ClubMeeting Summit 2012
Vom 24.-26. April 2012 fand in Hamburg das ClubMeeting Summit 2012 statt. Die 2001 gestartete Reihe versteht sich als Branchentreff und »Plattform« für alle nationalen und internationalen aktiven Club- und Szene-Betreiber, Event- und Kulturveranstalter sowie für die Kreativen aus dem Musik- und Kulturbereich. Hauptteil des ClubMeeting Summit 2012 waren Vorträge zu teils branchenspezifischen Themen, aber auch Beiträge, die die generellen Aspekte der Nightlife-Ökonomie beleuchten und nicht nur für Brancheninsider informativ waren. Ein weiterer wichtiger Faktor des ClubMeeting Summit ist der Austausch unter den Teilnehmern und die ClubTour.
Nach dem Come-Togehter führte die ClubTour diesmal durch den Stadtteil St. Pauli und spiegelte dessen Entwicklung in den letzten Jahren wider. Die Betreiber vom Übel & Gefährlich über das Indra bis hin zur Hasenschaukel gaben Einblicke in die heutige Situation der Clubs und präsentierten den Teilnehmern ihre Locations. Am Mittwoch startete dann nach einem gemeinsamen Frühstück das Summit:
Dass die Thematik Nachhaltigkeit – nicht zuletzt auf Grund steigender Energie-kosten – auch in weitem Feld der Gastronomie angekommen ist, wurde durch den Vortrag von Robin Tonn deutlich. Er erörterte in seinem Vortrag Einsparmöglichkeiten und aktuelle technische Entwicklungen insbesondere im Bereich Innenbeleuchtung. Energie sparende Elemente müssen sich heute nicht mehr hinter den traditionellen Elementen verstecken. Interessant im Kontext einer Branche, dessen Betriebe sich zu einem guten Teil über ihre »Location« und dessen Inszenierung – in der Licht nicht selten eine wichtige Rolle spielt – definieren und auf dem Markt ausdifferenzieren.
Dierk Beyer vom Verband der Münchner Kulturveranstalter wies in seinem Beitrag auf die Kostensteigerung hin, mit denen sich die Betriebe im Zuge der GEMA-Tarifänderung 2013 konfrontiert sehen. Er widersprach den offiziellen Verlautbarungen der GEMA – die insbesondere kleine Betriebe mit moderaten Eintrittspreisen durch die Reform entlastet sehen – und belegte dies durch Beispielrechnungen für Betriebe verschiedener Größe, die Musik »aus der Dose« abspielen. Die Teilnehmer des ClubMeeting Summit waren sich einig, dass dieses Thema nicht mit dem Meeting beendet ist, sondern Aktivitäten mit den heute schon re-gional vorhandenen Verbänden und losen Zusammenschlüssen gebündelt werden müssen.
Für alle hat der Verband der Münchner Kulturveranstalter ein Online-Tool (www.verband-der-muenchner-kulturveranstalter.de/gemacalc/) zur individuellen Berechnung des GEMA-Tarifs entwickelt. Der Beitrag des Verbands der Münchner Kulturveranstalter gab einen interessanten Einblick in die betriebswirtschaftlichen Grundlagen von Diskotheken, Clubs und Veranstalter, die auch im Zusammenhang mit dem Themenkomplex »Kultur vs. Kommerz« und der Fragestellung, wie erwerbswirtschaftlich geführte Betriebe planerisch bewertet werden sollten, von Interesse sind. Konkrete Zahlen und Prognosen präsentierte Professor Dr. Ulrich Reinhardt von der BAT Stiftung für Zukunftsfragen. In seinem kurzweiligen Vortrag »Wer tanzt demnächst im Club?« skizzierte er auf Basis amtlicher und eigens erhobener statistischer Daten aktuelle Entwicklungstendenzen im Ausgehverhalten sowie die Konsequenzen des demographischen Wandels auf das Freizeitverhalten der Deutschen.
Ingo Wessel erläuterte Aspekte seiner Arbeit als »Hospitality Developer« an der Schnittstelle zwischen Gastronomie und öffentlichen Kulturinstitutionen. In seinem auch für Planer, Architekten und Projektentwickler interessanten Vortrag ging er auf die Funktionen gastronomischer Angebote in Kultur-Immobilien ein und visualisierte dies an Hand einiger Praxisbeispiele. Unter dem Titel Urbanität vs. Urbanität schilderte Hubertus Brand, Gründungsmitglied der Initiative Ausgehen in Dortmund und ehemaliger Zwischennutzer des Thier-Geländes, wie sich die Kommunikationskultur zwischen kommunaler Verwaltung und den Betrieben in den vergangenen Jahren in Dortmund entwickelt hat und welcher Mehrwert daraus für beide Seiten generiert werden konnte und endete schließlich mit einem Plädoyer für eine größere Wertschätzung der Betriebe und Unternehmer in der Nightlife-Ökonomie. Simon Schneider zeigte mit der Software Dienstplanmacher die heutigen technischen Möglichkeiten auf, die ein Club, eine Discothek oder ein Veranstalter bei der Professionalisierung des Arbeitsablaufs – speziell bei die Personalplanung – hat.
Und wie geht es weiter?
„Natürlich haben wir nach der großen und sehr positiven Resonanz da schon einiges im Sinn. Unsere Teilnehmer werden als Erste davon erfahren. Wer interessiert ist, kann sich gerne im ClubMeeting Office melden (Telefon: 0231 22566584 oder E-Mail: clubmeeting@me.com). Wir freuen uns immer über neue Interessenten!“ sagt Stefan Deeken, Veranstalter des ClubMeeting Summit. „Zu erst werden wir den Focus auf das aktuelle Thema GEMA legen. Wer bei dem Thema auf dem Laufenden bleiben möchte, sollte auf Twitter nach www.twitter.com/clubmeetingsumm Ausschau halten. Das nächste ClubMeeting Summit wir im April 2013 statt finden. Wo genau wird noch nicht verraten!“
Quelle: ClubMeeting Office
Foto: PublicMountain