Fritz Grünefeld: Die Auflage ist mit 1.974 Flaschen kleiner als sonst und wir werden sie deshalb exklusiv in unserem Destillerie Shop in Altona und über unseren Onlineshop vertreiben. Am 25. April um 09:00 Uhr geht es los und jede Flasche kostet 50,00 Euro (zzgl. Versand im Onlineshop).
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+++ Wir bedanken uns bei Fritz Grünefeld für das offene und sehr interessante Interview! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++