Brauerei-Vergleichsanalyse für 2014: Braubranche kämpft weiter mit Überkapazitäten
Die deutschen Brauereien konnten 2014 zwar zum ersten Mal seit acht Jahren wieder einen steigenden Bierabsatz verzeichnen, ein Ende der Durststrecke scheint aber noch nicht in Sicht. Denn das Umsatzplus von nur etwa einem Prozent lässt sich auf einen gesteigerten Export, Preiserhöhungen, gutes Wetter und nicht zuletzt den WM-Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft in Brasilien zurückführen. Insgesamt befänden sich die deutschen Brauereien nach wie vor in einem schwierigen Umfeld und hätten weiterhin mit Überkapazitäten zu kämpfen, so Dipl.-Betriebswirtin Ulrike Hagenauer, Prüfungs- und Teamleiterin für das Kompetenzteam Brauerei bei HLB Linn Goppold Treuhand GmbH. Die Münchener Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft erstellt jährlich eine Brauerei-Vergleichsanalyse und hat gerade die Ergebnisse für 2014 vorgestellt.
Positive Tendenz – steigende Material- und Personalkosten als Herausforderung
„Die Brauereien, die an unserer anonymen Umfrage teilnehmen, erhalten durch die Vergleichsanalyse ein verlässliches Instrument, mit dem sie ihre betriebswirtschaftliche Situation – etwa die Vermögens- und Ertragslage – genau analysieren können“, erklärt Hagenauer. „Auf dieser Basis lässt sich eine aufschlussreiche Standortbestimmung innerhalb der Branche mit entsprechenden Handlungsoptionen für das eigene Unternehmen vornehmen.“ Insgesamt stellt sich die Branche je nach Region, Größe und Produktsortiment ganz unterschiedlich dar.
Durchschnittlich lässt sich aber eine positive Tendenz feststellen: So haben sich beispielsweise die Umsatzrentabilität von 6,3 Prozent im Vorjahr auf 7,8 Prozent und der Return on Invest von 7,7 Prozent im Vorjahr auf 9,3 Prozent verbessert. Und auch die betriebliche Leistung ist von 110,43 auf 112,98 Euro pro Hektoliter angestiegen und der Verschuldungsgrad hat sich von 186,7 auf 180,4 Prozent verbessert. Allerdings stehen einer zufriedenstellenden Ertragslage insbesondere steigende Kosten entgegen. Vor allem mit zunehmenden Aufwendungen für Material und Personal hat die Branche zu kämpfen. Wobei es die Brauer hier mit äußeren Einflussgrößen zu tun haben, die sie nur bedingt beeinflussen können.
Jubiläum bringt wenig Impulse
Vor diesem Hintergrund empfiehlt Hagenauer den Brauern immer die Zahlen im Blick zu behalten, um dann entsprechend reagieren zu können: „Viele Brauereien haben inzwischen ihre Hausaufgaben gemacht, aber gerade im mittelständischen Bereich gibt es noch Nachholbedarf, wie wir auch bei unseren Beratungen immer wieder feststellen.“ Da im Markt nach wie vor Überkapazitäten bestünden, sei es für kleine und mittlere Brauereien wichtig, mit ihren Produkten eine Nische zu finden. Eine Niedrigpreispolitik wäre hingegen kaum erfolgversprechend. Das diesjährige Jubiläum „500 Jahre Reinheitsgebot“ könne zwar der Gesamtbranche einen Imagegewinn bringen, für die einzelnen Brauereien erwartet Hagenauer aber nur wenig Umsatzimpulse: „Um erfolgreich sein zu können, braucht es vielmehr ein schlüssiges Geschäftsmodell und eine stimmige betriebswirtschaftliche Basis.“
Zur Brauerei-Vergleichsanalyse:
Die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft HLB Linn Goppold Treuhand mit Sitz in München fragt jedes Jahr betriebswirtschaftliche Daten bei deutschen Brauereien ab, die sie den Teilnehmern als Auswertung anonymisiert und kostenlos zur eigenen Standortbestimmung zur Verfügung stellt. Die Analyse erfolgt nach handelsrechtlichen Bewertungsmaßstäben (BilMoG) und liefert Informationen zur durchschnittlichen Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie zu wichtigen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Kapitalumschlag, Vorratsintensität und Personalaufwand. Zur besseren Vergleichbarkeit erfolgt die Darstellung des Datenmaterials in Euro pro Hektoliter. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Materialaufwand, der entsprechend aufgegliedert wird.
Jeder Teilnehmer erhält eine Gegenüberstellung seiner Daten mit dem Durchschnitt der Branche sowie mit dem Vorjahr. Die Brauereien erhalten so wertvolle Rückschlüsse über ihre eigene betriebswirtschaftliche Situation im Vergleich zu anderen Brauereien. Seit Beginn der Vergleichsanalyse 2009 stieg die Zahl der teilnehmenden Brauereien stetig an, sodass die Aussagekraft der Vergleichsanalyse auch für die gesamte deutsche Brauerei-Branche kontinuierlich zunimmt.
Bei der Vergleichsanalyse handelt es sich um ein kostenloses Einsteigerprodukt zur ersten Standortbestimmung für den einzelnen Unternehmer. Die HLB Linn Goppold Treuhand bietet daneben eine weite Palette verschiedenerer Beratungspakete an, die den Besonderheiten der einzelnen Brauerei Rechnung trägt und individuelle Handlungsempfehlungen umfasst.
HLB Linn Goppold Treuhand GmbH
Die HLB Linn Goppold Treuhand GmbH mit Sitz in München bietet seit über 60 Jahren ein umfangreiches Spektrum auf dem Gebiet der Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung sowie der betriebswirtschaftlichen und wirtschaftsrechtlichen Beratung. Die optimale Betreuung in allen unternehmerischen und wirtschaftlichen Angelegenheiten und die Zufriedenheit der Mandanten sind die obersten Ziele. Der sehr hohe Qualitätsstandard wird durch zahlreiche interne und externe Maßnahmen laufend aktualisiert und kontrolliert. Mit hervorragend ausgebildeten und spezialisierten Beratern und vielen hilfreichen Kontakten und Verbindungen ist die HLB Linn Goppold GmbH ein renommierter, langjähriger und zuverlässiger Netzwerkpartner. Weitere Informationen unter www.lgtreuhand.de.
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Quelle: HLB Linn Goppold Treuhand GmbH | Bild: ©iStockphoto.com/photologica