BraufactuM Talk & Taste 2018

BraufactuM Talk & Taste – Erfolgsfaktoren für nachhaltiges Wachstum im Craft-Bier-Markt

Eine hochklassig besetzte Expertenrunde diskutierte in Berlin auf Einladung von BraufactuM zur bisherigen Entwicklung und über die Zukunft der deutschen Craft-Bier-Landschaft. In der von Bloggerin und Biersommelière Mareike Hasenbeck moderierten Talkrunde waren sich Brauer, Journalisten sowie Experten einig: Das Craft-Bier-Glas ist schon halb voll.

In acht Jahren Craft-Bier-Entwicklung in Deutschland ist ein recht guter Start gelungen – es muss aber noch einiges passieren, um jetzt auch in der Mitte der Gesellschaft anzukommen. Die wichtigste Essenz der Runde: „Mit der Freude am Entdecken neuer Biere und den damit verbundenen Geschmackserlebnissen hat der Craft-Bier-Markt eine gute Perspektive, sich für die kommenden Jahre als fester und relevanter Bestandteil des deutschen Biermarktes zu etablieren.“

Neben den beiden Journalisten Dr. Brenda Strohmaier (WELT) und Benjamin Brouer (FIZZZ) hat BraufactuM Geschäftsführer Dr. Marc Rauschmann den Brauer Oliver Lemke (Handwerksbrauerei Lemke) und die Craft-Bier-Experten Martin John (Gourmetbier-Galerie) sowie Peter Eichhorn (kulinarischer Berichterstatter und Autor) eingeladen. „Wir sehen uns als Impulsgeber der deutschen Craft-Bier-Bewegung“, so Dr. Marc Rauschmann. „Wir sind mit dem Thema Craft-Bier hier in Deutschland in den vergangenen acht Jahren schon gut gestartet, allerdings ist es noch ein Weg, wirklich bei der Mehrheit der Konsumenten anzukommen. Mit Talk & Taste wollen wir diesen Weg begleiten, indem wir einmal jährlich Experten an einen Tisch bringen und gemeinsam kontrovers diskutieren.“

Neben Aspekten wie „Herkunft“ wurde auch zu Themen wie „Qualität“, „Orientierung im vielfältigen Craft-Bier-Markt“ sowie „Gastronomie“ leidenschaftlich gestritten und dazu Thesen aufgestellt. Die Ergebnisse finden sich auch zusammengefasst in der Illustration:

Nach der Diskussion präsentierte Dr. Marc Rauschmann mit Mikhail Ershow von der Moskauer Wolf’s Brewery den deutsch-russische Collaboration Brew „Drei Kameraden“, der jetzt bei BraufactuM Berlin & BraufactuM Dresden ausgeschenkt wird.

Ausgewählte Statements

Mareike Hasenbeck (Journalistin & Bloggerin, Biersommelière): „Es gibt immer mehr Möglichkeiten, das Thema Craft-Bier zu vermitteln: Craft-Bier-Bars, Restaurants, die inzwischen Craft Bier mit reinnehmen, Foodpairings und auch Biersommeliers die diese Vielfalt weitergeben. Das ist eine gute Entwicklung, trotzdem müssen wir noch mehr Wege finden, um den Konsumenten den Einstieg in die Craft-Bier-Welt so einfach wie möglich zu gestalten.“

Martin John (Geschäftsführer der Gourmetbier-Galerie): „Die Craft-Bier-Szene ist bisher sehr stark von Trial and Error und Pioniergeist geprägt. Der Zeitfaktor trägt der Qualität Rechnung. Letztendlich werden sich die durchsetzen, die beides haben: eine coole Story und eine exzellente Qualität, die sich zu einer Marke verbinden.“

Benjamin Brouer (stellvertretender Chefredakteur das Magazins FIZZZ, Biersommelier): „Was mich nervt: dass immer der Vergleich zu der Entwicklung in den USA gezogen wird. Wir müssen auf uns schauen und sehen, was wir hier in Deutschland für tolle Biere brauen. Die deutschen Craft-Bier-Brauer müssen ihren eigenen Weg finden und mit ihrer eigenen Handschrift überzeugen.“

Peter Eichhorn (Kulinarischer Berichterstatter & Autor): „Bisher kennen die Deutschen ihr Bier zum Fußball, ihr Bier zum Rasenmähen. Aber es gibt nicht nur Durstbiere, sondern eben auch Genussbiere. Gut, dass immer mehr Gastronomen das Thema aufgreifen, um die Faszination und das aromatische Potenzial von Bier ihren Gästen erlebbar zu machen. Dann wird Craft Bier in den nächsten Jahren nicht nur hier in Berlin, sondern in ganz Deutschland die Begeisterung an der neuen Biervielfalt auslösen. Man muss sich nur darauf einlassen!“

Dr. Brenda Strohmaier (Redakteurin im Stil-Ressort der WELT & Trend-Expertin): „Wir brauchen mehr Leute wie Steffen Marx von Giesinger Bräu, der es schafft, tolles Bier auch für die größere Masse zu brauen. Zugleich muss es Craft-Beer-Brauern gelingen, ihre Produkte in noch mehr Sterneküchen auf die Karte zu bringen. Es gibt also wie immer nicht nur einen einzigen Weg in die Zukunft, sondern ganz viele.“

Oliver Lemke (Gründer der Handwerksbrauerei Lemke): „Der Tenor muss sich ändern: statt Stories wie ‚Taxifahrer wird Brauer‘ brauchen wir Geschichten über die Produkte selbst. Wenn wir uns auf die Craft Biere konzentrieren, geben wir auch den Leuten das nötige Know-How um Qualität beurteilen und vor allem genießen zu können.“

Dr. Marc Rauschmann (Braumeister & Geschäftsführer BraufactuM): „Die deutsche Craft-Bier-Szene ist inzwischen in der guten Normalität angekommen. Wir brauchen keine Craft-Bier-Revolution, sondern müssen weiter die Craft-Biere in den bestehenden Markt integrieren und so immer mehr Verbraucher ansprechen und begeistern. Die Kunst für uns Brauer liegt darin, sowohl leichter zugängliche als auch ausgefallene Bierstile immer mit konstant hoher Qualität und Trinkfreude zu brauen. So holen wir immer mehr Konsumenten ab und sind als Marke der verlässliche Begleiter auf dem spannenden Weg in die Biervielfalt.“

Quelle/Bildquelle: Die Internationale Brau-Manufacturen GmbH | braufactum.de

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