Dein Tee, Dein Ritual – Die Gründer von Wayu im Interview
Wayu- inspiriert von den Inkas und peruanischen Kräuterschamanen, die seit Jahrhunderten Körper und Geist mit Teemischungen in Einklang gebracht haben. Pacha Amaru, ein Schamane aus Peru, hat dem Team von Wayu Zugang zu seinen uralten Teerezepten gegeben. So können sie die Tradition und die Wärme Lateinamerikas weitertragen.
Im Interview sprach about-drinks mit Gonzalo Agusti Cordano und Camilla Rummler, den Gründern von Wayu, über Teezeremonien, die Zusammenstellung ihrer Tees und soziale Projekte in Peru, die sie unterstützen.
Wie entstand die Idee zu Wayu?
Gonzalo Agusti Cordano: Meine Eltern kommen beide aus Peru, daher überhaupt die starke Verbindung zu Lateinamerika. Die Idee zu Wayu entstand, als ich vor einigen Jahren Felder im Norden Perus erbte. Camilla und ich begannen sofort Pläne zu schmieden, darüber was man auf diesen Feldern anbauen könnte, um es nach Deutschland zu bringen. Als wir dann endlich dort waren lernten wir die peruanische Teetradition Emoliente kennen und sprachen mit Schamanen über ihr Wissen und ihre Rezepte. Da war uns klar, dass wir diese Geschichten weitererzählen wollen.
In Lateinamerika gibt es eine Teezeremonie – wie genau läuft sie ab?
Gonzalo Agusti Cordano: Tatsächlich läuft das sehr unterschiedlich ab. In abgelegenen Regionen sind die Schamanen traditionell gekleidet und haben ihre Zutaten in einer zeremoniellen Hütte gelagert. Sie entzünden Räucherstäbchen oder Palo Santo und stellen gezielte Fragen zum Befinden. Der Emoliente wird zubereitet und aus hölzernen Bechern getrunken. Viele Menschen in Lateinamerika sind mit der Tradition und Naturheilkunde aufgewachsen. Wenn sie zu einem Schamanen gehen, können sie ihm recht genau sagen, was für einen Emoliente Tee sie haben möchten. Das führt dazu, dass beispielsweise in den Großstädten der Schamane seine Zutaten in einem kleinen Wagen mit sich führt und am Straßenrand Emoliente in Einmalbechern serviert. Da wird die Tradition modern interpretiert.
Von Anfang an haben Sie bei Ihrer Brandkommunikation auf Storytelling gesetzt – warum war Ihnen das wichtig?
Camilla Rummler: Lateinamerika ist eine andere Welt. Am besten transportieren kann man die dortige Naturverbundenheit und vor allem die Lebensfreude durch Erzählungen. Es soll dadurch auch aufgeklärt werden warum welche Zutaten gesund für den Körper sind und wie die Inkas schon früher diese Zutaten für bestimmte Zwecke genutzt haben. Außerdem ist Storytelling für jedes Unternehmen so gut wie unverzichtbar. Eine Story, in der sich viele selbst wiederfinden oder über die man dazulernen kann, verbindet Menschen. Über unsere Story möchten wir einen Zugang zu der Welt der Inkas und lateinamerikanischen Kulturen ermöglichen. Wir möchten dazu anregen, sich wieder mehr mit sich selbst und der Natur zu beschäftigen – sich ein Ritual für Körper und Geist zu schaffen.
Worauf achten Sie bei der Zusammenstellung und den Zutaten Ihrer Tees?
Gonzalo Agusti Cordano: Für uns war es besonders wichtig, so viel von der Tradition beizubehalten wie möglich. Das bedeutet exotische Geschmäcker durch Benutzung heimischer Kräuter und Früchte und den Aspekt der Naturheilkunde geprägt durch das Wissen der Schamanen. Wir haben uns daher an Rezepten eines Schamanen versucht und selbst mit den Kombinationen experimentiert. Denn der peruanische Geschmack entspricht manchmal nicht ganz dem der Deutschen. Anschließend haben wir zusammen mit einem Partner, der große Expertise im Bereich der Tee-Erstellung besitzt, unsere Rezepte finalisiert.
Entspannung, Energie, Stärkung des Immunsystems – wie wirken sich die unterschiedlichen Teemischungen auf den Körper aus?
Camilla Rummler: Unser Samay Wellness Tee beinhaltet unter anderem Boldoblätter und Luzernekraut. Boldo und seine ätherischen Öle wurden bereits von den Inkas als Medizin und zur Entspannung benutzt, da es wohltuend auf Magen und Darm wirkt. Der Duft der Boldoblätter vermittelt zudem ein Wellness-Gefühl. Nach einem langen Arbeitstag wirkt der Samay Tee beruhigend für die Sinne. Der Wayra Energie Tee ist vor allem durch Guarana und Mate ein wahrer Energielieferant und fördert nachhaltig die Konzentration. Guarana hat beispielsweise einen sechsmal höheren Koffeingehalt als Kaffee und wirkt dementsprechend sehr stimulierend. Mate wirkt ebenfalls belebend und verbunden mit den Ingwer-Stücken wird der Kreislauf angeregt. Außerdem ist dieser Tee eine Stärkung für dasImmunsystem durch enthaltenes Vitamin C. Wer also seinem Körper täglich einen kleinen Boost geben möchte oder besonderen Fokus braucht, kann hier zu Wayra greifen.
In unserem Kori Superfood Tee steckt eine ganze Menge: Physalis, Gojibeeren, Holunderblüten und die peruanische Lucuma sorgen für einen hohen Gehalt an Antioxidantien, B-Vitaminen, C-Vitaminen und Beta-Carotin. Er macht so seinem Namen „Superfood Tee“ alle Ehre. Mit den B-Vitaminen, die gute Laune machen können und den Antioxidantien, die unsere Zellen schützen, kann unser Kori Tee auch einen Anti-Aging-Effekt haben. In erster Linie macht er aber wirklich glücklich, dadurch, dass er so leicht und frisch schmeckt. Auch super kalt, wenn es draußen warm ist.
Sie unterstützen mit Wayu auch soziale Projekte in Peru – wie genau tun Sie mit Ihrem Tee Gutes?
Gonzalo Agusti Cordano: Wir arbeiten mit der lokalen Hilfsorganisation Grupo Peruanitos, der peruanischen Inklusionsorganisation Centro Ann Sullivan Peru und einer Bauernkooperative im Norden Perus zusammen. Dies ist uns – und besonders mir – wichtig, da meine Mutter sich in diesen Bereichen schon damals, wo sie in meinem Alter war, viel eingesetzt hat. Zurzeit unterstützen wir privat wo wir können und möchten Geld aus Sonder-Aktionen von Wayu für Schulutensilien für Kinder, Mahlzeiten oder dem Zugang zu einer Bewässerungsanlage spenden. Langfristig wollen wir, dass jedes verkaufte Produkt eine Spende bedeutet.
Sie haben 2019 für Wayu das Gründerstipendium erhalten – was hat sich seitdem für Sie und Ihr Start-up verändert?
Camilla Rummler: Alles. So fühlt es sich zumindest an. Wenn wir so auf unsere Bewerbung zurückblicken, hatten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht einen einzigen Tee produziert. Wir waren gerade einmal dabei, geeignete Partner zu finden und Rezepte zu entwickeln. Durch das Stipendium konnten wir uns viel freier auf die Weiterentwicklung unserer Idee konzentrieren. Auch wenn wir mittlerweile unseren Onlineshop gelauncht haben und einige Schritte weiter sind, sind wir durch die aktuelle Situation auch deutlich eingeschränkter. Deswegen sind wir umso dankbarer weiterhin so einen Support zu erhalten.
Wie sehen die Zukunftspläne für Wayu aus?
Gonzalo Agusti Cordano: In Zukunft möchten wir die Nachempfindbarkeit der Tradition des Emoliente in unserem Shop optimieren und neue Produkte entwickeln. Wir möchten Tee ein neues Image verpassen und dafür sorgen, dass mehr Menschen Tee für sich entdecken. Für uns ist Tee so viel mehr als ein Getränk, welches „mal eben schnell“ im Beutel zubereitet wird.
Camilla Rummler: Mit unserem Storytelling über das Wissen peruanischer Schamanen und über einzelne Zutaten, streben wir an zu zeigen, was Tee alles kann.
Wayu | wayu-tales.com/ | facebook.com/wayu.tales/ | instagram.com/wayu.tales/
+++ Wir bedanken uns bei Gonzalo Agusti Cordano und Camilla Rummler für das offene und sehr interessante Interview und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt! +++