Bremer Spirituosen Contor: Timo Lambrecht über asiatische Whiskys
Das Bremer Spirituosen Contor ist Zwischenhändler und Generalimporteur von exklusiven und sorgfältig ausgewählten Spirituosen. Bereits über 2.000 Fachhändler in ganz Deutschland nutzen das besondere Angebot und den schnellen Service des BSC. Dabei ist es ganz egal, ob ein Gin, Rum oder doch ein Likör oder Obstbrand verlangt wird. Insbesondere aber in Sachen Whisky verfügt das BSC über eine besonders breite Produktpalette aus der ganzen Welt. Neben klassischen schottischen und irischen Marken ist man besonders stolz auf die asiatischen Whiskys aus Japan und Indien.
about-drinks sprach mit Timo Lambrecht, Head of Marketing & Exclusive Brands bei der Bremer Spirituosen Contor GmbH, über eben diese asiatischen Whiskys, deren Besonderheiten und die Unterschiede zu europäischen Produkten.
Fangen wir bei Ihnen selbst an: Wie sah Ihr Weg zum Bremer Spirituosen Contor aus?
Timo Lambrecht: Ich bin seit jetzt 15 Jahren beim Bremer Spirituosen Contor beschäftigt und habe dort sehr schnell meine Leidenschaft für hochwertige Spirituosen, insbesondere Whisky, entdeckt. Im Laufe der Jahre habe ich unser Whisky-, Rum- und Gin-Sortiment „Tilas Spezialitäten aus aller Welt“ entwickelt und dann den Weg in die Abteilung „Exklusivmarken-Import“ gefunden.
Was genau ist das Bremer Spirituosen Contor?
Timo Lambrecht: Das Bremer Spirituosen Contor ist als Zwischenhändler und Generalimporteur ein wichtiger Servicepartner für den deutschen Fach- und Fachgroßhandel. Neben den klassischen Handelsmarken haben wir uns besonders auf den Bereich Whisky, Rum und Gin spezialisiert. Derzeit haben wir fast 1.300 Sorten dieser Spezialitäten verfügbar und bieten unseren Kunden damit einen erstklassigen Service aus einer Hand.
Seit 2006 haben wir uns ein weiteres Standbein als Generalimporteur von exklusiven und sorgfältig ausgewählten Spirituosenmarken geschaffen. Auf diese Abteilung möchte ich mich auch im weiteren Interview konzentrieren. Denn bei diesen Marken liegen unser Herz und unsere Leidenschaft beim BSC.
Welche Spirituosen haben Sie im Sortiment?
Timo Lambrecht: Vom Whisky, Rum über Gin bis zum hochwertigen Limoncello di Capri ist alles bei. Insbesondere beim Whisky haben wir eine schöne Bandbreite aus der ganzen Welt verfügbar. Von Schottland über Irland bis zu den asiatischen Whiskys aus Japan und Indien. In Kürze werden sich auch die ersten amerikanischen Whiskeys dazugesellen.
Für 2016 sind außerdem noch weitere spannende Erweiterungen des Sortiments angedacht. Diese sind aber noch Top Secret.
Was ist denn das Besondere an den Whiskys aus Asien? Unterscheiden sie sich merklich von europäischen Produkten?
Timo Lambrecht: Die Qualität bei asiatischen Whiskys ist, wie beim schottischen Whisky, sehr hoch. Das ist auch kein Wunder, denn schließlich hat man sich den Scotch klar als Vorbild genommen. Doch im Laufe der Jahre hat man natürlich auch seinen eigenen Stil gefunden. Anderes Klima, andere Wasserquellen – alles Faktoren, die den Geschmack letztendlich beeinflussen.
Lassen Sie uns über ein paar besondere Marken sprechen: den Akashi Whisky aus der White Oak Distillery zum Beispiel. Diese war die erste Brennerei, die Whisky in Japan destillieren durfte, richtig?
Timo Lambrecht: Die Whisky Oak Brennerei in Akashi gehört Eigashima Shuzo, welche seit 1888 Sake und Shochu produzieren. Eine Lizenz, um Whisky herzustellen, erwarb man bereits 1919 und hat damit tatsächlich die älteste Whisky-Brennlizenz in Japan. Die jetzige Brennerei wurde jedoch erst 1984 eröffnet. Es ist eine sehr kleine Distillerie und wegen der geringen Produktion sind auch nur streng limitierte Mengen auf dem Markt verfügbar. Derzeit übersteigt auch hier die Nachfrage das Angebot. Dennoch können wir uns auf eine neue, leider ebenfalls limitierte Abfüllung im Jahr 2016 freuen.
Welche verschiedenen Produkte gibt es?
Timo Lambrecht: Der Klassiker ist der Akashi Blended Whisky. Ein wunderbarer, süffiger Sipping-Whisky. Deutlich limitierter ist der Akashi Single Malt, welcher ca. 5 Jahre in Sherry- und Bourbonfässern reifte. Außerdem sind derzeit noch vereinzelte Restflaschen einer Einzelfassabfüllung eines 5-jährigen Akashi Single Malts aus einem Oloroso-Sherryfass erhältlich.
Was ist das besondere an den Spirituosen?
Timo Lambrecht: Alle Whiskys werden in sehr kleiner Produktion hergestellt. Ein richtiger „Craft“ Whisky. Bei den Single Malts wird außerdem auf die Zugabe von Farbstoffen und die Kältefiltrierung verzichtet.
Auch die Whiskys von Togouchi haben eine Besonderheit, dort geht es aber eher um die Blending-Kunst und die Reifung. Erzählen Sie uns davon!
Timo Lambrecht: Die Chugoku Jozo Destillerie besitzt keine eigene Whiskybrennerei, sondern produziert hauptsächlich japanische Spezialitäten wie Fruchtliköre, Sake und Shouchu. Nur der Vorgang der Reifung und des Blendens wurden und werden durch die Master Blender der Chugoku Jozo Destillerie durchgeführt. Gelagert werden die eingekauften Whiskys in einem Tunnel in einem Berg mit einer Länge von 361 Metern, welcher im Jahr 1970 von der japanischen Eisenbahngesellschaft JR gebaut wurde, um die Strecke von Kabe nach Hamada in Shimane zu erweitern. Dieses Projekt jedoch kam nie zur Vollendung, so dass dieser Tunnel, nun im Besitz der Gemeinde Togouchi, die Interessen von Chugoku Jozo weckte, da dieser mit einer konstanten Temperatur von 14°C und einer Luftfeuchtigkeit von 80% ideale Bedingungen für die Reifung des Shochu und Whiskys liefert. Seitdem reift der Togouchi an diesem ungewöhnlichen Ort.
Welche Produkte umfasst die Togouchi-Range?
Timo Lambrecht: Die Range umfasst drei Produkte:
- Togouchi Premium
- Togouchi 12 Jahre
- Togouchi 18 Jahre
Im Gegensatz zu den etwas milderen japanischen Produkten steht beispielsweise der indische Whisky Paul John. Wodurch zeichnen sich die Produkte aus?
Timo Lambrecht: Die Single Malts von Paul John zeichnen sich durch eine besonders schöne Reife und ein außergewöhnliches Aroma aus. Auch mit Torfrauch wird hier experimentiert. Alle Zutaten für den Whisky stammen aus Indien, mit Ausnahme des von Islay importierten Torfes. Die Whiskys reifen in Goa, wo hohe Temperaturen und ein außergewöhnliches Klima eine schnelle Reifung bewirken. Paul John hat sich als echter Geheimtipp herauskristallisiert, doch spätestens nach den Bewertungen in der diesjährigen Whisky Bible von Jim Murray mit bis zu 96,5 Punkten, verspüren wir eine nochmals deutlich gestiegene Nachfrage.
Und welche verschiedenen Produkte gibt es?
Timo Lambrecht: Es gibt diese Produkte:
- Paul John Brilliance – ungetorft – 46% – nicht kältegefiltert – nicht gefärbt
- Paul John Edited – leicht getorft – 46% – nicht kältegefiltert – nicht gefärbt
- Paul John Bold – getorft – 46% – nicht kältegefiltert – nicht gefärbt
- Paul John Select Cask Classic – ungetorft – 55,2% – nicht kältegefiltert – nicht gefärbt
- Paul John Select Cask Peated – getorft – 55,5% – nicht kältegefiltert – nicht gefärbt
Wie verbreitet sind die asiatischen Whiskys in Deutschland?
Timo Lambrecht: Es sind eben immer noch Spezialitäten. Wo der japanische Whisky in den letzten Jahren schon eine extreme Nachfrage erzeugt hat, ist beim indischen Whisky aber zum Glück noch viel Potenzial zum Wachsen. Indischer Whisky sorgt noch für einen echten Aha-Effekt beim Kunden. Das macht uns gerade besonders viel Spaß.
Könnten diese denn Ihrer Meinung nach in den nächsten Jahren noch populärer werden?
Timo Lambrecht: Auf jeden Fall. Auch wenn beim japanischen Whisky aufgrund der Limitierungen leider Grenzen gesetzt sind. Derzeit müssen wir z.B. beim Akashi bis Ende Februar warten, um wieder lieferfähig zu sein.
Zum Schluss noch ein persönlicher Tipp von Ihnen: Welchen asiatischen Whisky sollte man auf jeden Fall einmal probiert haben?
Timo Lambrecht: Paul John Select Cask Peated in Fassstärke. Eine wunderbare Melange aus Süße und warmem Torfrauch.
Bremer Spirituosen Contor | bremerspirituosencontor.de
[vc_row][vc_column width=”1/1″][vc_cta_button2 style=”rounded” txt_align=”left” title=”Text auf der Schaltfläche” btn_style=”rounded” color=”blue” size=”md” position=”right”]Wir bedanken uns bei Timo Lambrecht für das offene und sehr interessante Interview und wünschen dem Bremer Spirituosen Contor weiterhin viel Erfolg! Wenn auch Sie eine interessante Marke haben, dann sollten wir uns unterhalten. Senden Sie uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff „about-drinks Interview“ an redaktion@about-drinks.com – wir freuen uns auf Ihren Kontakt![/vc_cta_button2][/vc_column][/vc_row]